YouTube und der Ärger mit dem Urheberrecht

Christoph Becker
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Alle Welt redet seit Monaten schon vom ominösen „Web 2.0“. Darunter versteht der gemeine Internetfachmann rudimentär auch die Verbreitung selbst erstellter Video- und Musik-Dateien auf diversen Internetportalen. Dass aber nicht alles, was auf YouTube und Co auftaucht, immer ganz rechtens ist, dürfte Vielen bekannt sein.

So wurden die Betreiber des beliebten Portals nun dazu gezwungen, diverse Videos von der Webseite zu nehmen. Konkret geht es dabei um Material, das ursprünglich vom US-amerikanischen Fernsehsender Comedy Central ausgestrahlt wurde – darunter die auch hierzulande bekannte Sendung „South Park“. Folgen dieser und anderer Sendungen fanden sich teilweise in voller Länge auf YouTube, mussten nun aber auf Druck des Fernsehsenders unter Berufung auf den „Digital Millenium Copyright Act“ wieder entfernt werden.

Entferntes YouTube-Video
Entferntes YouTube-Video

Nach diesen Säuberungsarbeiten durch den Betreiber des Video-Portals finden sich jetzt nur noch kurze Ausschnitte aus einigen Episoden auf der Webseite. Diese werden offenbar von Comedy Central geduldet, zeigen sie doch meist nur kleine und beliebte Ausschnitte aus den Serien.

Doch nicht nur in den USA formiert sich Widerstand gegen Urheberrechtsverletzungen durch Web-2.0-Angebote wie YouTube. Die Deutsche Fußall Liga (DFL) bläst hierzulande laut Sprecher Tom Bender, der sich kürzlich gegenüber der Berliner Zeitung diesbezüglich in einem Interview äußerte, zum „großen Gegenschlag“. Denn neben verrückten Videos finden sich auf solchen Webseiten mittlerweile auch zu Hauf Szenen aus Fußballspielen, die von Fans ins Internet gestellt worden sind. Da es sich aber auch dabei um urheberrechtlich geschützte Inhalte handelt – schließlich hat der Rechteerwerber arena für diese viele Millionen Euro gezahlt –, möchte die DFL nun in Zusammenarbeit mit anderen gegen solche Verbreitungswege vorgehen.

Bender selbst spricht von einem „rigorosen“ Vorgehen. Es ist also davon auszugehen, dass in Zukunft eine Welle von Abmahnungen und Unterlassungserklärungen auf die Betreiber von Videoportalen zurollen wird. Als erste Konsequenz seien bereits in der vergangenen Woche mehrere hundert kleine Fußballfilmchen aus dem YouTube-Portal verschwunden. Auch sucht die DFL derzeit Unterstützung für eine Zusammenarbeit mit anderen Ligen, der UEFA und weiteren Rechteinhabern.