ULi präsentiert drei neue Chipsätze

Wolfgang Andermahr
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ULi ist neben Intel, Via, SiS und nVidia das „fünfte Rad“ am Wagen der Produzenten von Mainboard-Chipsätzen. Im Gegensatz zu den „vier Großen“ benötigt ULi aber einen deutlich längeren Entwicklungszeitraum und somit fällt die Auswahl entsprechend bestückter Mainboards auch deutlich kleiner aus. Doch nun ist es wieder einmal soweit.

Dabei stellt der taiwanesische Hersteller direkt drei verschiedene Chipsätze vor, wobei zwei den Markt für AMD-Prozessoren abdecken sollen und einer für die Intel-Gemeinde gedacht ist. Der kleinere Chip für die Athlon 64-Familie, der M1695, soll dabei auf eine gewöhnliche Zwei-Chip-Lösung (North- und Southbridge) setzen. Der M1695, welcher den zukunftsweisenden PCI Express-Standard unterstützt, kommt mit einer relativ einfachen Ausstattung daher. Insgesamt wird der Chipsatz 20 PCI Express-Lanes bieten, wobei diese in vier x1- und in zwei x8- oder eine x16-Verbindung aufgeteilt werden können. Die weitere Ausstattung setzt sich aus einem S-ATA Controller, USB 2.0-Unterstützung sowie einem 100 MBit-Ethernet-Controller zusammen. Entsprechend ausgerüstete Mainboards sollen im Juni auf der Messe Computex vorgestellt werden und unterstützen alle Athlon 64 sowie Turion 64-CPUs.

Beim größeren Bruder M1697 dagegen wird, wie nVidia es mit dem nForce 3 und nForce 4 vorgemacht hat, eine Single-Chip-Lösung zum Einsatz kommen. Zusätzlich ist die Ausstattung des ULi M1697 deutlich prunkvoller als die des M1695: so wird nun S-ATA II und auch High Definition Audio zum Einsatz kommen. Zusätzlich werden Sicherheitsfunktionen enthalten sein, die den Chipsatz kompatibel zu der umstrittenen TPM-Technik (Trusted Platform Module) der Version 1.2 machen werden. Ansonsten wird es keine Unterschiede zwischen beiden neuen Chipsätzen für K8-Prozessoren geben. Einen Erscheinungstermin gibt ULi nicht bekannt, nur dass die Massenproduktion wie beim M1695 im Mai beginnen soll. Beide neuen Produkte werden im 180 nm-Prozess gefertigt.

Die Lösung für Intel-Prozessoren wird die Kennzeichnung M1691 tragen und soll kompatibel zu allen Pentium 4-Prozessoren einschließlich der Extreme Edition und - aufgepasst - dem mobilen Pentium M sein. Vorbildlich, bei den gewöhnlichen Desktop-Chipsätzen anderer Hersteller ist der Einsatz des Pentium M nicht möglich. Der M1691 wird einen Frontside-Bus von bis zu 1066 MHz unterstützen und der Einsatz von DDR2-Speicher soll möglich sein. Ob älterer Arbeitsspeicher nach dem DDR1-Standard weiterhin verwendbar sein werden, gibt ULi leider nicht an. Der Chipsatz wird ebenfalls PCI Express verwenden und die Anbindung der Northbridge zur Southbridge soll über ein kurioserweise Hyper-Transport genanntes Verfahren möglich sein. In Massenproduktion wird der im 130 nm-Prozess gefertigte Chip aber erst am Ende des Jahres gehen.

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