Samsung fertigt DDR2-Speicher in 80 nm

Thomas Hübner
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Samsung hat als industrieweit erster Hersteller mit der Massenproduktion von 512-Mbit-DDR2-DRAM-Chips in einer 80-nm-Technologie begonnen. Gegenüber dem bisherigen 90-nm-Prozess können mit der neuen Prozesstechnologie DRAMs nach dem DDR2-Standard mit 50 Prozent höherer Effizienz gefertigt werden.

Da Samsung beim Übergang auf seinen neuen 80-nm-Prozess viele der Basis-Features der bisherigen 90-nm-Technologie nutzen konnte, gestaltete sich der Umstieg weitgehend reibungslos und erforderte lediglich minimale Erweiterungen der vorhandenen Produktionslinien. Beschleunigt wurde der Umstieg auf die 80-nm-Technologie durch den Einsatz sogenannter „Recess Channel Array Transistoren“ (RCATs). Dieses dreidimensionale Transistor-Layout verbessert die Refresh-Rate und erfüllt somit eine wichtige Anforderung bei Datenspeichern.

Samsung setzt die 80-nm-Technologie ebenfalls bei Prototypen von GDDR4-Speicherchips für Grafikkarten ein, die einen Takt von (effektiv) 3,2 GHz bieten werden. Die gleiche Strukturbreite wird auch bei DDR3-Speicher zum Einsatz kommen, die bereits mehrfach auf dem Intel Developer Forum gezeigt wurden. DDR3 soll im nächsten Jahr bei Computern Einzug halten, mit Taktraten von effektiv 1066 MHz (real 533 MHz) starten und einen reduzierten Stromverbrauch sowie eine gesenkte Hitzeentwicklung vorweisen können. DDR3 bleibt mit 240 Pins dabei (vermutlich) kompatibel zum DDR2-Standard. Bei der Spannung wird es jedoch weiter nach unten gehen. Erste DDR3-1066 Chips von Samsung wurden vor über einem Jahr demonstriert. Ihre Betriebsspannung lag bei 1,5 Volt (0,3 Volt weniger als DDR2). Wo wir schon bei Prototypen sind: auch die Forschung am 70-nm-Prozess von Samsung schreitet gut voran. Erste Erfolge konnte man bereits im letzten Jahr verkünden.

DDR3-Prototyp von Infineon auf dem IDF Fall 2005
DDR3-Prototyp von Infineon auf dem IDF Fall 2005

Das auf die Halbleiterbranche spezialisierte Marktforschungsunternehmen Gartner Dataquest geht davon aus, dass der Anteil an DDR2-Speichern am gesamten DRAM-Markt im laufenden Jahr auf 50 Prozent steigen wird. Dies werde nicht zuletzt deshalb erreicht, weil nun auch AMD seiner kommenden Prozessorgeneration im Sockel F (Server), Sockel AM2 (Desktop) und Sockel S1 (Mobile) diesen Speicherstandard zur Seite stellen wird.