Südkoreaner stirbt nach Spiele-Marathon

Christoph Becker
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Dass Computerspiele und vor allem deren Konsumenten in den letzten Jahren teils abstruse Züge angenommen haben, dürfte Vielen nicht entgangen sein. Immer wieder wollen vermeintlich seriöse Studien beweisen, dass Spiele Abermillionen Menschen in die Abhängigkeit getrieben haben. Nun starb in Südkorea ein Mann nach einem wahren Spiele-Marathon.

Der 28-Jährige wurde in einem Internetcafé in der Stadt Taegu im Südosten des Landes tot aufgefunden, nachdem er laut Angaben des Betreibers nahezu 50 Stunden am Stück Computerspiele gespielt hatte. Er verließ seinen PC nur für den Gang auf die Toilette oder für kurze Schlafpausen – die Polizei spricht offiziell von „Nickerchen“ – auf einem eigens ihm zur Verfügung gestellten provisorischen Bett. Die lokale Polizei gehe davon aus, dass der Mann an Erschöpfung und einem daraus hervorgerufenen Herzversagen gestorben ist, so ein Sprecher der Behörde.

Wie eine südkoreanische Zeitung berichtet, habe der Mann wenige Tage vor seinem Tode seine Arbeitsstelle gekündigt, um sich – so eigene Aussagen, die von den Betreibern des Internetcafés und seinen ehemaligen Arbeitskollegen wiedergegeben worden sind – voll und ganz den Computerspielen widmen zu können. Die Mutter des Verstorbenen hatte ihren Sohn kurz vor seinem Ableben noch suchen lassen, so die Zeitung weiter. Als ihn seine alten Arbeitskollegen schließlich in dem Café auffanden, beteuerte der 28-Jährige, er wolle nur noch dieses eine Spiel zu einem Ende bringen und würde dann nach Hause zurückkehren. Wenige Minuten später soll sein Tod eingetreten sein.