„Musikhören mit dem iPod kann taub machen“

Christoph Becker
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Nein, dies ist keine polemische Schlagzeile eines der unzähligen Mitbewerber Apples, die dadurch den verhassten Konkurrenten diffamieren und endlich mal Boden auf dessen iPod gut machen wollen. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine Aussage einer britischen Initiative, die um die Jugend dieser Welt besorgt ist.

So lassen die Initiatoren dieser Initiative verlauten, dass man heutzutage in vielerlei Hinsicht sich selbst schützt. Man benutzt Sonnencreme um einem Sonnenbrand Herr zu werden oder Hautkrebs vorzubeugen, guckt beim Über-die-Straße-Gehen nach links, rechts und wieder links, trägt Sonnenbrillen und nötigt seine Kleinsten, Fahrradhelme zu tragen. Doch was tun wir für unsere Ohren?

Schützen wir sie auch? Wohl eher nicht, denn der tägliche Konsum von Musik mittels iPod, Creative Muvo, iriver und Co. tut unserem Innenohr offenbar gar nicht gut. Unsere lauten Städte, deren Geräuschkulisse ohnehin schon ohrenbetäubend ist, wird von unsereins durch noch lautere Musik, die direkt, ohne Umwege auf das Trommelfell geleitet wird, überspielt. Auch wenn sich unser Hirn über die Musik freut, unser Hörvermögen wird diesen Umstand sicher nicht gutheißen.

London, Berlin, Castrop-Rauxel – überall dasselbe Bild: Jugendliche mit Kopfhöhrern in den Ohren, die sich mit Musik beschallen lassen. Dass dies auf Dauer nicht gesund sein kann, dürfte dabei außer Frage stehen. In England startete deshalb die bereits angesprochene Initiative, die es sich zum Ziel gemacht hat, dem destruktiven Masochismus in Bezug auf unser eigenes Hörvermögen durch Aufklärung Einhalt zu bieten. Weitere Informationen dazu gibt es auf der eigens ins Leben gerufenen Webseite DontLoseTheMusic.com, auf der sich auch teetrinkende Stars wie Moby zu Wort melden. Im angeschlossenen Onlineshop kann man übrigens gegen kleines, britisches Geld gleich passende Ohrstöpsel kaufen und so dem Lärm den ganz persönlichen Kampf ansagen.

Wir warten schon gespannt auf die deutsche Adaption dieser Initiative. Wer dort wohl Promi-Partner sein könnte? Wir tippen auf den omnipräsenten Gutmenschen Xavier Naidoo, der schon ob seiner Musik eher zur Kategorie „ruhig“ gezählt werden dürfte. Weitere Tipps dürfen gerne unter diesem Artikel platziert werden.