Hartes Urteil gegen Raubkopierer

Helmut Eder
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In den USA wurde Lisa Chen wegen Beteiligung zur Verbreitung von Raubkopien zu der härtesten Strafe verurteilt, die gegen einen Nicht-Vorbestraften verhängt wurde. Dabei war die Angeklagte für eine globale Organisation tätig, die sich auf Kopien von Microsoft und Symantec spezialisiert hat.

9 Jahre Gefängnis und 11 Millionen Dollar Schadenersatz, so lautet das Urteil, das nun nach einem Jahr Untersuchungshaft gegen die 52-jährige verhängt wurde. Aufgeflogen war der illegale Handel durch eine Razzia vor einem Jahr, bei der 100.000 Kopien von Microsoft Produkten, Windows NT, 2000, XP und Office 2000 sichergestellt werden konnten. Wie Microsofts Senior Investigator Pat Mueller feststellte, handele es sich um sehr gute Kopien, die nur mit einem sehr hohen technischen Aufwand gefertigt werden können. Wie aus den Bankunterlagen der Angeklagten hervorging, war Lisa Chen bereits seit 1998 für die Organisation tätig, und da für den Geldtransfer zwischen den Lagern der Computer und Software zuständig, die aus Taiwan eintrafen. So ließen sich dann die Richter auch nicht vom Argument des Verteidiger damit erweichen, das Lisa Chen nur ein "unabsichtlicher Teilnehmer" sei. Staatsanwalt Jonathan Fairtlough rechtfertigte das harte Urteil mit den Worten: "Wir sagten nicht, dass sie der Kopf der Organisation sei, jedoch ließ sie es geschehen.".