Kein Netburst auf Intels „Bearlake“-Chipsatz?

Christoph Becker
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Noch in der Mitte dieses Jahres möchte Intel einen weiteren technologischen Schritt nach vorne machen, denn mit der für diesen Zeitraum geplanten Einführung der neuen Bearlake-Chipsätze wird man dann erstmals auch Speicher des Typs „DDR3“ ansprechen können, nach Angaben der Kollegen von HKEPC aber keine Netburst-Prozessoren mehr.

Denn wie es aus China verlautbart wird, scheint Intel für die nächste Chipsatz-Generation die Unterstützung für alle Prozessoren auf Basis der alten Netburst-Architektur gestrichen zu haben. Demnach kann man auf Mainboards, die mit diesen ausgestattet sind, offiziell keine CPUs der Typen Pentium D, Pentium Extreme, Pentium 4 und Celeron D einsetzen, da mit diesen Boliden keine Validierung/Kompatibilitätstests durchgeführt werden.

„Ausnahmen“ bilden nur die Celeron-Prozessoren der 400er-Serie, die allerdings nicht mehr auf der Netburst-Architektur basieren, sondern im dritten Quartal dieses Jahres als Single-Core-Variante des Conroe-Kerns (Conroe-L) mit Core-Architektur erscheinen werden, und die neuen „Pentium E2xx“-CPUs, die allerdings auch auf der Core-Architektur basieren.

Prozessorunterstützung der Bearlake-Plattform | Quelle: HKEPC
Prozessorunterstützung der Bearlake-Plattform | Quelle: HKEPC

Weitere Besonderheiten gibt es aber auch innerhalb der neuen 3er-Chipsatzgeneration mit dem Codenamen „Bearlake“ zu beachten. Denn innerhalb dieser Familie unterstützt nicht jeder Chipsatz jeden Prozessor. So werden die neuen Quad-Core-Prozessoren QX6600, QX6400 und Extreme QX6700 lediglich in den Consumer-orientierten Chipsätzen G35, P35 und X38 lauffähig sein. Alle Besitzer eines Entry-Level-Chipsatzes mit integrierter Grafik (G33) oder eines Business-Chipsatzes Q33 oder Q35 schauen – zumindest nach offiziellen Angaben – diesbezüglich in die viel zitierte Röhre. Der Einsatz einer High-End-CPU mit „Extreme“-Zusatz steht darüber hinaus nur Eigentümern eines Mainboards mit dem Enthusiasten-Chipsatz X38 zu.

Fest steht jedoch, dass die neuen 3er-Chipsätze allesamt die neuen Intel-Prozessoren unterstützten, die bereits in 45 nm breiten Strukturen gefertigt werden. Dazu gehören neben der neuen Quad-Core-CPU „Yorkfield“ auch der Nachfolger des aktuellen Dual-Core-Prozessors „Conroe“, der „Wolfdale“.

Verständlich ist der Schritt, mit der neuen Chipsatz-Generation keine Netburst-Prozessoren mehr zu unterstützen, durchaus, denn zum Zeitpunkt des offiziellen Starts der 3er-Chipsätze wird die Core-Architektur schon gut und gerne ein Jahr verfügbar sein, so dass Intel langsam aber sicher einen Schlussstrich unter die alte Netburst-Vergangenheit ziehen muss. Auch wenn dies einige Hardwarehersteller sicher schockieren wird, ist es doch eine einfache und wohl auch effektive Methode, die Menschen zum Umsteigen auf die neue Plattform zu bewegen.