AMD stellt HD 2900 Pro still und leise vor

Andreas Frischholz
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Ohne großes Aufsehen hat AMD heute mit der HD 2900 Pro auf Basis der R630 einen weiteren Ableger der HD-2000-Reihe vorgestellt, der die Performance- und Preislücke zwischen Karten auf Basis des R600 (HD 2900) und RV630 (HD 2600) schließen soll. Bei Geizhals.at sind bereits erste Modelle von Sapphire und GeCube gelistet.

Sämtliche Daten über die Karte wurden bereits vor wenigen Tagen von HIS an die Öffentlichkeit getragen, weswegen es in dieser Hinsicht wenig Überraschendes gibt. Der Chiptakt liegt bei 600 MHz, während der Speicher mit 800 MHz taktet. Hinzu kommen 320 Stream-Processing-Units und ein 256-Bit-Speicherinterface. Einzig bei der Größe des Videospeichers gibt es noch eine Neuheit zu vermelden, da Sapphire neben dem 512-MB-Modell ein weiteres mit 1.024 MB GDDR3-Speicher im Portfolio führt. Der maximale Verbrauch der Karten wird auf 150 Watt beziffert. Der Chip ist allerdings in dieser Form keine Neuheit, sondern wird bereits auf der FireGL V7600, einer Karte für den professionellen Grafikkartenmarkt, verwendet.

Preislich sieht es gut aus: Das Modell mit 512 MB von Sapphire ist bereits mit einem Preis von 212 Euro gelistet, die entsprechende Variante von GeCube wird aktuell mit 227 Euro geführt. Das 1024-MB-Derivat von Sapphire wandert dagegen erst für rund 260 Euro über die Ladentheke. Vor Oktober scheint aber keine der Karten lieferbar zu sein.

Letztlich stellt sich jedoch die Frage, weswegen AMD die Einführung einer solchen Karte still und heimlich über die Bühne bringt? Sowohl mit Blick auf die Performance als auch auf den Preis spielt die Karte in einer Liga, in der Nvidia nicht allzu viel zu bieten hat – zwischen der GeForce 8800 und der GeForce 8600 besteht eine Lücke, die aller Wahrscheinlichkeit nach erst im November mit GeForce-8700-Karte auf Basis des G92 geschlossen wird. Ein möglicher Grund für die ungewöhnliche Ruhe wäre jedoch eine recht kurze Marktpräsenz der Karte, so die Kollegen von Fudzilla. So sollen einige Hersteller weniger als 5.000 Exemplare erhalten haben, was – falls diese Behauptung der Wahrheit entspricht – darauf schließen lässt, dass AMD lediglich die Zeit bis zu dem kommenden RV670 – dem Äquivalent zum G92, der wohl erst Anfang 2008 auf den Markt kommt – überbrücken möchte.