Sony beendet Zusammenarbeit mit Samsung bei LCDs

Patrick Bellmer
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Bereits im November berichteten wir über Spekulationen bezüglich des möglichen Endes der Zusammenarbeit zwischen Sony und Samsung bei der Fertigung von Display-Panels. Nun hat der japanische Elektronikkonzern diesen Schritt offiziell bestätigt.

Samsung wird Sonys Anteil an dem Joint Venture „S-LCD“ in Höhe von 49 Prozent für voraussichtlich umgerechnet knapp 720 Millionen Euro Anfang des kommenden Jahres übernehmen. Das Joint Venture war im April 2004 von beiden Unternehmen gegründet worden um im schnell wachsenden Segment die Kosten für Forschung und Entwicklung zu senken. Nach eigenen Angaben haben beide Unternehmen seitdem fortschrittliche Panels insbesondere für Fernseher produziert, die von beiden Partnern genutzt worden sind.

Aufgrund der massiven Veränderungen auf dem Markt für LCD-Fernseher habe man sich nun aber dazu entschieden, die Zusammenarbeit zu beenden. Durch den hohen Preisverfall hatten in den vergangenen Monaten zahlreiche Hersteller von Fernsehern mit Umsatzrückgängen und teils signifikanten Verlusten zu kämpfen. Zuletzt betrug der Verlust allein in Sonys Fernsehsparte etwa 2,2 Milliarden US-Dollar.

Bereits Mitte November war bekannt geworden, dass Sony sich als Partner mit einem Anteil von zehn Prozent an Japan Display beteiligen werden. Das neue Unternehmen unter der Führung der Innovative Network Corporation of Japan (INCJ), an dem auch Hitachi und Toshiba beteiligt sind, soll die Ressourcen der beteiligten Hersteller bündeln und so die Entwicklung und Produktion von in puncto Qualität und Preis konkurrenzfähigen Panels ermöglichen.

Außer Sony haben auch Sharp und Philips Konsequenzen aus dem schwachen Fernsehgeschäft gezogen. Während die Niederländer ihre Fertigung quasi komplett an den chinesischen Auftragsfertiger TPV abgegeben haben, hat das japanische Unternehmen Anfang November eine deutliche Verringerung der Panel-Produktion angekündigt.