Qimonda und TU Dresden weihen NaMLab ein

Parwez Farsan
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Nach nur elfmonatiger Bauzeit wurde am Montag das Forschungs- und Bürogebäude der Nanoelectronic Materials Laboratory gemeinnützige GmbH (NaMLab gGmbH), das sich in unmittelbarer Nähe des Institutes für Halbleiter- und Mikrosystemtechnik auf dem Campus der TU Dresden befindet, eröffnet.

Das neu gebaute Gebäude des NaMLab
Das neu gebaute Gebäude des NaMLab

Das NaMLab ist das deutschlandweit erste Unternehmen in Form einer gemeinnützigen Public Private Partnership, das aus einer direkten Beteiligung einer Technischen Universität an einem Industrieunternehmen der Speicherchipbranche hervorgegangen ist. Die Baukosten des Forschungsgebäudes in Höhe von fünf Millionen Euro wurde vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst sowie mit Mitteln des EU-Strukturfonds unterstützt.

Das Joint Venture von Qimonda – das am Standort Dresden eine 300-mm-Fertigung und ein großes Forschungs- und Entwicklungszentrum betreibt – und der Technischen Universität Dresden forscht vor allem nach geeigneten Elementverbindungen für die Speicherzellen von DRAMs und Flash-Memories und nach innovativen Materiallösungen für zukünftige Speicherbausteine. Der Forschungsschwerpunkt des neuen Unternehmens wird die Entwicklung und Erforschung neuartiger nanoelektronischer Materialien sein. Das NaMLab sucht so nach den besten Materialien für die Mikrochips von morgen. Neben den Laborräumen steht den zukünftig 27 Forschern und Mitarbeitern auch ein 300 m² großer Reinraum zur Verfügung.

Das erste gemeinsame Projekt der TU Dresden und des NaMLabs mit Namen KONDOR („Materialforschung und -charakterisierung für Speicheranwendungen realisiert durch eine Kondensator-Route“) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen seines Forschungsprogramms IKT2020, das auf neue Innovationen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie ausgerichtet ist, mit 7,4 Millionen Euro gefördert. Hierbei sollen Materialien und Prozesse für zukünftige nanoelektronische Datenspeicher mit höchster Leistungsfähigkeit bei gleichzeitig geringem Energieverbrauch erforscht werden. Neben dem BMBF wird auch Qimonda das Projekt unterstützen.

Die Ergebnisse des Projektes KONDOR sollen helfen, neue energieeffiziente Anwendungen, z. B. bei der mobilen Datenerfassung für eine leistungsfähigere medizinische Diagnostik, zu erschließen. Qimonda Dresden wird diese Arbeiten mit Know-how und einem entsprechenden Anforderungskatalog aus industrieller Sicht unterstützen. Im Erfolgsfall plant Qimonda, die Ergebnisse in seinem 300-mm-Technologie-Entwicklungszentrum Dresden in DRAM-Speichern einer späteren Pilot- und Referenzfertigung umzusetzen. Das Projekt eröffnet zugleich neue Möglichkeiten für die Aus- und Weiterbildung. NaMLab-Wissenschaftler werden sich an Vorlesungs- und Seminarprogrammen beteiligen und gemeinsam mit Diplomanden und Doktoranden forschen, wodurch auch die Ausbildung dringend benötigter Wissenschaftler und Fachkräfte gefördert und der Halbleiter-Standort Deutschland gesichert werden sollen.

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