News Weniger Ermittlungen gegen Tauschbörsianer

[Pax_Magellanic]

Klar Musik etc. runterladen ist nicht legal, jedoch bin ich der Meinung, dass die Industrie einen falschen Weg gewählt hat.

Statt Ihre potentiziellen Kunden zu verklagen, oder besser gewinnbringend abzumahnen, sollte die liebe Musik/Spiele/Erotik-Industrie lieber attraktive Angebote produzieren. Wieso muss ein Lied zum Download 1€ kosten, wenn auf ner Sammlung wie z.B. "The Dome" 40 Lieder für 20€ drauf sind und man dazu noch deutlich bessere Qualität und eine CD bekommt.
Hier wäre ein Sparangebot mit 10ct deutlich besser, da würde dann nämlich fast jeder das Zeugs dort runterladen, weils bequemer und vorallem schneller ist als per emule und Konsorten.

Mit den Kosten kann hier keiner Argumentieren, ein Lied hat 3MB und verursacht dadurch kaum Kosten.

Des Weiteren wird man doch als legaler Kunde mit allen Möglichen Unannehmlichkeiten belastet, bei DVDs muss ich einen bescheuerten Trailer anschauen der Raubkopien anprangert, bei Betriebssystemen darf ich mich mit der total behinderten Aktivierung rumschlagen, die meistens nicht online funktioniert und man dann eine gefühlte 200 stellige Kombination per Telefon eingeben muss, bei Spielen muss man Kopierschutzprogramme zwangsinstallieren, dann dauernd die richtige CD/DVD einlegen. Da könnte man bald ewig weitermachen.

Von geklauter Software hab ich noch nie gehört, dass man eine CD braucht, wieso gehts dann nicht auch bei original Software? Warum wird viel Geld für noch so tolle Kopierschutzprogramme ausgegeben? Ist doch vermutlich eh sehr schnell geknackt und bis jetzt hab ich noch keine News gelesen aus der hervorging, dass es einen todsicheren Schutz gibt.

Kurz: mehr Komfort - Preisvorteile durchs Netz an Kunden weitergeben - keine nervigen Werbespots mehr, dann funktioniert das Geschäft auch wieder.


Allerdings frag ich mich wirklich, warum noch ein intelligenter Mensch aus Tauschbörsen runterläd, Musik gibts doch auch gratis per Livestream und da ist das Mitschneiden noch legal.

 

[Sir_Sascha]

Generell bin ich der Meinung da sollte schon geklagt werden, doch wenn man sieht wie sehr die Staatsanwälte durch so eine Flut von eher belanglosen Klagen entgegen steht, noch dazu das Sie ja auch wirklich wichtige Dinge wie Mord, Raub etc. behandel sollen. Finde ich das was die Staatsanwälte gemacht haben eine durchaus logische Reaktion auf diese Klagefluten der Industrie.

 

[Belee]

Allerdings frag ich mich wirklich, warum noch ein intelligenter Mensch aus Tauschbörsen runterläd, Musik gibts doch auch gratis per Livestream und da ist das Mitschneiden noch legal.

Und wenn das dann Millionen nutzen werden die auch dagegen vorgehen und es verbieten

 

[MacroWelle]

Trotz dieser Entwicklung in einigen Staatsanwaltschaften [...] ist der Download urheberrechtlich geschützten Materials natürlich weiterhin illegal.

Das ist falsch. Dann dürfte ich auch keine Linux-Distributionen mehr herunterladen, und auch nicht SoftwareXY aus dem Downloadbereich von CB. Denn all diese Software bzw. die Lizenzen dieser Werke beruhen auf dem Urheberrecht und dem Copyright-Prinzip (z. B. klassisches Copyright, Freeware, Shareware, GPL, BSD, MIT-Lizenz, MPL, etc.) und sind somit "urheberrechtlich geschütztes Material".
Besser wäre:

Trotz dieser Entwicklung in einigen Staatsanwaltschaften [...] ist der unberechtigte Download urheberrechtlich geschützten Materials natürlich weiterhin illegal.

Ach ja: GvG hat übrigens umgehend Strafanzeige wegen Strafvereitelung gegen die Staatsanwaltschaft Wuppertal erstattet.

@CPat
Das wäre sehr wünschenswert, aber das Urheberrecht ist nicht an die technische Entwicklung angepasst (es entwickelt sich eher in die andere Richtung):
Urheberrechtsverletzungen sind rechtlich Straftaten, keine Ordnungswidrigkeiten wie falsch parken oder einen Zigarettenstummel wegwerfen.
Das hat den Hintergrund, das man davon ausgeht, dass Urheberrechtsverletzungen nur von Firmen oder Schattenorganisationen gegangen werden, die z. B. im großen Stil Plagiate irgendeines Produktes herstellen. Da geht man dann natürlich mit dem großen Hammer ran.

Das auch Privatpersonen - aufgrund der digitalen Revolution der Technik - im kleineren Rahmen mit sowas in Kontakt kommen, ist zwar nicht neu, aber es wurde eben nicht reagiert. Man könnte nichtkommerzielle Urheberrechtsverletzungen als Ordnungswidrigkeit ahnden (wäre meiner Meinung nach angemessen), aber offensichtlich besitzt man nicht die Fähigkeit, die Gesetze an die Realität anzupassen

 

[Keyser Soze]

Zitat von s3k435
Hoffentlich nicht, natürlich ist es eine kleine Straftat aber dennoch bleibt es eine Straftat. Ladendiebstahl wird schließlich auch verfolgt.

ich glaube da muss man schon unterscheiden. um in laden zu gehen und da etwas "handfestes" zu klauen ist einiges mehr an krimineller energie notwendig als paar klicks zu machen mit dem wissen dass man sogut wie nicht erwischt werden kann.
straftat bleibt straftat, sicher. aber die anwälte sehen das schon richtig dasses einfach kleinkram ist. und wirklich viel geld verliert die industrie da nicht an all den "potentiellen" käufern

Naja Mundraub z.B. ist keine Straftat. Und ich kann schon ne HartzIV oder Kinderreiche Familie verstehen bzw. kann man von Eltern nicht wirklich verlangen das sie in den Kinderzimmern ihrer Kinder alles unter Kontrolle haben. Die sind doch mit dem Internet im vergleich zu ihren pupertierenden Kindern mal schnell überfordert. Und dann kommt eines Tages nen 20 seitiger Brief vom Anwalt XY mit der Auffoderung innerhalb von 24 h 1.000€ zu bezahlen, weil eins der Blagen nen Album von YZ auf der Platte hat.
Wird das nicht gezahlt, wird im gleichen zug mit 20.000€ gedroht.
Ich sag euch da ist Holland in Not.
Hatte früher einige Schüler bei mir wo Familiär dann alles aus den rudern lief, das ging bis zu selbstmord gedanken etc. Is ja klar, drück mal 1000€ ab wenn jeden Monat nur 300 reinkommen.
Elende Drückerbande

Ja ich weiss, nur weil meine Schüler mal nen Lied downloaden, wird Britney Spears bald im Armenhaus landen. Ich glaub das is ihr kleinstes Problem.

Aber jetzt mal zurück.

Natürlich ist das nicht i.O. aber die Tat steht im keinen Verhältnis zur Strafe bzw. Anwaltskosten.
Und wenn man was ändern wollte ohne abzuzocken, würde man einen anderen Weg gehen.

 

[cab.by]

In einer enzigen Stadt (Wuppertal) 2000 Anzeigen innerhalb von 2 Monaten? Also im Jahr 12.000
Wenn das gleiche Szenario in schätzungsweise 20 anderen Städten ebenfalls so abgeht, wären wir schon bei 240.000 Anzeigen.
Wenn auch nur jeder Vierte 1.000€ Strafe zahlen muss, wären das 60.000.000€

Natürlich sind es ebenfalls Straftaten, egal ob man ein einziges mp3 File herunterläd oder im Laden Kaugummis klaut.
Allerdings kann man, wie oben erwähnt, in einigen Fällen einfach nicht überprüfen, WER etwas heruntergeladen hat.
Egal ob in WGs oder mit aktiviertem WLAN (jedes ist wohl knackbar) oder eben auch in einer Familie. War es Kevin, Tschakkeline oder doch Mama oder Papa?
Und imho ist das doch mehr ein Kavalliersdelikt, was auch als eine Art Protest den Plattenfirmen zeigt, dass sich die Leute nicht alle Preise gefallen lassen.

Die CD Preise steigen und das bei abfallender Qualität. Selbst (imho ) gute Bands verfallen dem "Kommerzwahn". Vor vielen Jahren waren auf einer CD um die 18 Songs. Das war ein Album.
Und Heute? 10 Songs sind teilweise keine Seltenheit mehr, manche Bands (Deftones) bringen soetwas als EP oder Maxi raus.


Und es gibt in der Tat wichtigere Dinge für Staatsanwälte als am laufenden Bande mp3-Sharer hoch zu nehmen. Das sollten die Plattenfirmen langsamer machen, damit wir in Deutschland die anzahl an Richtern und Staatsanwälten aufstocken können, damit jede einzelne Anzeige auch abgearbeitet werden kann. Damit jede Familie in den finanziellen Ruin getrieben wird.
Ich behaupte einfach mal, dass der Großteil der Familien, wo Filesharing betrieben wird, nicht unbedingt zur Mittelklasse gehört, sondern eher im bereich Hartz4/Sozialhilfe eingestuft wird.

 

[Realsmasher]

Interessant : allein das rausfinden der IP kostet den Steuerzahler in den meisten Fällen also mehr als wenn der Titel(musik, spiel, etc) gekauft worden wäre.

Vom letztendlichen Prozess garnicht zu sprechen und auch mal davon abgesehen wieviel % der Downloader sich es stattdessen gekauft hätten.

Von daher völlig richtige Entscheidung. Wie kann man auch ein Vielfaches der eigentlichen Streitsummen an Steuergelden verhauen ?

 

[MountWalker]

... Man könnte nichtkommerzielle Urheberrechtsverletzungen als Ordnungswidrigkeit ahnden (wäre meiner Meinung nach angemessen), aber offensichtlich besitzt man nicht die Fähigkeit, die Gesetze an die Realität anzupassen

Naja, das Problem ist, dass die Medien-Industrie dann wenig Chancen hätte, die Anschlusseigner der jeweiligen IP-Adressen zu ermitteln, da die Provider nicht gezwungen werden könnten, zivilen Ermitlern wegen Zivilklagen solche Daten auszuhändigen. Und selbst wenn die Provider nichts dagegen hätten, würden sie 1. allesamt ihre Verträge mit bestehenden Vertragskunden ändern müssen, um eine Klausel aufzunehmen, die das Herausgeben der Daten in solchen Fällen ausdrücklich erlaubt und 2. müsste die Medienindustrie ja dann die 20-50 Euro pro Fall zahlen und nach deren Lobby-Arbeit ist es doch ungerecht, wenn sowas nicht vom Steuerzahler geblecht wird.

 

[Claus1221]

Ich finds auch super, dass die Staatsanwälte langsam merken, dass es wichtigere (schlimmere) Straftaten gibt als wenn sich jemand (zu rein nicht-kommerziellen Zwecken, also für den Privatgebrauch) was illegal runterlädt. Wenn man jetzt z.B. bei der Norma (nur ein Beispiel, aber die meisten Supermarktketten verlangen ungefähr genauso viel) Sachen klaut, und das wird bemerkt, muss man 50 Euro und den Betrag der Ware zahlen, und bekommt eine Anzeige, bei der es dann meistens auch (vorr. es ist kein Wiederholungsfall) bei einer Verwarnung verbleibt. Warum nicht auch bei Tauschbörsennutzern so?

 

[SteevenB]

Also ich find das sehr gut von den Staatsanwaltschaften !!!

Ich bin mir ziemlich sicher, dass für die Musikindustrie diese ganze "Anzeigen schreiben" eine schöne Geldquelle ist die es auszunutzen gilt -.- , denn wer glaubt das die großen Firmen mit den Plattenverkäufen den größten Umsatz machen der irrt. Das meiste Geld kommt durch Konzerte, Werbung, Merchandising usw. rein. Diese schei.... Profitgier der Firmen ist wirklich schlimm.

Außerdem kann man nicht grundsätzlich sagen für jede MP3 die man saugt muss ein fester Anteil Strafe bezahlt werden. Denn das Laden der Dateien ist sooo einfach das man einfach wahrlos drauflos lädt und am Ende dutzende Lieder auf dem PC hat die man sich im Laden NIEMALS kaufen würde ... man hört sich das Lied z.B. einmal an und dann verschwindet es für immer im Ordner und wird nicht benutzt ...

GELDMACHEREI

 

[BigGonzo]

Finde ich auch richtig so. Schliesslich kommen ja nun mal alle diese tollen Programme, Spiele, Filme und Musik auch her. Meistens noch vor dem eigentlichen Veröffentlichungstermin.
Da muss man ansetzen!
Irgendwo hat diese Piraterie ihren Ursprung und fängt nicht selten bei den Firmen die es produzieren an. Nächste Schwachstelle sind die Firmen die alle diese Sachen für den Hersteller vervielfältigen und Mitarbeiter von Läden, wo es verkauft wird.
Irgendwo dort sollte man die "schwarzen Schafe" suchen!

 

[zlico]

Finde ich auch gut das es die Staatsanwälte endlich merken das es weit aus schlimmer Straftaten gibt.
Habt ihr eigentlich schon in die Liste geschaut ich musste schmunzeln als ich das hier gelesen habe "Ghotic 3 (PC-Game)"

 

[Blutschlumpf]

Find ich gut.
Solange in Deutschland Leute in der U-Bahn verprügelt werden weil Staatsanwaltschaft und Richter einen Kriminellen nicht zeitnah verurteilen können weil sie durch die Arbeit an so Bullshit wie Musik-Downloads oder belanglosen Nachbarkeitsstreitigkeiten und ähnlichem blockiert werden kann ich der Aktion nur uneingeschränkt Zustimmung entgegenbringen.

 

[Maik.x]

Der Kampf gegen die Windmühlen wird wohl eh nie gewonnen werden können da niemand mehr 1000sende von Dateien online stellt können sie nur noch auf einzelne Downloads verklagen und nur wegen einem Lied oder Film werden wohl nur die wenigsten Anwälte Strafanzeige stellen und wie man ja oben list alleine 2000 Anzeigen in zwei Monaten wenn man da mal überlegt bei jeder IP 50 Euro dann sind wir mal hops bei 100000 Euro ich finde das sollte man lieber für Leute verwenden die in U-Bahnen Leute zusammen treten

 

[McDaniel-77]

Ich hab in meinem Leben schon über 100 CDs gekauft! Das muss wohl mal reichen. Die aktuelle Musik seit 1995 ist scheiße!

Wer von Sony BMG Musik runterlädt ist selber schuld, die Anwälte wollen die Kohle machen, der Musiker bekommt davon keinen Cent.

MFG

McDaniel-77

 

[Duron2008]

Was nicht im Beitrag steht das die Liste (eine Liste besonders kritischer Downloads anbietet.) mit Hilfe von http://abmahnwahn.dreipage.de/ sowie von http://www.verein-gegen-den-abmahnwahn.de/ erstellt sind!

MfG
Duron2008

 

[Genoo]

Finde ich gut! Klar ist das Downloaden illegal, aber was die Industrie da versucht ist noch viel viel mieser. Deren Umsätze gehen doch eh immer bergauf und dann wollen die gleich Tausende Euros weil der kleine, 15jährige Kevin Tokio Hotel runtergeladen hat (fiktives beispiel)!

Ich glaube sie machen das nicht um noch mehr Geld zu verdienen sondern die Leute zu erschrecken und zu zeigen, seht her was euch erwartet wenn ihr euch was illegales runterladet

 

[TheK]

Gute Entscheidung. Wenn davon auszugehen ist, dass es sowieso zu keiner Verurteilung kommt, gibt es keinen Grund, die IPs zu ermitteln. Dass es bei Zivilrechtsprozessen keine Auskunftspflicht gibt, ist ja nicht aus lauter Langeweile eingeführt worden. Und was die Anzeige wegen "Strafvereiteilung" angeht: Das kann man auch umdrehen - Strafvereitelung im Falle von schweren Straftaten durch Überlastung der Gerichte mit Nichtigkeiten. Nicht ohne Grund gibt es bei Ladendiebstahl eine Bagatellgrenze - und die liegt teilweise weit über dem Wert diverser der in der Liste genannten Titel.

 

[wumpscutx]

Sehr gute Einstellung der Staatsanwaltschaft.
Ich frage mich, welchen Verlust, die Musikindustrie hat, wenn ich mir Lieder herunter lade, die ich nur mal hören wollte. Gekauft hätte ich diese jedenfalls nicht und somit hätte die Musikindustrie auch keinen einzigen Cent dafür bekommen.
Wenn mir ein Album eines Künstlers richtig gefällt, kaufe ich mir eine Original-CD, so hab ich auch was in den Händen und kann die CD hören wann on WO ich will. Und das sind bisher über 400 Stück, die bei mir im Regal stehen.

 

[LOSTBOYS]

Die Staatsanwälte die für die Industrielobby arbeiten sind ja einschlägig bekannt, jeden und alles mit Abmahnungen, Anzeigen auszubeuten um ihre Provision zu verdienen. Und damit meine ich nicht nur lediglich die Tauschbörse.