Finale Spezifikationen des R600 vorgestellt

Christoph Becker
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Nach gefühlten Myriaden verschiedener Gerüchtemeldungen, die in den vergangenen Wochen und Monaten den Weg in das Internet fanden, war AMD es nun offenbar leid und ließ die Katze „R600“ aus dem Sack. Demnach wird man in der Woche ab dem 24. März dieses Jahres die erste Grafikkarte der neuen Generation der Öffentlichkeit präsentieren.

So tauchte in den Foren der Webseite VR-Zone ein Dokument AMDs auf, das erstmals offiziell alle wichtigen Fakten zum neuen R600 aufzählt. Und so wie es aussieht, haben sich die Gerüchte der Vergangenheit nahezu bestätigt. Denn dem Dokument zufolge wird es die Radeon X2900 XTX wirklich in zwei verschiedenen Varianten geben. Während es die Retail-Version der Grafikkarte auf verhältnismäßig normale 9,5 Zoll (circa 24 cm) bringt, schlägt die OEM-Variante des R600 mit satten 12 Zoll (circa 30 cm) zu.

Radeon X2900 XTX OEM-Version
Radeon X2900 XTX OEM-Version

Grund für diesen eklatanten Unterschied ist offenbar wirklich der Einsatz zweier unterschiedlicher Kühler. Die enorme Größe der OEM-R600 lässt sich durch die durchschnittlich recht hohe Stromaufnahme und die dadurch auftretende Verlustleistung erklären. Denn AMD verpasste ihr einen Kühlkörper, der lediglich über einen Luftstrom den Chip kühlt und deshalb entsprechend groß sein muss. Bei Design dieses riesig wirkenden Kühlers arbeitete man mit Partnern aus der Gehäuse-Industrie zusammen, um sicherstellen zu können, dass es zum Start der Grafikkarte genügend passende Gehäuse gibt. Dies könnte nämlich für den Otto-Normal-Nutzer durchaus problematisch werden, da die OEM-Version der Radeon X2900 XTX die maximalen PCI-Express-Spezifikationen in der Länge voll ausreizt und daher auch am hinteren Ende der Grafikkarte entsprechend am Gehäuse arretiert werden kann.

Die Retail-Version setzt hingegen auf einen Kühler mit Vapor-Einlage, der zum einen effizienter funktioniert und zum anderen dazu führt, dass man die Grafikkarte wesentlich kleiner gestalten konnte. Natürlich wird aber auch die kleine 9,5-Zoll-Version zwei Steckplätze belegen.

Auf beiden Versionen der Radeon X2900 XTX wird man jeweils zwei Stromstecker vorfinden können; einen mit sechs Polen und einen mit acht Polen (letzterer kann entweder 2x4 oder 1x6 bestückt werden). CrossFire beherrscht die Radeon X2900 XTX ohne zusätzliche Master-Karte oder Einsatz einer Brücke zwischen den beiden Grafikkarten. Vorgestellt werden soll der R600 in der letzten März-Woche und soll – darauf legte man bei AMD offenbar besonders großen Wert – sofort in ausreichender Stückzahl erhältlich sein. Das exakte Startdatum der Radeon X2900 XTX wird AMD aber erst Anfang März bekannt geben.

Zu den vermeintlichen Leistungsdaten machte das AMD-Dokument leider keine Aussagen. Gegenüber den Kollegen von Dailytech.com bestätigte man aber zumindest teilweise die Gerüchte der letzten Wochen. Demnach verfügt der R600 über insgesamt circa 700 Millionen Transistoren und ist damit fast doppelt so komplex wie der R580, der es noch auf 384 Millionen Transistoren brachte. Ebenfalls bestätigt wurde der Einsatz eines 512 Bit breiten Speicherinterfaces, das RAM des Typs GDDR3 und GDDR4 ansprechen kann.

Auf dem neuen Top-Modell werden dabei aller Voraussicht nach 1 Gigabyte GDDR4-RAM verlötet werden, auf der circa einen Monaten später erscheinenden Radeon X2900 XT 512 Megabyte GDDR3-RAM. Letztere wird nicht nur über weniger Speicher sondern auch über niedrigere Taktfrequenzen verfügen und wird eine der ersten Grafikkarten sein, deren Referenzdesign den Einsatz von Heatpipes vorsieht, so Dailytech. Bezüglich der Taktfrequenzen konnte man leider noch keine Aussagen tätigen. Das Geheimnis um diese wird also wahrscheinlich erst beim Launch gelüftet werden.