Telekom-Werbung in der Kritik

Sasan Abdi
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Die Telekom schafft es dieser Tage einfach nicht, in die Positiv-Schlagzeilen zu geraten. Teure Tarife und eine daraus resultierende Tarifreform, die aufgrund der Anhebung der Grundgebühren eigentlich kaum finanzielle Erleichterungen für den Kunden bringen, eine Immobilien-Affäre, steigende Konkurrenz durch ein wachsendes ISP-Portfolio und nicht zuletzt der Stellenabbau – nichts läuft scheinbar derzeit glatt.

Und kaum ist die eine Negativ-Schlagzeile überstanden, steht schon die nächste ins Haus. Die Folge daraus ist ein durchaus ramponiertes Image, dass durch den neusten Vorfall, eine Beschwerde der Verbraucherschutzzentrale Brandenburgs, sicher nicht aufpoliert werden dürfte. So häuften sich laut der Institution in den vergangenen Wochen und Monaten die Beschwerden von Bürgern, die am Telefon im Auftrag der Telekom bedrängt worden waren.

Dabei zeichnet sich die Kampagne augenscheinlich – wie sollte es anders sein – durch ein Höchstmaß von Dreistigkeit aus. Zunächst wurde den Opfern nahegelegt, diverse Tarife einzugehen bzw. zu wechseln. Wer sich weigerte, bekam das Angebot weiteres Informationsmaterial zugeschickt zu bekommen. Dreist hieran: Statt Info-Material erhielten die Opfer Bestätigungen von Vertragsänderungen, obwohl sie diese am Telefon ausdrücklich untersagt hatten.

Eine besonders aggressive Kundenwerbung bzw. Kundenportierung. Da gilt es als Geschädigter, schnellstmöglich zu reagieren: „Solchen ungewollten Verträgen sollten Verbraucher sofort und nachweislich widersprechen“, so Verbraucherschützer Norbert Richter. Dass viele dieser Option entweder schleppend oder gar nicht nachkommen „weil sie einen aufwändigen Tarifvergleich oder die Mühe der Gegenwehr scheuen“, ist dabei wohl ausschlaggebend dafür, dass es überhaupt solche Kampagnen gibt.

Bei der Telekom verweist man auf ein externes Kunden-Acquise-Unternehmen, dass wohl „unsauber“ gearbeitet hätte. Man habe allerdings bereits eine Mitarbeiterin zur Klärung der Vorfälle abgestellt. Prinzipiell sind Werbeanrufe via Telefon übrigens nicht erlaubt, solange der Angerufene dem Gespräch nicht ausdrücklich zustimmt. Der Verweis auf die externe Firma mag somit zwar berechtigt sein, kaschiert aber nur dürftig, dass man auch bei der Telekom in immer aggressiveren Formen auf Kundenfang geht, erstrecht, wenn solch dubiose Methoden vielleicht nicht angeordnet, aber vom „Rosa Riesen“ billigend in Kauf genommen werden.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.