EU prüft Browser-Politik in Windows 8

Patrick Bellmer
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Rund zwei Monate nach der ersten deutlichen Kritik an Microsofts Browser-Politik in Windows 8, explizit dem ARM-Ableger Windows RT, seitens Mozilla und Google, hat die Kommission der Europäischen Union entsprechende Untersuchungen eingeleitet.

Laut Reuters sind diese Teil der am Dienstag eingeleiteten Überprüfungen aufgrund von Problemen mit der Browser-Wahl unter Windows 7 mit Service Pack 1. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob Microsoft es Konkurrenten erschwert, einen vollwertigen Browser für Windows RT bereitzustellen. Nach Aussagen Mozillas könne lediglich der Internet Explorer im klassischen Desktop-Modus benutzt werden, auf der Metro-Oberfläche stünden zudem nicht alle Schnittstellen zur Verfügung.

Harvey Anderson, der Leiter der Mozilla-Rechtsabteilung, fasste es wie folgt zusammen: „In Anbetracht der Tatsache, dass der Internet Explorer in Windows on ARM ausgeführt werden kann, gibt es keinen technischen Grund dafür anzunehmen, dass andere Browser es nicht auch könnten.“. Microsoft hatte bereits kurz danach auf die Vorwürfe reagiert und klargestellt, dass nur man selbst sicherstellen könne, dass auf ARM-Hardware alle Erfordernisse an Energieeffizienz und Sicherheit eingehalten würden.

Ob aber wirklich Mozilla oder Google hinter der offiziellen Beschwerde stehen, ist nicht bekannt. Ein Sprecher wollte diesbezüglich keine Namen nennen. Überraschend ist diese Untersuchung aber nicht. Schon Mitte Mai hatte sich ein solches Vorgehen abgezeichnet. Fraglich ist, ob auch die US-Wettbewerbshüter ermitteln werden. Laut früheren Aussagen beobachtet man Microsofts Browser-Politik auch jenseits des Atlantiks aufmerksam.