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Wie sich Microsoft aus der Garantie für die XBox One Hardware windet

Acrylium

Rear Admiral
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6.082
Ich bin geschockt, entsetzt und verzweifelt zu gleich. Die Xbox One hat nach meinen Erfahrungen praktisch keine Garantie. Zwar verspricht Microsoft kostenlose Reparaturen, möchten aber dafür Kreditkartendaten des Kunden wissen und zieht dann auch entgegen ersten Zusagen später in jedem Fall 115,- Euro zzgl. Steuern von der Kreditkarte für Austausch bzw. Reparatur ein. Selbst wenn gar keine Reparatur statt gefunden hat! Daher muss ich jeden vor dem Service der Xbox One warnen!

Mein Erfahrungsbericht:

Ich habe mir die XBox One vorbestellt und zum Release eine Day One Edition erhalten. Leider war der Kinect-Sensor irgendwie defekt. Also habe ich den Support angerufen und man empfahl mir den sogenannten "erweiterten Austauschservice". Dabei würde man mir einen Ersatz-Sensor schicken, ich sollte dann den defekten Sensor an Microsoft zur Reparatur schicken und dann würde ich etwa zwei bis drei Wochen später den reparierten Sensor zurück erhalten und müsste abschließend nur noch den geliehenen Ersatz-Sensor zurück schicken.

Zur Sicherheit bräuchte man meine Kreditkartendaten, aber man garantierte mir, dass da nichts abgebucht wird. Auf gar keinen Fall. Ist nur zur Sicherheit damit man mir den Ersatz-Sensor schicken kann. Na gut, wenn ja garantiert nichts abgebucht werden kann, dachte ich mir, und gab denen meine Kreditkartendaten.

Dann kam der Ersatz-Sensor einige Tage später bei mir an. Den Vertragsbedingungen konnte ich entnehmen, dass Microsoft den Sensor prüft und sollten Manipulationen daran festgestellt werden, würde man ihn einbehalten und mir den Ersatz-Sensor berechnen und von meiner Kreditkarte 115,- Euro zzgl. Steuern abbuchen. Manipulationen? Zählen dazu auch kleine Löcher im Standfuß für Schrauben um das Ding an einer Halterung zu montieren? Das war unklar. Microsoft als Kläger und Richter in einer Person, und anschließend wollen sie noch Beweismaterial einbehalten damit man im Zweifel nicht das Gegenteil belegen kann? Das war mir zutiefst suspekt, so dass ich beschlossen habe unter solchen Umständen lieber keine Reparatur zu wollen, da ich die Befürchtung hatte dann in jedem Fall die Reparatur bezahlen zu müssen wenn ein Microsoft-Mitarbeiter beschließt, dass ich zahlen soll. Dass an meiner Hardware keine Manipulationen stattgefunden haben könnte ich ja gar nicht beweisen da Microsoft ja die Hardware einbehalten möchte. Außerdem habe ich damals bei der XBox 360 schon mal so richtig üble Erfahrungen mit dem Support und deren Zusagen gemacht. Also habe ich da nochmal beim Support der Xbox One angerufen und Bescheid gesagt dass ich aus diesen Gründen auf die Reparatur verzichte und ob ich den Ersatz-Sensor einfach so zurück schicken kann. Der nette Herr in der Leitung wollte mir zwar seinen Namen nicht verraten, hat mir dafür aber etwas herablassend erklärt dass meine Kreditkarte nie im Leben belastet wird, schließlich sei man Microsoft und man könne sich zum Launch gar nicht erlauben sowas zu machen. Zudem wickle man täglich viele Service-Anfragen ab und es hätte da noch nie Beanstandungen gegeben. Und außerdem garantiert er mir persönlich dass meine Kreditkarte nicht belastet werden würde. Ich solle ihm vertrauen.

Es gab noch nie Beanstandungen? Alle Kunden ausnahmslos zufrieden? Ich soll ihm vertrauen ohne dass er mir seinen Namen nennen möchte? Das wurde mir echt zu suspekt. Also habe ich ihn darüber informiert dass ich nun den Ersatz-Sensor zurück schicken werde. Er meinte das sei auch kein Problem. Also habe ich dem Ding einen Zettel beigelegt dass ich auf Reparaturen verzichte und hiermit den Ersatz-Sensor zurück schicke. Dann habe ich das alles zu UPS gebracht und an Microsoft geschickt. Laut Sendungsverfolgung ist auch alles bei denen angekommen.

Und nun haben sie meine Kreditkarte doch belastet, weil angeblich der Sensor nie bei ihnen angekommen wäre. Auf Nachfrage hin wolle man das nun prüfen. Das kann jedoch einige Zeit dauern und man könnte dazu nichts sagen. Vielleicht würde man aus Kulanz auch einen Teilbetrag wieder gutschreiben, schließlich sei ich ja ein guter Kunde. Um mich auf die gegebene Garantie dass auf keinen Fall etwas von meiner Kreditkarte abgebucht werden würde zu berufen, müsste ich schon sagen können welcher Mitarbeiter mir diese gegeben hat. Da ich aber seinen Namen nicht weiß, kann man das nicht berücksichtigen.

Ich wurde nun noch darauf hingewiesen, dass ich auf keinen Fall den Zugriff auf meine Kreditkarte meinem Kreditkartenunternehmen als ungerechtfertigt melden sollte. Ich sollte auch besser nicht vor Gericht klagen, da ich zwar dank Sendungsnachweis von UPS wohl auch gute Chancen hätte meine 115,- Euro zzgl. Steuern wieder ein zu klagen, doch sollte ich besser keine dieser Möglichkeiten in Erwägung ziehen, denn dann könnte Microsoft eine „Billing Issue“ in meinem Account vermerken und diesen sperren. Damit könnte ich meine ganzen Spiele auf der Xbox 360 als auch auf der Xbox One nie mehr online spielen.

Also habe ich nun immer noch einen defekten Kinect-Sensor, keine Reparatur erhalten und habe trotzdem 115,- Euro zzgl. Steuern zahlen müssen und kann nicht mal etwas dagegen machen weil ich sonst Gefahr laufe meinen Account gesperrt zu bekommen. Ich kann den gesamten Vorgang durch E-Mails von Microsoft und schriftliche Sendungsnachweise von UPS dokumentieren und beweisen.

Ich kann daher nur jedem raten einen großen Bogen um die Xbox One zu machen. Als langjähriger Fan der Xbox tut mir das wirklich leid, aber was ich hier erlebt habe lässt mich nicht mehr ruhig schlafen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Du lässt Dich von Drohungen ins Boxhorn jagen? Damit Dein Account nicht gesperrt wird? Muss ich das verstehen? Lass den Betrag von Deiner Bank zurückbuchen (und zwar schnellstens) Gehe zur Verbraucherzentrale und lass Die beraten was Du für Möglichkeiten hast, schließlich liegt auf dem Gerät eine gesetzliche Garantie, bei der MS verpflichtet ist, das Gerät zu tauschen, bzw. zu reparieren. Und sollten Sie Deinen Account sperren ist das auch Rechtswidrig und Du kannst auch hier rechtliche Schritte einleiten.

Die 115 Euro wären es mir auf jeden Fall wert, es darauf ankommen zu lassen. Spiele hin oder her. Man muss nur seine Rechte wahr nehmen und etwas dafür tun.
 
naja ist dir schonmal in den Sinn gekommen, das wenn du ein defektes Gerät mit Kostenvoranschlag zur Reparatur schickst, diese dann aber nicht ausführts ... durchaus die Kosten für den Kostenvoranschlag zahlen musst ? Gängige Praxis (und rechtsgültig)... Bei Reparaturerteilung wird der Kostenvoranschlag dann verrechnet ...

zwar nicht die feine Art von M$ ... da das Gerät ja neu ist und die Garantie noch greift ...
 
Garantie = Freiwillige Leistung des Herstellers unter seinen vertraglichen Garantiebedingungen
Gewährleistung= gesetzlich verbindliche Verpflichtungen des Händlers

soviel erstmal zur Begrifflichtkeit.
Wenn ein Sachmangel vorliegt, ab zum Händler und von deinem Gewährleistungsrecht Gebrauch machen. Eventuell 6 Monate nach dem Kauf könnte man in Erwägung ziehen, von der Herstellergarantie gebrauch zu machen.
Vorher immer Gewährleistung
 
Offiziell bieten sie ja auch kostenlose Reparaturen an. In der Praxis sagen sie dann nur dass sie Austauschgeräte nicht zurück erhalten haben und deswegen ziehen sie dann Geld von der Kreditkarte ein. Angeblich alles wie vereinbart. Nur halt anders als telefonisch von anonymen Supportmitarbeitern zugesichert.

Gedroht haben sie mir nicht, ich halte es jedoch für eine reale Gefahr dass mein Account dann gesperrt wird, denn die US-Amerikaner juckt es nicht was deutsches Recht ist und was irgendwelche Gerichte oder Verbraucherzentralen hier sagen. Zudem sind die Spiele in meinem Account deutlich mehr wert als die 136,85 Euro.

Na ja, sie prüfen ja jetzt erst mal alles, wer weiß was dabei raus kommt. Ich weiß nur nicht wie lange das dauern kann.
 
@optico

Richtig, sobald der Hersteller aber eine Garantiezeit ausspricht ist er dazu gesetzlich verpflichtet. Im Fall der Xbox One beträgt diese sogar zwei Jahre (ein Jahr auf Zubehör) -> http://support.xbox.com/de-DE/xbox-...warranty-faq#2bea8b53c3d9438db1df403fca34cdba

§443 BGB http://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__443.html

Und während dieser Zeit darf er auch keinen Kostenvoranschlag berechnen und vor der Reparatur einziehen. Er darf lediglich prüfen ob der Defekt durch Eigenverschulden entstanden ist und dann die Kosten im nachhinein berechnen.

@Acrylium

Papperlapap, Du kannst doch nachweisen, dass Du das Ersatzgerät zurück geschickt hast. Lass Dir von USP eine Kopie der Empfangsbestätigung schicken und hol Dir Dein Geld wieder. Und selbstverständlich muss sich MS an deutsches Recht halten, schließlich wurde die Xbox auch hier verkauft. So einfach ist das nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich vermute mal stark, dass du dir das mit deinem Eingreifen in das "System" selbst eingebrockt hast, zum einen hast du den Kinect Sensor ja tatsächlich manipuliert (wenn auch nach eigenen Aussagen nur den Fuß), und zum anderen hast du vorzeitig den austausch Sensor zurück geschickt, dieser muss jetzt natürlich erst zugeordnet werden usw. Ohne dein Eingreifen hättest du von Microsoft eine Rücksendebox mit allen Daten bekommen.
Wie ich finde durchaus verständlich, dass Microsoft da auf Nummer sicher geht.
Ich will auf keinen Fall sagen, dass Microsoft recht hat und das Geld behalten sollte... nur, dass durcheinander nicht in solche Abläufe passt
 
Halte dich an Neckreg. :) Hol dir dein Geld zurück und schicke Microsoft ein nettes Fax und schildere deinen Fall.
Bitte um einen Rückruf und eine schriftliche Bestätigung, dass sie dir einen heilen Sensor schicken und auf eine erneute Belastung deiner Kreditkarte verzichten + deinen Account in Ruhe lassen.

Und die Drohung, dass sie deinen Account sperren könnten erfüllt meiner Meinung nach bereits alle Voraussetzungen dafür, dass §240 StGB greifen könnte. ( Nötigung ) Aber ich würde es erst mit einem netten Fax versuchen, ich glaube eher das hier unglückliche Umstände zusammengekommen sind und sich das Problem mit einem Telefonat mit einem kompetenten Mitarbeiter lösen lässt.
 
Ach das macht doch Spaß! Sich mit einem Anwalt hinzusetzen und gegen einen großen Konzern was in der Hand zu haben ist immer toll!
Ich würde an deiner Stelle schnellstmöglich die Zahlung über dein Kreditinstitut Rückgängigmachen und zur Not klagen .
 
Dann kam der Ersatz-Sensor einige Tage später bei mir an. Den Vertragsbedingungen konnte ich entnehmen, dass Microsoft den Sensor prüft und sollten Manipulationen daran festgestellt werden, würde man ihn einbehalten und mir den Ersatz-Sensor berechnen und von meiner Kreditkarte 115,- Euro zzgl. Steuern abbuchen. Manipulationen? Zählen dazu auch kleine Löcher im Standfuß für Schrauben um das Ding an einer Halterung zu montieren? Das war unklar.
Natürlich, bei Elektro Geräten erlischt deine Garantie sogar wenn du irgend welche Sticker von den Geräten abziehst, oder nur beschädigst. Du hattest keine Garantie mehr, deshalb hast du keine Garantie mehr bekommen. Das ist so als wenn du ein Loch in einen GPU Kühler bohrst, damit du den Lüfter besser montieren kannst. Da gibts nur noch Garantie auf Kulanz und die will dir Microsoft wohl nicht geben. Da sie dich vor gewarnt haben, hast du meiner Meinung nach keine Chance das Geld wieder zu bekommen. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, müsste hier greifen.

Fazit: Nächstes mal bei zb. Amazon kaufen da braucht man dann auch keine Kreditkarte.
 
Nur das nix repariert wurde bzw. getauscht worden ist und auch kein KVA erstellt worden ist. Zumindest schreibt der TE nicht das er ein bekommen hätte. Und 115€ UPS Versandkosten sind bissl fett würde ich mal sagen :D
 
Ich habe mich etwas missverständlich ausgedrückt: Ich habe rein gar nichts an meinem Kinect-Sensor gemacht. Keine Löcher gebohrt oder ähnliches. Nur traue ich einem Unternehmen nicht, welches selbst prüfen möchte ob es Manipulationen findet, und wenn es diese findet hat es mal eben 115,- Euro Gewinn gemacht und nimmt sich das Recht auch noch alle Beweise ein zu behalten. Da sehe ich es halt schon kommen, dass wenn ich denen meinen Sensor zu schicke, sie mal eben die Gelegenheit nutzen werden die 115,- Euro zu verdienen, da ich dann ja nicht das Gegenteil beweisen kann. Und dass sie so handeln haben sie ja letzendlich bewiesen.

Nein, von einem Kostenvoranschlag war nie die Rede. Als ich den Support angerufen habe um zu fragen wie ich aus dieser Reperatur-Falle wieder raus komme, sagte man mir ich kann einfach den Ersatz-Sensor zurück schicken, dann würde mir natürlich auch nichts dafür berechnet werden.
 
Kasmopaya schrieb:
Natürlich, bei Elektro Geräten erlischt deine Garantie sogar wenn du irgend welche Sticker von den Geräten abziehst, oder nur beschädigst.
Das ist Unsinn, denn er hat die Funktionsweise des Geräts nicht beschädigt. Desweiteren hätten sie ihm den defekten Sensor zurückschicken müssen, denn dieser ist sein Eigentum! Völlig egal was in den Reparaturbedingungen bei Microsoft steht, diese sind in dem Fall ungültig. Deutsches Recht ist Deutsches Recht da muss sich auch Microsoft dran halten.

Wie schon gesagt, im Normalfall würde es so ablaufen wenn Microsoft die Gewährleistung ablehnt dann bekäme der Kunde eine E-Mail oder Post in der dann drin steht.

1) Wir lehnen die Grantieabwicklung ab wegen Fremdeinwirkung
2) Sollen wir Ihnen das Gerät unrepariert zurückschicken für den Preis x ( Portokosten + Kosten für das rübergucken ) oder für sie kostenlos entsorgen?
3) Oder wenn wir das Gerät austauschen kostet es Summe y

Und 110 Euro für das drüberschauen ist viel zuviel...desweiteren hat ihm Microsoft ja noch nicht mal die Wahl gelassen.

@Acrylium
Die Beweislastumkehr greift erst nach 6 Monaten nach dem Kauf, sprich Microsoft muss dir nachweisen das das Gerät nicht von Anfang an defekt war. Das werden sie nicht können... . Mache das Fax fertig, setze eine Frist von 10 Tagen. Aber wie gesagt, das wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit aufklären.
 
Zuletzt bearbeitet:
@te

warte doch erst einmal ab und hab etwas geduld.
ich bin zuversichtlich, dass du dein geld zurück bekommst, sollte es alles so vorgefallen sein, wie du es hier geschildert hast. microsoft ist sicher nicht auf ergaunerte kleinbeträge aus, um damit die kundschaft zu vergraulen.
durch dein hin und her mit dem kinect aufgrund mangelnden vertrauens, ist da sicher etwas schief gelaufen und das system hat die belastung der kk vorgenommen.
 
Mir bleibt ja auch gar nichts anders übrig als zu warten. Blöd ist halt dass die Kreditkarte jetzt direkt vor Weihnachten belastet wurde und sich das in der einen verbliebenen Woche bis Weihnachten kaum wird lösen lassen. :(

Na ja, sollte ich in der Sache nochmal was von Microsoft hören werde ich hier berichten.
 
wenn du dir die zeit dafür nehmen kannst und möchtest, dann rufe doch morgen nochmal beim support an und bitte darum mit einem vorgesetzten sprechen zu dürfen. dann hast du nochmal eine zusätzliche sicherheit, dass dein vorfall dort in bearbeitung ist und eventuell bekommst du dann auch einen ungefähren zeitraum genannt, wie viel zeit es in anspruch nehmen wird, bis du dein geld wieder hast.
 
Kannst du belegen, dass du den Kinectsensor versandt hast?
​Eventuell wird sonst später behauptet ein leeres Paket erhalten zu haben...
 
boarder-winterman schrieb:
Kannst du belegen, dass du den Kinectsensor versandt hast?
​Eventuell wird sonst später behauptet ein leeres Paket erhalten zu haben...
Könnte ich in so einem Fall denn überhaupt etwas machen? Weil Zeugen dass ich den Sensor eingepakt habe habe ich nicht. Lediglich auf dem UPS-Versandnachweis steht ein Gewicht, das müsste ja etwa dem vom Sensor und Verpackung entsprechen.
 
Liest sich sehr abenteuerlich das Ganze. Defekten Sensor zurückschicken lassen, warum?
 
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