Kommende Xbox angeblich mit Online-Zwang und Installationspflicht

Przemyslaw Szymanski
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Abseits der Präsentation der neuen Sony PlayStation 4 wurde es in den letzten Wochen um die kommende Konsole von Microsoft still. Doch dies hat nun ein Ende: Die Webseite Vgleaks, die im Vorfeld bereits zuverlässig Details zur PlayStation 4 enthüllte, präsentiert aktuell einen Auszug aus dem Entwicklertool der nächsten Xbox.

In dem veröffentlichten Screenshot aus dem Software Development Kit (SDK), welches von Microsoft wie bereits seit Längerem spekuliert den Namen „Durango XDK“ erhielt, wird im „Hardware Overview“ unter anderem geschildert, was schon häufig gemunkelt wurde: Wie auch Sonys kommende Konsole setzt der Microsoft-Pendant ebenfalls auf einen x64-basierten Prozessor, wobei der Softwarekonzern in diesem Zusammenhang eine deutlich einfachere Softwareentwicklung als bei der Xbox 360 verspricht. Von welchem Unternehmen dieser geliefert wird, geht aus dem Dokument jedoch nicht hervor.

Auszug aus dem Durango XDK
Auszug aus dem Durango XDK (Bild: vgleaks.com)

Des Weiteren wird beschrieben, dass die neue Xbox stets eingeschaltet sein wird. Dabei sollen verschiedene Modi dafür sorgen, dass die kommende Konsole des Redmonder Konzerns möglichst wenig Energie verbraucht. Ein weiterer Vorteil der dabei zum Einsatz kommenden Technik ist laut dem Dokument, dass die Konsole mittels der vorausgesetzten Internetverbindung Spiele im Stand-by-Modus aktualisiert. Zusätzlich dazu soll die Konsole aufgrund dessen schneller hochfahren und für den Nutzer sofort einsatzbereit sein. Dies würde sich auch mit früheren Spekulationen decken, in denen es hieß, dass die Microsoft-Konsole im Gegensatz zur PlayStation 4 eine dauerhafte Internetverbindung benötigen wird. Ob dies bedeutet, dass damit gebrauchte Spiele blockiert werden, ist jedoch noch unklar.

Darüber hinaus werden Spiele auf der nächsten Xbox wohl stets einer Installation bedürfen, wobei die Spiele laut Dokument auf einer Blu-ray ausgeliefert werden. Dafür ist die Konsole den Angaben zufolge mit einer Festplatte ausgerüstet, die „groß genug sein wird, um eine große Menge an Spielen zu beherbergen.“ Es wird demnach nicht mehr möglich sein, Spiele ausschließlich von der Disc zu starten. Des Weiteren soll ein neues System zum Einsatz kommen, das es den Anwendern erlauben wird, ein Spiel bereits dann zu spielen, wenn die Installation noch nicht abgeschlossen ist. Es wird zunächst nur ein Grundpaket an Daten für den Start benötigt, der Rest wird während des Spielens im Hintergrund installiert.

Auch die bereits vermutete Pflicht im Bezug auf die Kinect-Bewegungssteuerung bestätigt die Dokumentation. Demnach funktioniert die kommende Microsoft-Konsole, welche als „Xbox 720“ gehandelt wird, nur mit angeschlossener und eingeschalteter Kinect-Kamera. Diese soll mithilfe eines Infrarot-Sensors auch bei schlechten Lichtverhältnissen gute Ergebnisse liefern und dank eines erweiterten Sichtfelds keinen schwenkbaren Kamerakopf mehr benötigen. Zusätzlich erhält die nächste Xbox offenbar einen neuen Controller, der laut Beschreibung trotz kabelloser Verbindung eine sehr niedrige Latenzzeit haben wird. Für den Komfort sorge eine verbesserte Ergonomie sowie nicht näher genannte intuitive Bedienkonzepte.

Wann die neue Konsole erscheinen wird, geht aus dem veröffentlichten Ausschnitt nicht hervor. Des Weiteren ist unbekannt, ob es sich bei dem publizierten Dokument tatsächlich um ein Original handelt, sodass diesem ein wenig Skepsis entgegengebracht werden sollte.