IBM-CPU offeriert 5,20 GHz

Benjamin Beckmann
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IBM hat bei der Hot Chips Conference 22, welche sich diese Woche zutrug, die Spezifikationen der laut firmeneigener Definition schnellsten Single-CPU der Welt veröffentlicht, welche mit einer Taktfrequenz von 5,20 GHz ihre Aufgaben abarbeiten soll.

Die CPU soll die Bezeichnung Z196 tragen und für die Verwendung in den ebenso von IBM stammenden Z-Series-Großrechnern konzipiert sein. Der Prozessor entspricht dem CISC-Design (Complex Instruction Set Computer, eher komplexe Befehle, dafür langsamer), welches aber auch RISC-Elemente (Reduced Instruction Set Computer, eher einfache Befehle, dafür schneller) enthalten soll, wobei dem Z196 auch noch zwei Kryptographie-Coprozessoren zur Seite stehen, die es ermöglichen sollen Ver- und Entschlüsselungsvorgänge durchzuführen, ohne die Hauptkerne belasten zu müssen.

Der Prozessor selbst wird im 45-nm-PD-SOI-Verfahren gefertigt und verfügt über einen 64 kByte umfassenden L1-Instruction-Cache, einen Data-Cache von 128 kByte Größe und pro Hauptkern einen 1,5 MByte großen L2-Cache. Dazu gesellt sich ein 24 MByte Shared-L3-eDRAM-Cache und bei Bedarf kann noch ein 196 MByte Shared-L4-Cache geordert werden.

Der Z196 ist zudem dafür ausgelegt in MCMs (Multi Chip Module) verwendet zu werden, in welchen er bis zu sechs Mal Platz findet. Da diese Module bis zu viert in einem Z-Series Großrechner verbaut werden können und daher Bedarf an eine Verbindung zwischen ihnen besteht, offerieren die MCMs mittels eines Kontrollchips die Möglichkeit einer Kommunikation untereinander, sodass im Vollausbau 24 Einheiten des Z196 je Z-Series Rechner zur Verfügung stehen.

Diese durchaus beeindruckenden Daten haben selbstverständlich ihren Preis, was das Verlangen dieser Rechenwerke nach Strombedarf anbelangt. Da ein einzelnes mit Z196 bestücktes MCM sich erst mit 1,8 kW zufrieden gibt, liegt der Bedarf bei einem Vollausbau bei 7,2 kW allein für die Prozessoren.

Über die Kosten der CPUs wurde bisher noch nichts verlautbart, jedoch kosten allein die obig erwähnten Z-Series-Plattformen schon einige Hunderttausend Euro, sodass die Tauglichkeit dieser Hardware als „Aufrüstoption“ für Heimanwender eher verneint werden kann.

Wir bedanken uns bei Maximilian S.
für das Einsenden dieser Meldung.