Server: Google kauft wieder bei Intel ein

Sasan Abdi
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Wie Medienkreise aus einem internen Blog des Intel-Managers Pat Gelsinger entnommen haben wollen, wird sich nach Sun auch Google von einer einseitigen Kooperation mit AMD in Hinblick auf Serverkomponente verabschieden. Will heißen: Intel hat Google als Kunden zurückgewonnen.

Vor gut einem Jahr hatte Google bekanntgegeben, fortan nur noch auf AMD als Zulieferer zu setzen. Nun aber will man bei Google den Bedarf wieder aus mehreren Quellen decken: „Wir haben kürzliche eine kleine Menge Chips bei Intel geordert. Zukünftig werden wir von mehr als einem Hersteller beliefert werden“, wurde dazu aus Unternehmenkreisen kommentiert. Neben Prozessoren soll Google auch eigens entwickelte Motherboards, zu denen jedoch nichts näheres bekannt ist, gekauft haben.

Als Begründung für den Kurswechsel Googles führt Gelsinger in seinem Blog die geringeren Betriebskosten an. Gerade in Hinblick auf das besagte Motherboard hätten die Intel-Entwickler „intensiv an einem Mainboard-Design für Google gearbeitet, ein spezielles Speichermodul entwickelt und in jedem Aspekt der Betriebskosten einen Gleichstand erzielt, damit das Verkaufsteam wieder ins Geschäft kommen kann“, schreibt der Intel-Manager weiter.

Ob die Intel-Lösung tatsächlich soviel stromsparender daher kommt, sei nun einmal dahin gestellt. In jedem Fall aber spielen die Betriebskosten für Server vor dem Hintergrund steigender Kosten für Strom und Kühlung tatsächlich eine gewichtige Rolle für die für neue Anschaffung verantwortlichen Manager. Verstärkt wird dieser Aspekt durch brandneue Zahlen von Analysten, wonach die Anschaffungskosten jährlich um moderate zwei bis drei Prozent steigen, während sich die Betriebskosten in Hinblick auf Strom und Kühlung verdrei- bis vierfachen würden: „Für jeden Dollar, den Unternehmen für neue Server ausgeben, entstehen Kosten von 50 Cents für Strom und Kühlung. Das schränkt die Möglichkeit zur Innovation deutlich ein“, so ein Analyst.