Google Buzz wird abgeschaltet

Patrick Bellmer
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Rund eindreiviertel Jahre nach dem Start wird Google den als Twitter-Konkurrenten geplanten Dienst Google Buzz vom Netz nehmen. Dies teilte der für die verschiedenen Google-Produkte zuständige Bradley Horowitz im Unternehmens-Blog mit.

Der im Februar 2010 angekündigte Dienst sollte ein erster Schritt des Suchmaschinenriesen in Richtung soziales Netzwerk sein, musste anfänglich aber massive Kritik von Datenschützern aus zahlreichen Ländern über sich ergehen lassen. Anlass dafür war die tiefe Integration in Google Mail, wodurch einige E-Mail-Kontakte automatisch in den Freundeskreis aufgenommen wurden.

Aber auch die kurze Zeit später vorgenommenen Änderungen zur Erhöhung des Datenschutzes konnten das Interesse der Nutzer nur in geringem Umfang steigern. Zu keinem Zeitpunkt konnte Google Buzz auch nur annähernd an die Nutzerzahl von Twitter oder vergleichbaren Diensten aufschließen. Mittlerweile sind zahlreiche Bestandteile des Kurznachrichtendienstes in Google+ integriert, im Nachhinein lässt sich Google Buzz also als Versuchsballon beschreiben.

Wann genau Google den Dienst abschalten wird, ist nicht bekannt, die Rede ist von „in einigen Wochen“. Gleichzeitig werden dann auch die entsprechenden APIs unbrauchbar. Bis zur Abschaltung verfasste Beiträge werden nicht gelöscht und können weiterhin gelesen und heruntergeladen werden.

Google Buzz ist dabei nicht das einzige Projekt, welches das kalifornische Unternehmen einstellt. Schon seit dem frühen Sommer gab es einige Ankündigungen zu diesem Thema, betroffen waren zahlreiche weniger erfolgreiche Produkte. Aber auch die Google Labs – bekannt für zahlreiche Erweiterungen für Google Maps oder Google Mail – sind inzwischen nicht mehr verfügbar.