China wacht mit Manga-Polizisten im Internet

Jirko Alex
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Weil auch ein streng reglementierter Staat nicht um die Neuerungen des Internets im Web-2.0-Wahn umhin kommt, gibt es bald auf allen in China registrierten Webseiten Polizisten in Comic-Optik, die nicht nur an die stetige Überwachung erinnern, sondern auch das Melden zweifelhafter Inhalte an die Polizei ermöglichen.

Die Manga-Polizisten sollen dabei etwa jede halbe Stunde über den Bildschirm des Internetnutzers fahren, laufen oder radeln und ihn so daran erinnern, dass der Internetkonsum in China unter besonderer Beobachtung steht. Von nicht geduldeten Webseiten solle man sich folglich fern halten; der Besuch von Online-Spielehallen, Internetseiten mit pornografischem Inhalt und politikkritischen Angeboten könnte alsbald also durch einen Streifenwagen unterbrochen werden, der – zumindest symbolisch – an die Allgegenwart der chinesischen Regierung und deren rigorose Zensurabsichten erinnert. Ganz so symbolisch sind die Polizisten jedoch auch nicht, denn mit einen Klick auf die Comic-Figuren kann man zweifelhafte Internetangebote direkt der Polizei melden – Web 2.0 für weniger Freiheit also.

Chinas Internetpolizei
Chinas Internetpolizei

Bisher sind die Manga-Polizisten nur auf den 13 größten chinesischen Seiten zu finden, bis zum Ende des Jahres soll dies jedoch ausgebaut werden – auf dann alle in China registrierten Internetangebote. Die Comic-Polizisten sind Teil einer Kampagne zur Verbesserung – wenngleich fragwürdiger und oberflächlicher Natur – der Netzkontrolle des Pekinger Büros für Öffentliche Sicherheit. Man werde weiter neue Bilder der virtuellen Polizei bewerben und Tipps zur Internetsicherheit aktualisieren, um das Image der Internetpolizisten weiter zu verbessern und stärker an die Surfgewohnheiten der Internetnutzer anzupassen, heißt es.

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