Zeitarbeit - was haltet Ihr davon?

Leiharbeit (Zeitarbeit)

a) Verleiher (Zeitarbeitsfirma)
b) Entleiher (ein dritter Betrieb)
c) Leiharbeitnehmer

-c hat mit a seinen Arbeitsvertrag
-b hat mit a einen Dienstvertrag
-a bezahlt b für seine Dienste Geld
-a bezahlt c seinen Lohn

Leiharbeit ist nichts anderes als Puffer für Firmen in, da hier keine langwierigen Kündigungsprobleme auftreten. (selbstverständlich wollen sie das haben, da ist es auch nicht schlimm das die vielleicht sogar teurer kommen als ein Stammmitarbeiter)

Der Verleiher verdient sein Geld damit und will natürlich auch das weiter betreiben.

Der einzige der hier der große Verlierer ist ist der Leiharbeitnehmer der immer in der Hoffung bei der Stange gehalten wird das er vielleicht mal eingestellt wird.

Nebenbei sollten jeder der in Leiharbeit gehen will mal schauen unter welchem Tarifvertrag die entsprechende Firma arbeitet den dort sind viele Sachen festgelegt unter anderem auch ein Mindestlohn.
 
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einfach nur noch widerlich.
 
Und vor allem wenn man sich ansieht wie die Zeitarbeiter dort arbeiten müssen:

50 kg schwere Stahlrohre von einem Ort zum anderen schleppen, oder bei giftigem Harz arbeiten, dann kommen sie nach Hause wollen nur noch schlafen und wenige Stunden später müssen Sie schon wieder auf Arbeit sein. Von der Sache her haben diese Leute keine Freizeit mehr, da Sie nur noch kaputt und müde von der Arbeit sind.
 
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Hab jetzt hier mal nur ein paar Sachen überfolgen (waren mir doch zuviel Seiten zum lesen ;))

Ich bin seit 2005 in einer Zeitarbeitsfirma. Bin gelernter KFZ-Mechaniker. Bin gleich zu Anfang zu einer Firma geschickt worden die sich mit Solartechnik beschäftigt, bzw. herstellt (Photovoltaik-Anlagen~) und habe dort Wechselrichter hergestellt, am Band. War kein schlechter Job, kam mit den Leuten dort sehr gut klar, aber mit 7,2x€ halt nicht wirklich gut bezahlt...

Das ging ca. 4 Monate, dann wurde ich "entlassen" weil im Winter keine Solaranlagen verkauft werden -> wenig Nachfrage -> weniger Produktion -> weniger benötigte Arbeiter -> byebye Zeitarbeiter...

Wäre dort gern noch länger geblieben weil auch die Aussicht auf Festeinstellung bestand, wurde auch von der Firma wieder angefordert, konnte dort aber nicht hin zurück weil ich bereits in einer anderen Firma tätig war - wo es mir nicht wirklich gefallen und der Job noch schlechter bezahlt wurde - meine ZAF hat auch in diesem Laden gefragt ob man mich austauschen könnte, aber das wurde verneint. Wäre dem nicht so gewesen hätte ich eventuell schon lange einen normalen Arbeitsvertrag ~_~

Naja... danach gings weiter, bei verschiedenen Firmen wo ich mal Tage, mal nur Stundenweise gearbeitet hab.

Jetzt bin ich seit Anfang 2006 in ein und der selben Firma, arbeite dort für VW und mache Neuwagen-Übergabeinspektionen. Und mir macht es dort "Spass" (wer hat schon Spass bei seinem Job :D). Was aber wichtiger ist (und das kann bestimmt nicht jeder Zeitarbeiter sagen):
Ich bin froh das ich in einer Zeitarbeitsfirma arbeite!

Die Sache ist nämlich die: Alle Festangestellten dort haben einen Vertrag mit einer Wochenarbeitszeit von 40 Stunden - ich als Zeitarbeiter nur 35 - arbeite aber natürlcih genauso lang wie meine Kollegen, habe aber jede Woche 5 überstunden geleistet. Dazu kommt noch das ich trotz Zeitarbeitsfirma mehr Geld bekomme als die Festangestellten! (nicht viel, nur 0,x0€, aber immerhin ;))

Stehe also trotz Zeitarbeitsfirma besser da als die Festangestellten - was denen natürlich nicht so gefällt :D

Fazit: Zeitarbeit muss nicht nur negativ sein. Klar, ein fester Job mit ordentlichem Gehalt wäre mir auch lieber, aber in der heutigen Zeit muss man ja schon froh sein überhaupt einen Job zu bekommen... und einen der Spass macht ist dabei noch seltener.
Postiv zu bemerken wäre noch das man in verschiedene Bereiche mal "reinschnuppern" kann und eventuell neue Möglichkeiten für sich entdeckt. Klar, ist selten, aber dadurch bekommt ja auch noch die Option bei einer Firma übernommen zu werden, man hat die Möglichkeit sich zu beweisen. Das ist von der Arbeitsagentur aus nicht möglich, da heisst es nur "Bewerbung schreiben" und hoffen das man den Job bekommt oder eben nicht. Und wenn man Pech hat bekommt man dann einen Job den man hast...
Daher finde ich es falsch zu sagen "Zeitarbeitsfirmen sollten verboten werden". Klar werden dort einige nur augebeutet, aber wie schon gesagt stehen die Chancen auf einen (festen) Job besser als nur Bewerbungen zu schreiben...

Just my 10 €ent~




cya
cr@zy
 
Genau das ist was ich auf WDR gesehen habe.

Wenn ich mir die momenta Situation mit Opel anschaue und das dort Milliarden an Steuergelder hinfliessen sollen und mir die Aussagen in der Doku so anhöre/sehe wie Leiharbeiter dort behandelt werrden, könnte ich nur noch kotzen.
 
Da kann ich Amiga500 wie immer nur zustimmen, denn Zeitarbeit bietet den Arbeitnehmern 0 Perspektive, dafür wird man da behandelt wie so'n Vieh - es wird einem beim Vorstellungsgespräch versprochen dass man unbefristet eingestellt wird und dann nach 1,5 Monaten oder kurz vor der Weihnachtszeit kann man dann gehen, so was ist Menschenverachtend³. Warum die Leute dort überhaupt erst eingestellt werden, wahrscheinlich weil die Firmen billige Arbeitskräfte suchen.
Man bekommt einen Hungerlohn und die Zeitarbeitsfirmen selber verdienen sich an dem Arbeitnehmer eine goldene Nase.

Ich kann nur hoffen, dass ich 2009 einen ordentlichen Job bekomme.
 
wie sieht es mit den langjährigen Zeitarbeitern aus, die "anständig" verdienen z.B. bei Siemens dauernd in Anstellung eingesetzt werden, sich bewähren aber nie übernommen werden! :freak:

Ich finde sowas übel.
 
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Guten Tag,

als ich damals einen Ferienjob bei Braum GmbH gemacht habe und ungefähr 12 noch was die Stunde erhalten habe, haben Leute neben mir ungefähr 7 noch was bekommen... das ist nichts weiter als Ausnutzung und Sklaverei.

Jemand der das selbe arbeitet wie ich, bekommt fast die Hälfte... und es gibt immer noch Leute die das verteidigen, wirklich traurig und das sind genau die Leute, die gutes Geld verdienen wahrscheinlich und noch nie in der selben Situation waren wie der Leiharbeiter, aber mal was nebenbei gesagt.

Damals hat man die Menschen körperlich versklavt, heute versklavt man sie finanziell (wirtschaftlich). Warum soll jener, der neben mir arbeitet weniger bekommen, obwohl wir die selbe Leistung erbringen? Die Zeitarbeitsfirma + Firma in der man tätig ist, profitiert natürlich davon, ist doch klar. Das ist Abzockerei pur und passt absolut nicht in eine korrekte Wirtschaft.

Mal ehrlich, es profitiert doch jeder, außer der Zeitarbeiter. Die BRD profitiert, die Zeitarbeitsfirma auch und die Firma genauso, die die Leiden sind jene, die vom Zeitarbeiter versorgt werden, sprich die Familie und er selber natürlich.

Ich kenn doch genug Zeitarbeiter hier, die beschweren sich doch alle, wenn man einmal in dieses Loch rutscht kommt man auch nimmer raus. Da ist Arbeitslosigkeit besser als so Schrott, viel besser. Lieber Arbeitslos anstatt versklavt zu werden, dann beschweren sich noch einige darüber, dass es soviel Arbeitslose hier in Deutschland gibt, kein Wunder, die lassen sich doch nicht über's Ohr hauen!

Sklaverei in modernster Form ist doch nichts neues...

edit: und genauso, was soll das, warum weden die Leute andauernd rausgekickt von der Firma, nur weil sie mal ausversehen, was falsch gemacht haben, man sucht doch nur einen einzigen Grund um die Leute von Firma zu Firma zu schicken.
 
Hi!

Ich finde Zeitarbeit gehört gesetzlich verboten.
Die Firmen können so doch nur noch riskanterere Geschäfte machen. Geht was schief, entlässt man die Leute einfach und hat keinen Verlust gemacht. Kommt ein neuer Auftrag stellt man die Leute gerade so ein, wie es einem passt.

Besonders schlimm finde ich, dass mit Zeitarbeitern "Grundlast" abgedeckt wird. Man könnte also gut auch einen fest anstellen. Auch öffentliche Einrichtungen arbeiten verstärkt mit Zeitarbeitern, kein gutes Vorbild...

So, das war meine Meinung dazu.

Gruß Alex
 
Hi wie kann man verlangen das es Gesetzlich verboten wird wenn diese moderne sklavenarbeit doch Gesetzlich legailisiert wurde?


Was in Deutschland passieren muß sind Aufstände derer die so behandelt werden und vollkommene Solidarität mit diesen Menschen vom Rest der Gesellschaft gegen Wirtschaft und Politik
 
Ihr solltet mal eure Wortwahl überdenken. Hier wird von Versklavung gesprochen und es werden Aufstände gefordert. Habt ihr sie nicht mehr alle? Das Niveau in diesem Forum geht leider immer mehr den Bach hinunter.

Nur zur Info: Der Angestellte einer Zeitarbeitsfirma ist bei seinem Arbeitgeber - der Zeitarbeitsfirma - fest angestellt, und zwar mit allen Rechten und Pflichten, die ein Arbeitsverhältnis mit sich bringt.

Dass ein Entleiher mal Bedarf hat und mal nicht, liegt in der Natur der Sache. Der Zeitarbeiter wird dann vielleicht vom Entleiher "entlassen", aber dann ist er immer noch fest bei der Zeitarbeitsfirma angestellt, wo er z. B. auch seinen Kündigungsschutz genießt.

Die Zeitarbeitsfirma trägt auch das volle Risiko dafür trägt, dass sie ihre Angestellten entleihen kann. Falls nicht, muss sie trotzdem das Gehalt zahlen, also auch dann, wenn der Zeitarbeiter nicht arbeitet. Kein Wunder also, dass ein Teil des Geldes, das ein Entleiher zahlt, bei der Zeitarbeitsfirma hängen bleiben muss. Die zahlt als Arbeitgeber z. B. auch die Unfallversicherung.

Aber schön, wenn man keine Ahnung hat und im Forum ein bisschen über Sklavenarbeit schimpfen kann. Es wäre etwas anderes, wenn in sachlicher Weise über Missstände oder über Gesetzesverstöße geredet werden würde. Aber das ist hier (mal wieder) nicht der Fall.
 
keshkau dann gehe doch in eine Zeitarbeitsfirmen wenn es doch so doll da ist.
Ich glaube du würdest dich wundern wie du als leiharbeiter als mensch zweiter klasse behandelt werden würdest......

Das was in den Zeitarbeiten los ist ist moderne Sklavenarbeit. Menschen die Vollzeit arbeiten hungerlöhne und bei gleicher arbeit deutlich weniger verdienst bekommen ist in meinen Augen moderne sklavenarbeit

Da die Politik die solche Zustände erst mit erschaffen hat nichts daran ändert wäre es wohl verständlich wenn die betroffenen auf die barrikaden gehen
 
keshkau schrieb:
Der Zeitarbeiter wird dann vielleicht vom Entleiher "entlassen", aber dann ist er immer noch fest bei der Zeitarbeitsfirma angestellt, wo er z. B. auch seinen Kündigungsschutz genießt.

Bringt aber auch nicht viel da du zwar dann bei der Zeitarbeitsfirma selber noch angestellt bist aber von Deiner Arbeitsstelle weg bist - somit kriegst du auch keine Kohle mehr.

Die Zeitarbeitsfirma versucht Dich dann in eine andere Arbeit zu stecken, aber in der Zwischenzeit kriegst du kein Geld!
 
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Die Zeitarbeitsfirma versucht Dich dann in eine andere Arbeit zu stecken, aber in der Zwischenzeit kriegst du kein Geld!
Eben nicht. Schau mal hier unter „Arbeitszeitkonto“.

http://www.ig-zeitarbeit.de/presse/docs/Zeitarbeits-ABC.pdf

Das Beschäftigungsrisiko trägt die Zeitarbeitsfirma! Der Lohn steht dem Zeitarbeiter im Zweifelsfall auch ohne Arbeit zu.


Man lese auch § 13 AÜG in Verbindung mit § 75 Absatz 1 Betriebsverfassungsgesetz:

Der Leiharbeitnehmer kann im Falle der Überlassung von seinem Entleiher Auskunft über die im Betrieb des Entleihers für einen vergleichbaren Arbeitnehmer des Entleihers geltenden wesentlichen Arbeitsbedingungen einschließlich des Arbeitsentgelts verlangen; dies gilt nicht, soweit die Voraussetzungen einer der beiden in § 3 Abs. 1 Nr. 3 und § 9 Nr. 2 genannten Ausnahmen vorliegen.

Arbeitgeber und Betriebsrat haben darüber zu wachen, dass alle im Betrieb tätigen Personen nach den Grundsätzen von Recht und Billigkeit behandelt werden, insbesondere, dass jede unterschiedliche Behandlung von Personen wegen ihrer Abstammung, Religion, Nationalität, Herkunft, politischen oder gewerkschaftlichen Betätigung oder Einstellung oder wegen ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Identität unterbleibt. Sie haben darauf zu achten, dass Arbeitnehmer nicht wegen Überschreitung bestimmter Altersstufen benachteiligt werden.

Das bedeutet konkret: Es besteht ein Anspruch darauf, dass die Arbeit der Leiharbeiter z. B. nicht "schmutziger" ist als die der Stammbelegschaft. Auch dürfen die Arbeitszeiten nicht schlechter sein. Und es besteht grundsätzlich ein Anspruch auf gleichen Lohn, wobei allerdings die Ausnahmen zu beachten sind.
 
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Das Problem ist allerdings, dass das Gesetz hier sehr stark gebogen wird.
Manchmal gebrochen, aber darum geht es hier nicht... Meistens wird es gebogen soweit es geht.

Eine Zeitarbeitsfirma muss den Lohn zahlen, der dem Zeitarbeiter zusteht.
Ob er/sie arbeitet oder nicht ist dabei erstmal egal. Da hast du schon recht.

Bei den meisten Zeitarbeitsfirmen wird aber mit einem Stundenkonto gearbeitet und mit einem sehr niedrigen "erwarteten" Stundenpensum pro Woche (Durchschnittsstundenzahl).
Wenn man also im Vertrag 15 Stunden stehen hat, dann geht alles was man mehr arbeitet auf das Konto, alles was man weniger arbeitet geht davon ab.
Man gibt der Zeitarbeitsfirma also einen unbefristeten und, ganz wichtig, ZINSLOSEN Kredit.
In den meisten Faellen stehen auf diesem Konto zwischen 50 und 100 Stunden.
Arbeitet der Zeitarbeiter nun aber regelmaessig 40 Stunden die Woche, so gingen theoretisch 25 Stunden auf das Konto.
Im ermessen DER ZEITARBEITSFIRMA kann das dann auch ausgezahlt werden, bei 40 gearbeiten Stunden pro Woche wird also erstmal das Konto gefuellt und dann ausgezahlt als waeren im Vertrag auch 40 Stunden.
Geht die Stelle jedoch verloren, weil der Zeitarbeiter "abbestellt" wurde, so muss die Firma erstmal nur ans Konto gehen und danach 15 Stunden pro Woche bezahlen.

Die Ausruestung der Zeitarbeiter wird zwar von den Firmen eingekauft, jedoch an die Arbeiter weiterverkauft.
Dies zu vollkommen absurden Preisen (Gewinnspanne normalerweise mindestens 100%) und mit mieserabler Qualitaet.

Ausserdem wird bei der kleinsten Verfehlung direkt eine Abmahnung geschickt.
Dem Zeitarbeiter wird dann gesagt, dass man es so schlimm ja nicht gemeint habe aber halt darauf hinweisen wollte.
Bei der zweiten Abmahnung das gleiche.
Und sobald sich einer hinstellt und aufmuepfig wird indem er nach mehr Stunden im Vertrag oder irgendwas anderem verlangt reicht schon eine einzige weitere Verfehlung und "Auf Nimmer Wiedersehen".

Das eine Zeitarbeitsfirma Geld verdienen will finde ich vollkommen legitim.
Auch ich will Geld verdienen und ich denke auch, dass Zeitarbeit PRINZIPIELL fuer alle Beteiligten Vorteilhaft ist.
Aber da die Firmen das Risiko durch oben Beschriebene Massnahmen vollkommen auf den Arbeitnehmer legen und selber nur beim Profit bleiben ist das alles nicht richtig.
Natuerlich sind Worte wie "moderne Sklaverei" und die Forderungen nach Aufstaenden vollkommener Unsinn.
Hier darf man die Leute aber auch nicht beim Wort nehmen sondern mal hinterfragen was gemeint ist.
Und gerade da liegt der Hund begraben.

Denn richtig ist das derzeitige System nur fuer die Zeitarbeitsfirmen.

Und ja, ich habe selbst (als Schueler nebenbei) mal bei einer solchen Firma gearbeitet.
Als Schuelerjob wars in Ordnung, als Hauptverdienst aber unertraeglich.

Gruesse vom:
Jokener
 
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