Google darf Motorola übernehmen

Patrick Bellmer
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Neun Monate nach dem Bekanntwerden der Kaufabsicht kann Google nun endlich Motorola Mobility übernehmen. Möglich ist dies durch jene von der chinesischen Regierung erteilten Genehmigung, die noch ausstand. Die USA sowie die EU Kommission hatten bereits Mitte Februar ihre Zustimmung erklärt.

Laut übereinstimmenden Medienberichten musste Google sich am Ende der Verhandlungen mit dem asiatischen Staat dazu bereit erklären, Android für mindestens fünf Jahre kostenlos zur Verfügung zu stellen. Innerhalb dieses Zeitraums muss der Internetkonzern allen Interessierten Zugriff auf das Betriebssystem gewähren.

Der Grund für dieses von China verlangte Entgegenkommen dürfte in der dort ansässigen Mobilfunkindustrie liegen, vor allem in Form von Huawei und ZTE. Durch das Zurverfügungstellen von Android ist es ausgeschlossen, dass Google Motorola eine gravierende Sonderrolle unter den Anbietern entsprechender Endgeräte einräumen wird. Gerade dies wurde dem Unternehmen bei der Bekanntgabe der Übernahmeabsichten vorgeworfen, einige Personalentscheidungen stützten diese These.

Mittlerweile scheint jedoch klar zu sein, dass Googles Hauptaugenmerk von Anfang an auf dem umfangreichen Patentportfolio des traditionsreichen Handy-Herstellers lag, welches rund 17.000 Schutzschriften umfasst. In erster Linie kann man damit die eigene Position gegenüber anderen Teilnehmern im Mobilfunkgeschäft stärken, was angesichts zahlreicher Streitigkeiten in diesem Bereich wichtig ist.

Bis zum endgültigen Abschluss der 12,5 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme dürften allerdings noch einige Tage vergehen. Experten rechnen aber damit, dass Motorola Mobility möglicherweise schon Ende der kommenden Woche ein Teil des Google-Konzerns sein wird.