ATi plaudert aus dem Nähkästchen

Christoph Becker
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Lang ist's noch nicht her, als nVidia mit der GeForce 3 die erste Grafikkarte mit dem Support von Vertex- und Pixel-Shadern vorstellte. Seitdem ist einige Zeit ins Land gegangen und sowohl nVidia als auch ATi bereiten gerade die dritte Generation der Vertex- und Pixel-Shader-VPUs vor.

In einem Gespräch mit der japanischen Website PC Watch plauderte der Präsident von ATi, David Orton, über die nächsten Grafikchips der kanadischen Firma und was uns mit diesen alles bevorstehen könnte. So ist ATi laut Orton kurz davor den Schritt zur internen Rechengenauigkeit von 32 Bit zu gehen. Bis jetzt setzte man bei allen Direct X 9-tauglichen VPUs auf eine interne Genauigkeit von 24 Bit und ging damit trotzdem konform mit den Anforderungen der API von Microsoft. Dieser Schritt stehe unmittelbar bevor, mit welchem neuen Grafikchip man diesen Schritt wagen möchte, ließ Orton allerdings nicht verlauten. Man munkelt jedoch, dass es sich dabei um den R420 handeln könnte, ATis nächstem neuen Chip, der einem kompletten Redesign unterzogen wurde. Jene interne Genaugkeit von 32 Bit wird auch ein wichtiger Bestandteil von Microsofts DirectX 10 sein, mit dessen Release in Kürze allerdings nicht zu rechnen ist. ATis Schritt könnte also schon ein Vorbote für die Pixel- und Vertex-Shader 3.0-Tauglichkeit des R420 sein. nVidia unterstützt schon seit der Einführung der GeForce FX-Reihe eine interne Genauigkeit von 32 Bit, deren Geschwindigkeit bis jetzt allerdings zu wünschen übrig ließ.

Ebenfalls kam kein offizielles nein von Orton zu einer internen Rechengenauigkeit von 64 Bit. Dies wäre Teil von Microsofts DirectX 10, könnte in der Umsetzung allerdings zu einigen Schwierigkeiten führen. So werden sich die GPUs der Zukunft immer näher an das Layout einer CPU annähern und ebenfalls dementsprechend flexibel werden. Zwischen Vertex- und Pixel-Shader Operationen soll es in Zukunft keine signifikaten Unterschiede mehr geben. Letzteres wird jedoch wohl erst mit dem R500 oder R600 auf uns zukommen.

Des Weiteren warnte Orton die Industrie vor zu schnellem Fortschritt. Ein solcher könnte dem eigenen Industriezweig schaden, so dass man bei der Entwicklung neuer Hardware auch immer den Stand der aktuellen Softwareentwicklungen mit einbeziehen sollte. Man solle die Spieleentwickler nicht abhängen, so Orton. Derweil müsse man ebenfalls versuchen, die Kosten für die Produktion von Grafikchips weiterhin zu senken. In diesem Zusammenhang wird man wohl auch in Zukunft auf ein 256 Bit breites Speicherinterface setzen, zusätzlich jedoch die Entwicklung und Implementierung von schnellem DDR-Speicher nach dem GDDR-II- und GDDR-III-Standard vorantreiben. Orton bekräftigte weiterhin, dass man nur so die Kosten für zukünftige Grafikchips im Rahmen des Erträglichen halten könnte.