Breitband-Boom überfordert DSL-Anbieter

Sasan Abdi
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Vier von fünf deutschen Internetnutzern surfen derzeit noch über langsame ISDN- oder Analoganschlüsse im Netz. Jeder zweite Festnetzkunde überlegt jedoch, künftig via schneller DSL-Verbindung und Flatrate seinen Internetzugang zu beschleunigen. Dies geht aus einer Untersuchung des Hamburger Marktforschungsinstituts Mummert Consulting hervor.

Laut Mummert hinkt Deutschland bei der Verbreitung von DSL den alten EU-Mitgliedsstaaten hinterher. Nur 6,6 Prozent der Deutschen nutzten im vergangenen Juli einen Breitbandanschluss. Der EU-Durchschnitt liegt bei 7,6 Prozent. Grund für die geringe Verbreitung von DSL in Deutschland waren bisher die hohen Preise. Nun versuchen die Telekom und ihre Wettbewerber die bisherigen Schmalbandsurfer für Breitband zu gewinnen. Experten schätzen, dass es bis Ende 2007 rund zehn Mio. DSL-Anschlüsse in Deutschland geben wird.

Die Folge dieses Booms ist, dass sich DSL-Discounter kostspielige Preiskämpfe liefern, um möglichst viele Neukunden für ihre Services zu akquirieren. Sonderaktionen sollen bisherige Schmalband-User dazu bewegten auf Breitband umzusteigen, so die Markgeinschätzung der Analysten. Die Discounter sind aber laut Mummert von der Masse der Neukunden derart überfordert, dass sie im Kampf um neue Abnehmer ihre bisherigen Kunden sträflich vernachlässigen. Sicherheitstools, transparente Rechnungsstellung oder eine gute Betreuung in Kundencentern werden immer seltener.