WLAN Mesh - Anfänger :)

StarAce

Lt. Commander
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Hallo,

bislang habe ich drei WLAN-APs unterschiedlicher Hersteller im Einsatz. Die funktionieren mal gut, mal schlecht - teilweise bricht das Internet ab. Daneben gibt es noch einen WLAN-Router, auf dem der DHCP-Server läuft. Nun habe ich mit überlegt, die 3 APs (1 im Keller, 1 im EG, 1 im OG) und ggfs. auch den alten WLAN-Router (funktioniert ohnehin nur als AP; DHCP macht die Vodafone-Station) durch Mesh-APs zu ersetzen.

Ich habe den Vodafone CableMax mit 1 GBit am Start, die Kabelbox von Vodafone und daran hängt ein TP-Link TL-WDR3600. Brauche ich an der Vodafone-Station zwingend ein Mesh-fähiges Ausgangsgerät, z.B. eine FritzBox? Oder kann ich einfach die Mesh-APs instalieren und die verteilen das WLAN dann weiter?


Vielen Dnak schon mal! :)

Gruß,
StarAce
 
Ich bin mir nicht sicher ob es überhaupt ein Herstellerübergreifendes Mesh Protokoll gibt. Kennen tue ich Herstellereigene Lösungen, die nur mit den Komponenten des Herstellers die Mesh Funktion bieten.

Du müsstest also nachlesen was der von Dir gewählte Hersteller für seine Mesh Lösung beschreibt.
zB ob es ein zentrales Steuerungsgerät geben muss.

Beim AVM Mesh ist halt immer eine geeignete Fritzbox erforderlich. Ohne die funktioniert es nicht, bzw. die Fritz!Repeater würden zwar repeaten, aber nur ohne Mesh Funktionalität.
 
Vielleicht kannst du die KabelBox von Vodafone durch eine entsprechende FRITZ!Box ersetzen. Passend dazu kannst du dann Mesh-fähige Geräte von AVM ergänzen.
 
Als Hausbesitzer den Gedanken mit dem Mesh lieber gleich sein lassen. In der Regel stellt sich so eine Lösung über den Lauf der Zeit eher immer als unzureichend heraus.

Laut dem Startpost gibt es ja bereits eine bestehende Koaxialverkabelung. Sollte diese ordnungsgemäß in Leerrohren installiert worden sein, kann man einfach noch zusätzlich ein Netzwerk-Verlegekabel mit einziehen und in den jeweiligen Räumen einen Access Point aufstellen.

Der Durchsatz und die Störanfälligkeit des WLANs werden somit deutlich verbessert, zumal mit der richtigen Hardware auch ein Access Point übergreifendes Roaming möglich ist.
 
Mesh schließt Access Point nicht aus. Bei AVM kann man problemlos die Geräte über LAN speisen und trotzdem die Vorteile des Mesh nutzen.
 
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Ein übergreifendendes "Meshprotokoll" zwischen allen Access Points (Router/ WLAN Repeatern) gibt es nicht.
Und ja, grundsätzlich sind Kabel für die Verbindung der APs besser.
Ich habe ein Mesh mit FB 7590 und 7490 (Beide Router über Kabel). Seit dem neuesten Fritz OS (Version 7.x) ist es auch ziemlich stabil (vorher war es schlimm). Wie es bei Vodafone ist, weiß ich nicht genau. Da gibt es eine kostenlose Nummer. Anrufen wird nichts schaden.
Bei AVM ist die Einrichtung am Anfang gewöhnungsbedürftig (weil das AVM Video (Youtube) und die Betriebsanleitung zweideutig sind). Es geht aber. Witzig man kann mit dem Fritz OS sehen, wenn das Handy zwischen den Räumen "wandert". Du könntest Dir gebraucht 2 alte 7490 kaufen (denke 100 Euro für beide).

AVM ist jedenfalls gut. Kommt aus Berlin.
 
Christian1297 schrieb:
Bei AVM kann man problemlos die Geräte über LAN speisen und trotzdem die Vorteile des Mesh nutzen.
Bitte nicht immer das Marketing Geblubber von AVM nachplappern. Dort wird Mesh automatisch auch mit Seamless Roaming gleichgesetzt, was aber wiederum ganz zwei unterschiedliche Technologien sind.

Primär ist mit WLAN Mesh, die Kommunikation von einem Repeater, Access Point oder Router zu einem anderen Gerät dieser Klasse, über im Idealfall einen eigenen dediziert dafür vorgesehenen Funkkanal/Spektrum, gemeint.

Der Nachteil einer Solchen Lösung ist die vergrößerte Kollisionsdomäne bzw. die Einschränkung der Kanalwahl, der sich überlappenden Geräte, welche das WLAN verteieln.

Läuft die Kommunikation zum Hausanschluss via Netzwerkkabel, lässt sich diese Problem deutlich entschärfen.

Aus diesem Grund ist ein gleichzeitiger Betrieb von Geräten im AP Modus und Mesh Modus, wenn diese alle per LAN-Kabel angeschlossen sind, mehr als nur kontraproduktiv.
 
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Der Begriff Mesh unterliegt keiner genauen Definition. AP Modus und Mesh schließt sich nicht aus. Kabelgebundenen Access Points können die gleiche Mesh-Funktionalität wie Repeater aufweisen. Die Funktion „Mesh“ ist ja unabhängig von der Anbindung an das restliche Netzwerk.
 
@Timberwolf90: Deine Ausführungen sind ja grundlegend richtig. Aber was ist im Realbetrieb zu Hause "besser" als sogenannte Mesh-Produkte? Mesh im eigentlichen Sinne bietet WLAN genau wie Seamless Roaming nicht. Was sie aber machen ist, WLAN-Clients auf einen anderen AP zu stupsen, sofern der Client mitspielt. Das geht ohne merkbaren Abriss, auch wenn es nicht wirklich Seamless Roaming ist. Letztlich gewinnt das System, welches unterbrechungsfrei, weit und schnell abdeckt. Wie das geschieht, kann einem egal sein.

Da Hauptrouter meist WLAN haben, kann man sie gut platziert als ersten AP nutzen. StarAce macht es schon richtig grob pro Etage einen weiteren AP dazu zu gesellen. Am besten verkabelt. Zur Vereinheitlichung am besten von einem Hersteller. Speeports an Anschlüssen der Telekom, AVM an allen Anschlüssen. Andere Hersteller bieten meist keinen Hauptrouter für ihr "Mesh"-System und decken auch nicht besser ab. WLAN an sich hat seine Grenzen, an die sich jeder halten muss.
 
StarAce schrieb:
Brauche ich an der Vodafone-Station zwingend ein Mesh-fähiges Ausgangsgerät, z.B. eine FritzBox? Oder kann ich einfach die Mesh-APs instalieren und die verteilen das WLAN dann weiter?
Wenn du ein cleveres WLAN System haben willst mit seamless roaming - also dass es sich wie ein großes Netz anfühlt - dann brauchst du dazu irgendeine Form von Verwaltungsengine.
Oftmals macht das der Mesh Master wie die Fritzbox oder der Orbi Router.
Es geht aber auch (fast) ohne z.B. mit den APs von Ubiquiti. Hier reicht als Verwaltungsengine eine Software auf deinem PC. Der muss dafür auch nicht zwingend ständig laufen.

Mit 3x https://geizhals.de/ubiquiti-unifi-ap-ac-lite-uap-ac-lite-a1325765.html wärst du gut dabei.
Das WLAN der Vodafone Station kannst du dann deaktivieren.
 
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mannefix schrieb:
Ein übergreifendendes "Meshprotokoll" zwischen allen Access Points (Router/ WLAN Repeatern) gibt es nicht.
Wie kommst du darauf? Es gibt sehr wohl einen Standard für echtes Mesh. Nennt sich 802.11s. DAS und nur das ist Mesh. Das was AVM und Co als Mesh verkaufen ist keines, sondern nur gepimpte Repeater-Systeme mit erweiterten Metadaten (802.11v bzw. k) sowie automatischem Client-Kick bei schwachem Signal (Min. RSSI). Die wenigsten vermeintlichen Mesh-Systeme sind daher tatsächlich Mesh, weil sie kein 802.11s unterstützen.
 
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Timberwolf90 schrieb:
Als Hausbesitzer den Gedanken mit dem Mesh lieber gleich sein lassen. In der Regel stellt sich so eine Lösung über den Lauf der Zeit eher immer als unzureichend heraus.

Laut dem Startpost gibt es ja bereits eine bestehende Koaxialverkabelung. Sollte diese ordnungsgemäß in Leerrohren installiert worden sein, kann man einfach noch zusätzlich ein Netzwerk-Verlegekabel mit einziehen und in den jeweiligen Räumen einen Access Point aufstellen.

Der Durchsatz und die Störanfälligkeit des WLANs werden somit deutlich verbessert, zumal mit der richtigen Hardware auch ein Access Point übergreifendes Roaming möglich ist.
Ich habe ja in jedem Raum Netzwerkdosenanschlüsse. Die Frage geht eher in die Richtung "seamless Roaming" - wie setze ich das denn am besten um? Aktuell hat jeder AP dieselbe SSID...

Achja, WLAN der Vodafone-Station ist deaktiviert - da die im Keller steht, übernehmen das WLAN ausschließlich die 3 APs und der TL-Link.
 
Hi,

wenn überall Dosen vorhanden sind würde ich auf alle Fälle sowas wie Unifii in Betracht ziehen. Ggf. noch einen kleinen Raspberry oder dergleichen für den (kostenlosen) Controller, falls man bestimmte Dinge dauerhaft nutzen will.

VG,
Mad
 
StarAce schrieb:
Ich habe ja in jedem Raum Netzwerkdosenanschlüsse.
Also perfekte Voraussetzungen. In diesem Fall sind wirklich dezidierte Access Points der vor zu ziehende Lösungsweg.

StarAce schrieb:
Richtung "seamless Roaming" - wie setze ich das denn am besten um?
Am besten funktioniert dies wenn man bei den Access Points auf den gleichen Hersteller setzt, der dieses Feature auch in seinen Geräten unterstützt. Am einfachsten ist dies für Laien wohl mit dem Vorschlag von @Madman1209 umzusetzen.

Plug and Play Lösung mit Unifi:

3x Ubiquiti UniFi (UAP-AC-Lite)
1x Raspberry Pi 4 Modell B -> Host für UniFi Controller Software
1x Full Armor Gehäuse für Raspberry Pi 4 -> > Passive Kühlung
1x Raspberry Pi 4 Official Power Supply
1x ADATA Premier R100/W25 32GB


Günstig muss aber selbst konfiguriert werden mit MikroTik:

3x MikroTik RouterBOARD hAP ac2 -> ein hAP ac2 dient als CAPsMAN Server und managend die restlichen hAP ac2, welche ebenfalls im Access Point Modus laufen.


In beiden Fällen kann die Vodafone-Station so belieben wie sie ist und dient als Router im Netzwerk. Ich gehe davon aus, dass bereits ein Switch für den Anschluss aller Netzwerkdosen im Haus vorhanden ist?
 
Wenn du den Hauptrouter beim WLAN nicht mit einbinden möchtest oder kannst, kommen etliche "Mesh"-Systeme in Betracht.
Bild. Quelle. Nur als Hinweis, bei AVM muss man keine teure 7590 mit einem 3000er Repeater paaren. Wer will kann auch 3x 7530 zu je ~100 EUR nehmen. Die Tests gehen davon aus, dass ein "Hauptrouter" zum Einsatz kommt, der ist aber nicht notwendig.
https://www.techstage.de/ratgeber/WLAN-Mesh-oder-Repeater-Wer-braucht-was-4027045.html
Und noch mehr... https://www.techstage.de/test/Telekom-Speedport-Smart-3-Mesh-Router-im-Test-4777572.html
https://www.computerbase.de/suche/?q=mesh&bereich=artikel
https://www.computerbase.de/2020-02/avm-fritz-box-mesh-wlan-test/
usw.
 
Wilhelm14 schrieb:
Wer will kann auch 3x 7530 zu je ~100 EUR nehmen.
In dem Preissegment ist AVM nur ein Thema wenn gleichzeitig auch DECT gefordert ist.

3x Ubiquiti UniFi (UAP-AC-Lite) und 1x Raspberry Pi 4 mit allem was für den Betrieb nötig ist, kosten weniger bieten ein besseres und einfacheres Management Interface.

Außerdem ist man was die Aufstellung anbelangt mit den UAP-AC-Lite deutlich flexibler, da diese auch mittels PoE versorgt werden können. Ein wirklich nicht zu unterschätzender Vorteil, vor allem bei der Wandmontage.
 
Je nach gewünschter Performance kann man von Ubiquiti 2 verschiedene APs nehen:

UAP AC Lite (300 Mbit/s @ 2,4 GHz + 866 Mbit/s @ 5 GHz) für ca. 75€
UAP nanohD (300 Mbit/s @ 2,4 GHz + 1733 Mbit/s @ 5 GHz + MU-MIMO) für ca. 150€

Die Modelle dazwischen würde ich nicht empfehlen, weil der LR beispielsweise keinen relevanten Mehrwert gegenüber dem Lite bietet und der Pro wurde effektiv vom nanoHD abgelöst.

Einzig sinnvolle Alternative von Ubiquiti wären sonst noch die ganz neuen Modelle mit Wifi 6, aber da weiß ich aus dem Stegreif nicht wie verfügbar die schon sind bzw. wo die preislich liegen.
 
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@Timberwolf90: Wenn ich den Satz alleine so gesagt hätte, ja. Aber wenn man meinen Text vor und nach dem von dir eng ausgwähltem Zitat liest, sage ich genau das, was du auch sagst. Gleich mein erster Satz spricht z.B. die Flexibilität an.
 
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