Google als Zugpferd für neuen MP3-Store?

Benjamin Beckmann
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Übereinstimmenden Medienberichten zufolge arbeitet Google zusammen mit einigen Partnern intensiv an einem Musikportal à la iTunes oder Amazon MP3. Die Nachrichtenagenturen AP und Reuters berufen sich dabei auf zwei eingeweihte Personen aus dem Umfeld des Konzerns.

Alle Major-Labels – sowohl Universal, Sony, Warner als auch EMI Music – haben Verträge mit dem Suchmaschinenriesen unterzeichnet. Sie erhoffen sich aus der Zusammenarbeit einen starken Anstieg der Umsätze durch Onlineverkäufe, beherbergt Google doch das Gros der im Internet suchenden User weltweit. Dass sich auch nach Musik Suchende darunter befinden, beweist nicht zuletzt Googles Tochterunternehmen YouTube als erste Anlaufstelle für Musikvideos.

Und wie es heißt, besinnt man sich bei Google auf die eigenen Stärken: Das Unternehmen entwickelt die Musik-Suchmaschine, während die Möglichkeit zum Probehören, Bewerten und Kaufen der Songs von den Dienstleistern iLike und Lala beigesteuert wird. Das Community- und Downloadportal iLike ist aus einem Add-On zu iTunes hervorgegangen und bietet im Wesentlichen ähnliche Features wie das beliebte Last.fm – man kommuniziert die eigenen Lieblingslieder und erfährt von Bands, die dem Hörer ebenfalls gefallen sollten. Die ursprünglich als CD-Tauschplattform gestartete Community Lala hat sich in den vergangenen Jahren in einen MP3-Store verwandelt. Einzelne Lieder können dort für 89 ¢ erworben werden – ohne lästigen DRM-Schutz.

Ein denkbarer Vorgang wäre also, dass der Musikinteressierte einen Songtitel sucht, diesen – sofern gefunden und im Portfolio enthalten – über einen eingebetteten Stream anhört und anschließend Download und Bezahlung über Lala oder iLike abwickelt. Im Fall von iLike ginge der Erlös in den meisten Fällen an Apple, denn nicht selten endet die Bestellkette bei iTunes. Einen Anteil an den Verkaufserlösen soll Google den unbekannten Quellen zufolge nicht erhalten. Stattdessen sollen – und das ist keine Überraschung – Werbeanzeigen die eigenen Kassen füllen.

Der Name der Website, die am 28. Oktober an den Start gehen soll, konnte den eigentlich zur Verschwiegenheit verpflichteten Unbekannten nicht entlockt werden. Google verweigerte einen Kommentar und wollte die Gerüchte weder dementieren noch bestätigen.