AMD 50x15: Computer für die halbe Welt

Thomas Hübner
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AMD präsentierte heute eine Geschäftsstrategie, die darauf abzielt, bis zum Jahr 2015 die Hälfte der Weltbevölkerung mit Computern und Internet-Zugang auszustatten. Bereits Anfang August machten Meldungen über ein entsprechendes Vorhaben die Runde.

AMDs 50x15-Strategie soll zunächst in Ländern mit besonders starkem Wachstum, darunter Indien, Mexiko und die Karibik, und später weltweit umgesetzt werden. Bei einer Weltbevölkerung, die bis 2015 auf geschätzte 7,2 Milliarden Menschen wachsen soll, und aktuell 10 Prozent Internet-Nutzern, ist das Potenzial für AMDs 50x15-Strategie enorm.

Im Rahmen seiner 50x15-Strategie kündigt AMD den Personal Internet Communicator (PIC) an. Der PIC ist ein Konsumergerät, das Computernutzern den preiswerten Zugang zum Internet ermöglicht und mit Funktionen von Microsoft Windows deren Kommunikations-, Bildungs- und Unterhaltungsbedürfnisse erfüllt.

Der Personal Internet Communicator (PIC) wurde als einfaches und erschwingliches Konsumergerät entwickelt, das den Zugang zum Internet ermöglicht und über Basis-Computerfunktionen verfügt. Es handelt sich um ein versiegeltes Gerät, das ohne Lüfter arbeitet und ausschließlich vom Service Provider erweitert werden kann. Damit werden Risiken durch menschliche Fehler, wie zum Beispiel versehentliches Löschen wichtiger Systemdateien, ausgeschaltet. Als Prozessor kommt ein mit 366 MHz getakteter Geode GX 500@1.0W zum Einsatz. Er verfügt über 128 MB Arbeitsspeicher von Samsung und eine 10 GB große Festplatte von Seagate. Es steht ein D-Sub VGA-Ausgang und vier USB 1.1-Ports zur Verfügung. Auch auf AC“97-Audio und ein integriertes 56K-Modem muss nicht verzichtet werden. Weitere Unternehmen die Beiträge zur Entwicklung und Herstellung des PIC geleistet haben, sind Solectron, Macromedia und Microsoft.

AMD Personal Internet Communicator (PIC)
AMD Personal Internet Communicator (PIC)

Mit dem PIC lassen sich Internet-Seiten betrachten, E-Mails empfangen und versenden, Software zur Steigerung der Produktivität wie etwa Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulationsprogramme nutzen, Bilder betrachten sowie mit Multimedia-Dateien und Dokumenten in Standard-Formaten arbeiten.

In Verbindung mit der Vorstellung des PIC gab AMD die Namen von Kunden aus verschiedenen Ländern bekannt. Dazu gehören die TATA Group aus Indien, CRC in Mexiko und Cable & Wireless in der Karibik. TATA ist das erste Unternehmen, das den PIC in seiner Region vertreibt. Zunächst will TATA den PIC in fünf indischen Städten vermarkten. CRC wird mit Distributoren vor Ort zusammenarbeiten und den PIC in Mexiko mit Software zur Weiterbildung anbieten. Cable & Wireless wird den PIC in der Karibik Opfern von Naturkatastrophen anbieten.

Der Endpreis des PICs für den Verbraucher wird vom Service Provider festgelegt. Dieser kann mehrere Finanzierungsmodelle und Bundles zu unterschiedlichen Preisen anbieten. Empfohlen wird ein Systempreis von 185 US-Dollar. Darin ist eine Tastatur, eine Maus und vorinstallierte Software enthalten. Zum Preis von 249 US-Dollar wird der PIC mit Monitor geliefert. Bleibt nur die Frage, inwieweit die halbe Welt einen Computer braucht, wo es doch nicht all zu selten schon an Nahrungsmitteln mangelt.