Tomb Raider: Underworld im Test: Lara fängt den Flair der alten Serie

 4/4
Sasan Abdi
39 Kommentare

Fazit

Wer „Tomb Raider“ liebt, wird „Underworld“ mögen. Dies hat verschiedene Ursachen. Zum einen gelingt es den Verantwortlichen tatsächlich, den alten Flair der Reihe zu einem gewissen Grad aufleben zu lassen. Einer der an dieser Stelle maßgeblichen Faktoren ist in den quer über den Globus verteilten Schauplätzen, an denen TRU spielt, zu finden. Ebenfalls „Tomb Raider“-typisch gestaltet sich der Plot. Dieser behandelt erneut die Suche nach Laras Mutter, was eine Fortsetzung von „Legend“ darstellt und an sich lobenswert erscheinen muss. Schade ist aber, dass die Handlung immer wieder übertrieben ins Wahnwitzige abgleitet wird und damit potentiell die Authentizität und sogar den Spielspaß gefährden kann. Dies wird nicht zuletzt vom Wiedersehen mit einigen bekannten Gesichtern verhindert. Abgesehen davon ist positiv zu erwähnen, dass der „Tomb Raider“-Freund mit „Underworld“ weitgehend die Elemente erhält, die die Reihe so groß gemacht haben. Dazu zählen auf der einen Seite waghalsige, wunderbar in Szene gesetzte Kletterpartien und Sprünge und auf der anderen Seite gut durchdachte, spannende und abwechslungsreiche Rätsel.

Ansonsten konnte im Rahmen dieses Tests alles in allem nur ein Problem festgestellt werden. Dieses wiegt ob seiner Größe allerdings besonders schwer. So kann man den action-lastigen Teil von „Underworld“ aufgrund einer enorm schwachen Inszenierung und mit Blick auf die überaus dümmliche künstliche Intelligenz de facto vergessen. Damit geht – im starken Kontrast zum Akrobatik- und Rätsel-Teil – ein gutes Drittel des Spiels den Bach herunter. Oder anders formuliert: So lange Lara Croft alleine durch die weitgehend ansehnlichen Landschaften von TRU streift, ist alles wunderbar. Sobald aber – vor allem menschliche – NPC dazu kommen, ist Schluss mit der Freude am Spiel.

Tomb Raider: Underworld

Glücklicherweise wird dieser ärgerliche und eigentlich unnötige Vorgang durch eine ansonsten insgesamt solide technische Umsetzung abgefedert. „Tomb Raider: Underworld“ präsentiert sich grafisch zumindest im Genre-Vergleich absolut auf Höhe der Zeit und bietet überdies eine gelungene, wenn auch in manchen Situationen etwas hakelige Steuerung, die selbst Spielern mit Tastatur und Maus gefallen dürfte.

Somit bleibt am Ende angelangt wieder einmal eine individuelle Entscheidung: Wer das Action-Adventure „Tomb Raider“ ohnehin vor allem wegen den Adventure-Anteilen mag, wird mit „Underworld“ glücklich werden. Wer hingegen ab und an auch vom Schusseisen Gebrauch machen möchte und hier auf eine saubere Umsetzung hofft, könnte enttäuscht werden und sollte umso dringender vorab die Demo zum Spiel antesten.

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