Intel stellt Pentium D, 670 und i945 offiziell vor

Christoph Becker
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Nachdem man Ende April bereits den brandneuen Intel Pentium D-Prozessor in der „Extreme Edition“ und dem dazugehörigen Chipsatz, Intels i955X, auf den Markt losgelassen hat, folgen am heutigen Donnerstag nun die Produkte für den Mainstream-Markt, i945 und der Pentium D.

Während Extreme Edition und i955X eher auf den Enthusiasten abzielen, widmet Intel sich mit dem Pentium D und dem i945 nun vollends dem „Massenmarkt“. Dies resultiert vor allem in einem weitaus niedrigeren Preis, denn der Pentium D kostet in der Einsteigerversion mit 2,8 GHz gerade einmal 241 US-Dollar – bei der Abnahme von tausend Stück. Für die Modelle mit 3,0 bzw. 3,2 GHz muss man 316 bzw. 530 US-Dollar ausgeben. Der einzige Unterschied zur Ende April vorgestellten Extreme Edition bleibt nach wie vor das deaktivierte HyperThreading-Feature. Er muss also mit zwei physischen CPUs auskommen und kann nicht zusätzlich noch auf zwei logische zurückgreifen. Ob dies einen Preisunterschied von fast 500 US-Dollar rechtfertigt, sei einmal dahingestellt. Auch der Pentium 4 670 wurde heute vorgestellt. Dieser Prozessor markiert nun mit seinen 3,8 GHz und zwei MB Level-2-Cache die Spitze der aktuell erhältlichen Pentium 4s. Er schlägt laut Liste mit einem Preis von 850 US-Dollar (1000 Stück) zu Buche.

Smithfield-Die
Smithfield-Die
Smithfield-Illustration
Smithfield-Illustration
Die Pentium 4 6xx
Die Pentium 4 6xx

Doch nicht nur der zweite Dual-Core-Desktop-Prozessor wurde heute von Intel vorgestellt. Nein, auch der dazu passende Chipsatz wurde beim Launch-Event in der Münchner Niederlassung von DaimlerChrysler präsentiert. Diesen Chip, der vormals den Codenamen „Lakeport“ trug, gibt es ab heute in zwei verschiedenen Varianten käuflich zu erwerben. Die eine hört auf den Namen i945P und die andere auf i945G. Letztere besitzt im Gegensatz zum P-Modell eine integrierte Grafikeinheit, die unter dem klangvollen Namen „Intel Graphics Media Accelerator 950“ firmiert.

Weiterhin unterstützen beide Chipsätze folgende Features: Zum einen können sie beide mit den neuen Dual-Core-Prozessoren umgehen, zum zweiten Prozessoren mit einem Frontside-Bus von bis zu 266 MHz (1066 MHz QDR) ansprechen. Als drittes und wichtiges Feature hat der i945 die Unterstützung von DDR2-667-Speicher auf der Habenseite. Weiterhin kann dieser Chipsatz natürlich auch PCI Express-Karten (x1 und x16) und bis zu 4 GB Arbeitsspeicher ansprechen. Der i955X kommt hier auf bis zu 8 GB RAM. Ferner bietet natürlich auch der i945 Intels „Active Management Technology“ (nur spezielle Versionen) sowie 7.1-Sound über die verbaute ICH7-Southbridge. Der i955X kann zusätzlich noch mit der „Memory Pipeline Technology“ aufwarten, die Intel dem i945 gestrichen hat. Das auch hier eingesetzte ICH7 unterstützt des Weiteren bis zu acht USB-2.0-Anschlüsse sowie 4x Serial-ATA 2. Zu haben sind i945P und i945G ab sofort zu einem Preis von 38 bzw. 42 US-Dollar bei der Abnahme von zehntausend Stück.

Intel 945G Blockdiagramm
Intel 945G Blockdiagramm

Im Rahmen der gestrigen Präsentation in München stellten auch eine Reihe enger Partner Intels neue Produkte auf Basis dieser neuen Chipsätze und Prozessoren vor. Unter anderem auch MSI, die gleich zwei neue Boards zeigten. Diese hören auf den Namen „i945P Platinum“ bzw. „i945G Platinum“ und können mit einem ganzen Haufen Features überzeugen, die allerdings eher dem Standard aller i945-Boards entsprechen. Wirklich Exklusives findet man bei MSI also leider nicht.

i945G Platinum

Ebenfalls mit in der Riege der vertretenen Partner ist Asus, die das „P5LD2 Deluxe“ vorstellten. Neben einem extern aufgeführten S-ATA-Anschluss sowie Dual-Gigabit-Netzwerk wird es dieses Mainboard in zwei Ausstattungsvarianten geben. Während das „P5LD2 Deluxe“ ab sofort erhältlich ist, muss man auf das „P5LD2 Deluxe WiFi-TV Edition“ noch bis Anfang Juni warten. Dieses Mainboard hat dann aber ein WiFi-Modul nach den IEEE 802.11a/b/g-Standards zu bieten und hat zudem eine Hybrid-TV-Karte im Lieferumfang, die auch DVB-T-Signale empfangen kann. Ebenfalls mit im Paket sind eine Antenne für WLAN, Wurfantenne für den TV-Betrieb und eine Infrarot-Fernbedienung. Das „P5LD2 Deluxe“ wird voraussichtlich für 175 Euro den Besitzer wechseln. Für die „WiFi-TV Edition“ muss man hingegen etwas tiefer in die Tasche greifen. Für dieses Mainboard veranschlagt Asus 239 Euro.

P5LD2 Deluxe 2D
P5LD2 Deluxe 2D
P5LD2 Deluxe 3D with WiFi-TV
P5LD2 Deluxe 3D with WiFi-TV
WIFI-TV 3D
WIFI-TV 3D

Auch auf den i945-Zug aufgesprungen ist Dell, die ab heute ihren „Dimension 9100“ auch mit Dual-Core-Prozessoren und i945-Chipsatz feilbieten. Des Weiteren setzt Dell bei diesem PC auf den BTX-Standard, der eine bessere Kühlung aller Hardware-Komponenten garantieren soll. Mit im Paket des „Dimension 9100“ sind DDR2-Speicher mit 533 MHz sowie eine frei wählbare Grafikkarte. Das Einsteigermodell mit Pentium D 820 (2,8 GHz pro Kern) ist direkt bei Dell schon für 729 Euro zu haben.

Dimension 9100

Mit in der illustren Riege der Intel-Sympathisanten war auch Shuttle, die den weltweit ersten Barebone-PC mit Dual-Core-Prozessor vorstellten. Dieses Modell hört auf den Namen „SD31P“ und wird standardmäßig mit dem i945G-Chipsatz ausgerüstet. Durch abermalige Verbesserung des eigenen Kühlkonzeptes kann man nun also auch ohne Probleme Pentium D-Prozessoren in ein Shuttle-Barebone verbauen, so ein Sprecher der Firma. Ebenfalls neu ist das nahezu schraubenlose Design des „SD31P“. So kann der Kunde nun Festplatten, optische Laufwerke etc. ganz ohne Schrauben im Barebone arretieren.

Intels Haus-und-Hof-Entwickler Foxconn fehlte natürlich in München auch nicht. So präsentierte man ebenfalls zwei neue Mainboards; eines mit i945P, eines mit i945G. Ersteres hört auf den komplizierten Namen „945P7AA-8EKRS2“, und das andere auf den ebenso komplizierten „945G7MA-8EKRS2“. Auch diese beiden Platinen bieten im Großen und Ganzen das, was die anderen Boards mit i945-Chipsatz vorzuweisen haben. Besonders ist lediglich, dass das „945G7MA“ im µATX-Formfaktor gefertigt wird.

Gleich eine ganze Armada neuer Mainboards präsentiert Gigabyte. Besonders an diesen, deren komplette Aufzählung den Rahmen dieser News sprengen würde, ist, dass Gigabyte einen Betrieb des DDR2-Speicher bei bis zu 888 MHz (real 444 MHz) garantiert. Mit dem Top-Modell, dem „GA-8I955X Royal“ erreichte man sogar Taktraten von 1066 MHz (real 533 MHz) – die passenden Speichermodule natürlich vorausgesetzt. Weiterhin packt Gigabyte alle diesen Mainboards einen Bluetooth-Dongle bei, das zur Kontaktaufnahme mit dem Handy, Druckern, PDAs etc. dienen kann. Weiterhin hervorzuheben ist das „GA-8I945P Dual Graphics“, das – nomen est omen – zwei Steckplätze gemäß den Spezifikationen von PCI Express x16 bietet. Ob dieses Mainboard somit auch nVidias SLI-Technik unterstützt, wollte man uns aber leider nicht verraten.

Gigabyte 8I945G
Gigabyte 8I945G
Gigabyte 8I945GMF
Gigabyte 8I945GMF
Gigabyte 8I945P-G
Gigabyte 8I945P-G
Gigabyte 8I945PMF
Gigabyte 8I945PMF
Gigabyte 8I945P Pro
Gigabyte 8I945P Pro