Android-Clone Replicant 4.0 veröffentlicht

Ferdinand Thommes
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Android, 2007 unter Federführung von Google gestartet, beruht auf dem Linux-Kernel unter der GPL und ansonsten überwiegend aus freier Software. Ein großer Teil der Treiber ist allerdings ebenso wenig frei wie die proprietären Apps der jeweiligen Provider.

Replicant ist ein GNU-Projekt, das völlig ohne proprietäre Teile auskommen will. Das bedeutet, dass viele, teils undokumentierte Treiber und Chips per Reverse Engineering dargestellt oder gar neu geschrieben werden müssen. Das schränkt das derzeit nur aus zwei in ihrer Freizeit daran arbeitenden Entwicklern bestehende Projekt stark ein. So läuft Replicant 4.0, dass sich an das vor rund einem Jahr veröffentlichte Android 4.0 (Ice Cream Sandwich) anlehnt, derzeit nur auf wenigen Geräten.

Fertige Images gibt es von Replicant 4.0 nur für die Samsung-Smartphones Galaxy Nexus, Galaxy S2, Nexus S und Galaxy S. Über weitere unterstützte Geräte, für die es aber keine fertigen Installations-Medien gibt, klär das Replicant-Wiki auf. Hier gibt es auch Hilfe zur Installation und weitere Informationen zum Projekt.

Das von GNU-Aktivisten gegründete Projekt findet Unterstützung seitens der Free Software Foundation (FSF) von Richard Stallman, die es auf ihre Liste der Projekte setzt, bei denen Reverse Engineering hohe Priorität hat. Auch der europäische Ableger, die FSFE, empfiehlt in ihrer Kampagne „Free your Android“ unter anderem auch das Replicant-Projekt.

Das Projekt ruft in den Release Notes zur Mitarbeit auf, um zukünftig weitere Geräte unterstützen zu können. Die fertigen Installations-Images für die vier unterstützten Samsung Smartphones befinden sich auf der Downloadseite des Prokjekt-Wiki, wo neben weiteren Informationen auch der Bugtracker zu finden ist.

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