ComputerBase.de "GeForce FX" Review

Jan-Frederik Timm
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Seit gestern findet man im Netz hier und dort vereinzelt Reviews über nVidias kommendes Meisterwerk, den GeForce FX. Auch wir haben uns dieses "GeForce FX" nun genauer angesehen und erste Eindrücke gesammelt. Hier unser Bericht.

Gleich auf den ersten Blick fällt auf, dass sich nVidia von der alten Nomenklatur verabschiedet hat. Hatte man nach dem Riva TNT kontinuierlich eine fortlaufende Nummerierung in der Bezeichnungen gewählt, finden wir bisher an dieser Stelle nur eine kryptische Kombination zweier Ziffern: FX. Gegenüber der GeForce 4 wurde demnach nicht nur einfach eine Zahl erhöht sondern ein kompletter Bauteil durch zwei neue ersetzt, was auf eine gründliche Überarbeitung hindeutet. Das Grundgerüst blieb allem Anschein nach jedoch ohne Modifikation. Weiterhin mit von der Partie ist das "GeForce", obwohl sein Anteil von 87,5% bei der GeForce 4 auf 77,7% bei der GeForce FX geschrumpft ist. Entgegen erster Meldungen scheint die Performance des GeForce FX jedoch darunter gelitten zu haben. Mit Bedacht ausgesprochen stolpert auch der geübte Tester über das Kürzel FX - "Four" ließ sich wesentlich weicher über die Zunge bringen.

Unser Fazit: Das GeForce FX sorgt für frischen Wind, stellt sich aber nicht als Meilenstein heraus.

Doch genug der humoristischen Einlagen. Anstoss zu dieser Newsmeldung gab uns ein Review der GeForce FX, welches am heutigen Tag im deutschen Netz die Runde machte. Nachdem eine kleine Seite schon vor Tagen damit begonnen hatte, in unzähligen Foren für einen exklusiven Test am 4. Januar dieses Jahres zu werben, stand seit gestern tatsächlich ein Bericht online. Etwas über 1000 Worte umschrieben in haarsträubender Manier einen fiktiven Lieferumfang eines Gainwardmodells, gestützt durch von größeren Seiten gestohlene Bilder einer original nVidia GeForce FX, wie sie zur Vorstellung präsentiert wurde. Und selbst die Benchmarkergebnisse hätten jeden halbwegs erfahrenen Redakteur dazu bringen müssen, an der Glaubwürdigkeit dieses Reviews zu zweifeln. Zumal besagte Seite bisher durch die unrechtmäßige Kopie des CB-Designs und ein mehr als fragwürdiges Gewinnspiel eines astronomisch teuren Rechners aufgefallen war.

Dass dieses Review auf mehreren, großen, amerikanischen Hardwareseiten in den News zu finden war, da ein gewisser Herr "hackerPlayer", seines Zeichens Initiator der FX Review-Page, die Redakteure selbstlos darauf hingewiesen hatte, sei verziehen. Auch wenn alleine die Bilder hätten Skepsis hervor rufen müssen. Dass jedoch unter anderem ein deutschsprachiges Onlinemagazin mit vier Buchstaben sich zu folgender Aussage hinreißen ließ, läßt uns an der Seriosität mancher Online- und Printmedien zweifeln.

Die ersten beiden Vorab-Tests sind stark widersprüchlich; die deutschsprachigen Ergebnisse scheinen aber objektiver.

Es bleibt nur zu hoffen, dass derartige Aktionen in Zukunft keine Früchte werfen und am Ende die Sucht nach Besucherzahlen die erfundenen Reviews nicht wie Pilze aus dem Boden sprießen läßt. Allen Kollegen, die auf den Scherz herein gefallen sind, raten wir, beim nächsten Mal der schnellen Newsmeldung doch lieber eine Bedenkminute voran zu stellen. Der Schuss könnte sonst nach hinten los gehen...