DevilTech Devil 6700 im Test: Schnelles Schwergewicht mit Intel i7-3630QM

 3/4
Patrick Bellmer
45 Kommentare

Das DevilTech Devil 6700 im Detail

Das Devil 6700 will kein optischer Schönling sein, sondern Leistung bieten: Das verspricht zumindest das rund fünf Zentimeter dicke Kunststoffgehäuse, in dem die verschiedensten Komponenten verbaut werden können – je nach Kundenwunsch und Geldbeutel. Im Testgerät handelt es sich dabei um Intels Vierkerner i7-3630QM, der vor wenigen Wochen das Modell i7-3610QM abgelöst hat. Die Unterschiede zwischen beiden CPUs halten sich in sehr engen Grenzen, einzig der Takt wurde um 100 Megahertz erhöht, die GPU arbeitet im Turbomodus maximal 50 Megahertz schneller. In allen anderen Punkten wie TDP (45 Watt), Cache (sechs Megabyte Level 3) und zusätzlichen Funktionen (VT-x, AES-NI) gleichen sich die beiden Modelle.

Anschlüsse hinten: Ethernet, VGA, eSATA/USB 2.0, HDMI
Anschlüsse hinten: Ethernet, VGA, eSATA/USB 2.0, HDMI

Zu einem Gaming-Notebook gehört aber nicht nur eine leistungsstarke CPU, auch in puncto Grafik-Performance muss einiges geboten werden. Diese Anforderungen soll Nvidias GeForce GTX 680M erfüllen, die auf 1.344 Unified Shader sowie vier Gigabyte Grafikspeicher zurückgreifen kann. Die auf der Kepler-Architektur basierende Grafiklösung beherrscht alle gängigen Standards wie DirectX 11.1 und Shader 5.0 und verfügt über eine TDP von 100 Watt. Zusammen mit den verbauten acht Gigabyte Arbeitsspeicher – möglich sind bis zu 32 Gigabyte verteilt auf vier Riegel – erreicht das Devil 6700 mehr als ausreichende Leistungen. Selbst in den fordernsten Spielen werden bei maximalen Details und hohen Bildqualitätseinstellungen bei voller HD-Auflösung Frame-Raten erreicht, die für eine flüssige Darstellung ausreichen. Der direkte Vergleich mit anderen, ebenfalls mit einer GeForce GTX 680M ausgestatteten Notebooks zeigt jedoch, dass die CPU an ihre Grenzen stößt. Denn zur Leistungskrone fehlen gegenüber Gespannen mit schnelleren Prozessoren durchgängig ein paar Prozentpunkte. Für weniger leistungshungrige Programme wie beispielsweise Office und alltägliche Aufgaben steht prinzipiell ebenfalls genügend CPU- und GPU-Performance bereit, hier macht sich aber das Fehlen einer SSD bemerkbar, was ein Blick auf den PCMark 7 bestätigt.

Performance-Vergleich

Deshalb sollten Interessenten im Vorfeld prüfen, ob der Griff zu einer SSD nicht die bessere Wahl wäre; zumal das Devil 6700 den Einbau zweier Massenspeicher ermöglicht, neben einem „Datengrab“ wäre also die Verwendung eines schnellen Flash-Speichers möglich. Die im Testgerät verbaute Seagate-Festplatte mit einer Kapazität mit 750 Gigabyte erreicht hingegen nur durchschnittliche Übertragungsraten, obwohl sie mit 7.200 Umdrehungen pro Minute arbeitet.

Crystal Disk Mark

Ein „Gut“ verdient sich hingegen das in der Diagonalen 15,6 messende Display. Denn sowohl die matte Oberfläche als auch die hohe Auflösung und der gute Kontrast können überzeugen. Eine noch bessere Bewertung verhindern jedoch die nicht immer ausreichende Hintergrundbeleuchtung mit 287 Candela pro Quadratmeter in der Spitze sowie die mit 79 Prozent leicht unterdurchschnittliche Homogenität – insbesondere im rechten unteren Drittel fällt die ungleichmäßige Ausleuchtung auf. Dem verwendeten TN-Panel entsprechend sind die Betrachtungswinkel eingeschränkt.

Mattes und oftmals ausreichend helles Display
Mattes und oftmals ausreichend helles Display
Mattes und oftmals ausreichend helles Display
Mattes und oftmals ausreichend helles Display
Homogenität
Homogenität

Weitaus spendabler zeigt sich das Devil 6700 bei den Schnittstellen. Insgesamt fünf USB-Ports, davon dreimal 3.0, je ein HDMI- und VGA-Ausgang, vier Audio-Buchsen und ein Ethernet-Anschluss sind auf die rechte, linke und hintere Seite verteilt. Leider kann es hier und da jedoch zu Platzproblemen kommen, da einige Ein- und Ausgänge im Bereich der Handballenablage verbaut sind. Weniger Probleme bereiten die drahtlosen Kommunikationsfähigkeiten des Testgeräts: Mit WLAN (802.11 b/g/n) und Bluetooth (4.0) werden die wichtigsten Standards unterstützt, auch wenn ersteres nur in 2,4-Gigahertz-Netzen arbeitet.

Anschlüsse links: USB 3.0, Karten-Reader, USB 3.0
Anschlüsse links: USB 3.0, Karten-Reader, USB 3.0

Überraschend gut arbeitet die Tastatur. Im Vergleich zu anderen Geräten, die auf dem hier verwendeten MSI-Barebone basieren, ist der Druckpunkt der Tasten deutlich ausgeprägter und vor allem gleichmäßiger. Der Hub ist hingegen durchschnittlich. Leider neigen einige Elemente zu leichtem Klappern, was wiederum eine bekannte Schwäche der MSI-Komponente ist. Kritik muss man sich aber auch für die teils unlogische Anordnung bestimmter Funktionen gefallen lassen. Hier zeigen zahlreiche Konkurrenten, dass man die Lautstärke- oder Helligkeitsregulierung ebenso wie die WLAN-Funktion sinnvoller platzieren kann. Auf eine Tastaturbeleuchtung, bei vielen Gaming-Notebooks vorhanden, muss man verzichten. Im Gegensatz dazu ist ein Touchpad vorhanden, auch wenn man es schon nach wenigen Minuten nicht mehr verwenden möchte. Zwar werden Eingaben meist problemlos erkannt, die zu raue und vor allem zu kleine Fläche bereitet aber wenig Freude. Immerhin überzeugen die beiden Mausersatztasten.

Zu kleines Touchpad, ausreichende Tastatur
Zu kleines Touchpad, ausreichende Tastatur

So unterschiedlich die Angebote der verschiedenen Anbieter von frei konfigurierbaren (Gaming-)Notebooks auch sein mögen, fast alle haben mit der Gehäusequalität zu kämpfen. So zeigen sich beim Devil 6700 die typischen Schwachpunkte, die einerseits auf das verwendete Material, andererseits auf Konstruktionsmängel zurückzuführen sind. Grundsätzlich ist es eine Frage der eigenen Vorlieben, der hier verwendete Kunststoff dürfte aber von den meisten Betrachtern als wenig wertig beschrieben werden – insbesondere auf der Oberseite des Deckels und neben dem Display. Hier setzt man auf eine glatte und spiegelnde Oberfläche, was gerade Fingerabdrücke und Staub besonders gut zur Geltung bringt. Im Innenraum findet immerhin ein leicht texturiertes Plastik Anwendung, an den Eindruck von Aluminium oder Magnesium kommt es aber bei Weitem nicht heran. Deutlich ärgerlicher sind aber die nur schwach ausgeprägte Verwindungssteife im Bereich des Deckels sowie der Handballenablage. Hier können schon mit wenig Kraft Verformungen und knarzende Geräusche provoziert werden.

Anschlüsse rechts: Audio, USB 2.0
Anschlüsse rechts: Audio, USB 2.0

Ein weiterer Schwachpunkt, der ebenfalls bei zahlreichen vergleichbaren Geräten aufzufinden ist, ist die Akkulaufzeit. Zwar setzt DevilTech hier auf einen Energiespeicher mit 86,6 Wattstunden, angesichts eines Maximalverbrauchs von rund 129 Watt überrascht es aber nur wenig, dass je nach Benchmark nach gut einer oder knapp zwei Stunden das Ladegerät wieder angeschlossen werden muss. Deutlich genügsamer zeigt sich das Notebook in Szenarien, in denen zahlreiche Leerlaufphasen enthalten sind. Hier werden mit einer Ladung zwischen rund vier und viereinhalb Stunden erreicht, in der Praxis sogar fünfeinhalb. Da ein solches Gaming-Notebook aber die meiste Zeit an ein und dem selben Ort mit Steckdose verbringen dürfte, fällt dies weniger stark ins Gewicht als bei mobileren Rechnern.

Eine weitere Kehrseite der hohen Systemleistung: Stellenweise wird das Gehäuse sehr warm. Nach längeren Volllastphasen konnten an der Oberseite nahezu 48, an der Unterseite fast 52 Grad Celsius gemessen werden. Im Bereich des Luftauslasses auf der linken Gehäuseseite waren es mehr als 60 Grad Celsius, ein bei längerem Hautkontakt gefährlicher Wert. Und obwohl das Kühlsystem permanent und auch durchaus hörbar arbeitet, kann eine Drosselung der CPU nicht verhindert werden. Allerdings war dieses Heruntertakten nur unter eher praxisfernen Tests feststellbar – und auch dann nur für kurze Zeit.

Oberseite im Leerlauf
Oberseite im Leerlauf
Unterseite im Leerlauf
Unterseite im Leerlauf
Oberseite unter Last
Oberseite unter Last
Unterseite unter Last
Unterseite unter Last
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.