John Carmack über GeForce 6800

Jirko Alex
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Spätestens seit gestern ist der Name in aller Munde: GeForce 6800 - das neue Gesicht der nVidia Familie. Da verwundert es nicht, dass bereits mehrere angesehene Spieleentwickler ihrer Meinung Worte beimischten und sich über nVidias neues Flaggschiff äußerten.

Heute nun meldete sich John Carmack über die neue GeForce 6 Serie - jedoch in einem ungewohnt positivem Tonfall - zu Worte. Nicht, dass man einen Grund zu meckern erwartete, doch ist speziell John Carmack dafür bekannt, neue Technologien von allen Seiten zu beleuchten. Wie das folgende Zitat zeigt, bleiben eventuelle negative Aspekte vorerst unberührt.

„Da die Entwicklung von DOOM 3 bald abgeschlossen sein wird, besteht meine Arbeit darin, die nächste Generation der Rendering Technologie zu entwickeln. NV40 ist dafür die Plattform meiner Wahl, bedingt durch die Unterstützung sehr langer Fragment-Programme, allgemeinem Floating Point Blending und Filtering sowie wegen der extrem hohen Performance.”

Denkbar ist, dass sich id Softwares wohl bekanntester Programmierer bis zu einem Release von ATis neuem Flaggschiff mit Kritik zurückhalten will. Böse Gemüter behaupten gar, die durchweg positive Einschätzung des NV40 liege in der abgeschlossenen Marketing-Partnerschaft zwischen id Software und nVidia, doch wird dieser Gedankengang aus ganz anderer Richtung in einem anderen Zusammenhang wieder negiert. Mark Rein äußerte sich nämlich ebenfalls zu Partnerschaften und nVidias GeForce 6800.

In einem verwirrenden Kommentar während der GeForce 6-Vorstellung in Genf bezog sich Mark Rein auf die Kantenglättung des neuen nVidia Chips - oder besser Kantenglättung allgemein. „Kantenglättung ist von gestern!” lautet sein prägenster Satz in diesen Tagen, so eindeutig zweideutig, dass nicht nur die nVidia Präsentation ins Schwanken gerieht. In nachfolgenden Gesprächen lenkte er den Kommentar jedoch in andere Richtungen. So geht er davon aus, dass in den nächsten Jahren die Kantenglättung an Bedeutung verlieren wird und höhere Auflösungen bevorzugt werden. Unbeachtet der Tatsache, dass diese Meinung nicht viele teilen mögen, scheint so dennoch die erst verwirrend wirkende Aussage ins rechte Licht gerückt.

Um jedoch auf die Behauptungen zurückzukommen, die sich auf die Partnerschaft zwischen nVidia und id Software beziehen: In Mark Reins Augen sorge eine Partnerschaft lediglich für eine engere Zusammenarbeit zwischen den Firmen, keinesfalls jedoch dafür, dass andere Produkte ausgeschlossen werden sollen. Man könne es sich nicht leisten, Kunden mit weniger potenter Hardware außen vor zu lassen. In diesem Zusammenhang kritisierte er auch Valves Umgang mit ATi Käufern sowie der GeForce FX Serie, deren Shaderleistung nicht zu knapp bemängelt wurde.

Letztendlich können all die verworrenen Aussagen, all die Kommentare seitens namenhafter Spieleschmieden nichts daran ändern, dass wohl erst der direkte Vergleich zu ATis X800 Pro, Codename R420, zeigen wird, welcher Grafikchipentwickler die Nase vorn haben wird.