Nvidia bringt „Big Bang II“-Treiber (180.42)

Wolfgang Andermahr
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Bereits vor einigen Wochen tauchte im Internet ein so genannter „Big Bang II“-Treiber von Nvidia auf, der vieles besser machen soll als die Vorgänger. Auch wenn man den ominösen Treiber nur auf dem Papier stehen hatte, so gibt es diesen wirklich. Am gestrigen Tage hat Nvidia nun die Beta-Version 180.42 herausgebracht, der den Anfang des großen Knalls darstellen soll.

Auf die finale, (theoretisch) fehlerfreie Version wird man jedoch noch etwas warten müssen. Die generellen Features der 180-Generation sind aber bereits jetzt bekannt und diese wollen wir unseren Lesern natürlich nicht verschweigen. Hierbei müssen wir jedoch anmerken, dass einige Teilbereiche in dem GeForce 180.42 noch nicht fertig sind und somit fehlerhaft sein können.

Die GeForce-180-Generation soll Verbesserungen in vier generellen Kategorien erhalten haben. So soll die Performance in Spielen gestiegen sein, SLI wird auf zertifizierten X58-Mainboards (Nehalem) ermöglicht, es gibt Multi-Display-Funktionen im SLI-Betrieb und man soll nun eine separate zweite oder dritte GPU als reinen PhysX-Beschleuniger ohne Schwierigkeiten nutzen können.

Die Performance-Verbesserungen der GeForce-180-Generation werden für viele Nvidia-Kunden sicherlich die interessanteste Neuerung sein, jedoch kann man diesbezüglich wie gewohnt nur schwerlich feste Aussagen machen, da der potentielle Geschwindigkeitszuwachs von Spiel zu Spiel schwanken kann. Nvidia hat auf einer GeForce 9800 GTX+ einen Geschwindigkeitssprung von fünf bis zu 35 Prozent gegenüber einem GeForce-178.xx-Treiber gemessen – ein genereller Trend lässt sich so aber nicht abschätzen.

Nvidia „Big Bang II“-Treiber (180.42)

Bezüglich Multi-GPU-Konfigurationen auf einem X58-Mainboard für Intels kommende Nehalem-Prozessoren gibt es nicht viel Neues zu berichten. Bereits auf der Nvidia-Messe Nvision konnten wir die wichtigsten Details erfahren. Nun gibt man jedoch einige Partner bekannt, die ihre Mainboards zertifiziert haben lassen: Sowohl Asus (Rampage II Extreme, P6T Deluxe), DFI (LP UT X58-T3eH8, LP DK X58-T3eH6, LP JR X58-T3H), Gigabyte (GA-EX58-UD5P, GA-EX58-Extreme, GA-EX58-UD5P) als auch MSI (Eclipse SLI, X58 Platinum SLI) werden dabei sein und später sollen noch Elitegroup, Foxconn und EVGA folgen. Einige OEM-Partner sollen ebenfalls SLI-fähige X58-Platinen in Komplettrechnern anbieten.

Mit dem GeForce-180-Treiber ist es nun auch möglich, mehrere Monitore im SLI-Modus anzusprechen, die bis jetzt im Multi-GPU-Modus immer ausgeschaltet blieben. Dabei gibt es verschiedene Einstellungsmöglichkeiten. Entweder bleibt im 3D-Betrieb der eine Monitor schwarz beziehungsweise ohne Inhalt (Fullscreen 3D Gaming Mode) oder man lässt eine 3D-Applikation im Fenster laufen, wodurch man auf dem zweiten Monitor eine 2D-Anwendung starten kann (Windows Gaming & Interactive Web Mode).

Für die letzte Alternative muss das Spiel entsprechend angepasst werden. Dann kann man auf dem ersten Monitor das eigentliche Spiel anzeigen lassen, während man auf dem zweiten Monitor zum Beispiel eine Übersichtskarte mit allen aktiven Einheiten sieht. Unter anderem der „Flight Simulator X“, „Supreme Commander“ und „World in Conflict“ unterstützen den „Multi Monitor Gaming Mode“.

Als letztes großes Feature der GeForce-180-Generation muss die PhysX-Beschleunigung herhalten (ComputerBase-Test), die nun auch Einzug in das Control Panel erhalten hat. Ein separates Tool für PhysX gibt es mit den neuen Treibern nicht mehr. Neu hinzugekommen ist die Möglichkeit, auf einer zweiten, separaten Grafikkarte die PhysX-Effekte berechnen zu lassen. Das war zwar bereits vorher möglich, jedoch noch sehr umständlich. So kann man bei zwei verschiedenen 3D-Beschleunigern im Control Panel einstellen, welcher davon PhysX berechnen soll.

Sowohl der SLI-Multi-Monitor-Betrieb als auch das erweiterte PhysX befinden sich beim GeForce-180.42-Treiber jedoch im Beta-Status. Beide Funktionen können teilweise fehlerhaft beziehungsweise schlecht optimiert sein. Das soll ein zukünftiger, offizieller WHQL-Treiber ändern. Den Treiber kann man – wie gewohnt – im Download-Archiv von ComputerBase herunterladen.