AMD startet Auslieferung von „Llano“-APUs

Volker Rißka
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Im Rahmen einer Telefonkonferenz hat AMD am Nachmittag Details zu dem neuen Arrangement mit Globalfoundries gegeben. Demnach liegen die Yields (Chip-Ausbeute) „im Rahmen der Erwartungen“, weshalb man mit der Auslieferung der „Llano“-APUs beginnen kann und diese im aktuellen zweiten Quartal bereits zum Umsatz beitragen sollen.

Interims-CEO Thomas Seifert wollte sich aber auch auf mehrfach wiederholte Nachfragen, wie gut oder eben weniger gut die Yields für die 32-nm-Fertigung denn wirklich seien, nicht einlassen. Stattdessen verwies man mehrmals auf die angelaufene Auslieferung von „Llano“-APUs. Dass jedoch ein neues Produkt wenig über den eigentlichen Yield der dahinter stehenden Produktion sagt, hatte der Start der HD-5800-Serie in der seinerzeit sehr schlecht laufenden 40-nm-Fertigung bei TSMC gezeigt. Dort wurden auch nach einem halben Jahr Marktpräsenz der entsprechenden Karten noch immer nicht zufriedenstellende Yields erreicht.

Llano-APUs werden ausgeliefert
Llano-APUs werden ausgeliefert

Und so bleiben auch nach dem Conference Call die Fragen die gleichen. AMD selbst steht nach der neuen Einigung mit Globalfoundries besser da als zuvor, zahlen sie letztlich doch nur für die Produkte einen entsprechenden Preis, wenn die Leistung stimmt. So kann das Unternehmen besser planen und die Ausgaben entsprechend anpassen, was angesichts des immer noch sehr großen Schuldenberges von AMD auch nötig ist. Ist die Yield-Rate dann erst einmal über einen unbekannt hohen Wert gestiegen, würde Globalfoundries davon profitieren können. Da AMD jedoch im kommenden Jahr auch bei den 32-nm-Produkten wieder zum aktuell bei den 45-nm-CPUs genutzten Preismodell zurückkehrt, bleiben Globalfoundries knapp neun Monate Zeit, einen entsprechenden Nutzen aus der Vereinbarung zu ziehen.

Erste „Llano“-Systeme erwartet AMD noch in diesem Quartal. Nimmt man die Zeitspanne von „Bobcat“, könnte dies in rund zwei Monaten und damit pünktlich zur Computex der Fall sein. Die Modelle werden vermutlich die Notebook-Ableger sein, hatten die letzten Informationen doch insbesondere die Notebooksparte in den Fokus gerückt. Die Nachfrage nach „Bulldozer“ umging Seifert ebenso geschickt wie die Yield-Nachfragen und sagte, dass man damit im Plan sei. Zur CeBIT hieß es hinter vorgehaltener Hand bereits, dass „Llano“ mit integrierter Grafikeinheit für die primäre Zielgruppe der Mittelklasse-PCs für Notebooks zuerst, dann „Bulldozer“ als High-End-Prozessor für Desktop, darauf „Llano“ für Desktop und zu guter Letzt „Bulldozer“ für Server erscheinen wird.