IDF: Computer werden menschlicher

Frank Hüber
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Intel skizzierte auf dem Intel Developer Forum ihre Vision, in den kommenden Jahren Technologien zu entwickeln, die zukünftige Elektronikprodukte mit „digitaler Intelligenz“ ausstatten. Im Kern geht es darum, Technologien bereitzustellen, die intuitiver, intelligenter und „menschlicher“ agieren.

Für die Industrie wird dadurch die Voraussetzung geschaffen, Produkte anzubieten, die für den Anwender einfacher zu bedienen und von höherem Nutzen sind. Justin Rattner, Intel Senior Fellow und Director der Intel Corporate Technology Group, führte in seiner Rede aus, dass die Menschen mit Technik in ähnlicher Weise interagieren möchten, wie sie es mit anderen Menschen tun. Dieser Wunsch stelle enorme Anforderungen an die Leistung und die Funktionalität von Elektronikprodukten. Somit sind in der Entwicklung von Hard- und Software ganz neue Wege erforderlich.

Rattner erläuterte weiter, wie sich die Entwickler bei Intel mit den unterschiedlichen Anforderungen beschäftigen, die Menschen an ihre Elektronikprodukten haben. Basierend auf diesen Erkenntnissen wird die Entwicklung der Hard- und Softwaretechnologie vorangetrieben und dient als Grundlage für zukünftige, intelligentere Plattformen.

„Stellen Sie sich ein Telefon vor, das Sprachen in Echtzeit übersetzen kann, so dass Sie problemlos mit Menschen in aller Welt kommunizieren können. Oder aber Sie finden unter den tausenden von Fotos Ihrer Kinder, die Sie auf verschiedenen Computern zuhause gespeichert haben, genau das eine, das Ihren Nachwuchs beim Spielen mit dem Hund zeigt. Diese Aufgaben erscheinen zunächst einfach lösbar, aber sie erfordern hohe Rechenleistung, einen großen Erfahrungsschatz und viel Intelligenz auf Seite der Hardware wie auch der Software, die so heute noch nicht existent ist. Wir, als Industrie, müssen unseren Ansatz in der Plattform-Entwicklung neu durchdenken, damit wir diese Fähigkeiten künftig in Produkten anbieten können, die für die Menschen einfach anzuwenden und attraktiv sind.“

Justin Rattner

In dem Maße wie digitale Technologie in immer weitere Bereiche unserer Gesellschaft vor dringt und sich die Menge an digitalen Inhalten (Text, Fotos, Audio und Video) erhöht, werden künftig natürlichere und menschenfreundlichere Schnittstellen wie Sprach-, Handschrift- und Bilderkennung für elektronische Produkte notwendig.

Ein Schritt, der in die Richtung von leistungsfähigeren Computern geht, ist dabei die Entwicklung von Prozessoren, die über mehr als einen Kern verfügen. Intels Dual-Core Prozessoren sollen hierbei erst der Anfang des Möglichen darstellen. Die stetige Leistungssteigerung der Prozessoren und anderer Komponenten eines Computers erfordert auch eine Optimierung der Datenpfade zwischen diesen Komponenten, da größere Datenvolumina innerhalb des Computers mit höheren Geschwindigkeiten übermittelt werden müssen. Die heutigen Datenpfade werden aus Kupferleitungen hergestellt, deren Beschaffenheit der Menge und Geschwindigkeit des Datentransports eine natürliche Grenze setzen. Aus diesem Grund erforscht Intel den Einsatz der Halbleiter-Photonen-Technologie, die extrem hohe Datentransferraten ermöglichen würde.

In ähnlicher Weise entwickelt Intel seine Software Tools weiter. Ziel ist es, Softwareanwendungen ausgereifter zu machen, damit sie die Vorzüge der neuen Prozessoren optimal nutzen und eine größere Anzahl an Aufgaben parallel erledigen können.

Ein weiteres, von Rattner zitiertes Beispiel ist die Aufteilung von Geräteressourcen in mehrere größere Bereiche sowie deren Separation, um so unterschiedliche Aufgaben zu verarbeiten (geläufig als Virtualisierung). So ermöglicht die Virtualisierung etwa bei Ausfall eines Computers wegen Hard- oder Softwareproblemen die Wiederherstellung von Informationen mit Hilfe eines anderen Computers im Netzwerk.