OCZ Vector 150 soll durch Zuverlässigkeit punkten

Parwez Farsan
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OCZ hat die mittlerweile dritte SSD auf Basis des hauseigenen Indilinx-Barefoot-3-Controllers vorgestellt. Die Vector 150 dürfte die originale OCZ Vector als High-End-Lösung ersetzen, während die Vertex 450 weiterhin den Mainstream-Markt bedient.

Eine kleine Überraschung gibt es beim Flash-Speicher der Vector 150. Was überrascht ist aber weniger der Wechsel von Micron- zu Toshiba-NAND, sondern vielmehr der Umstand dass OCZ – zumindest bei den ersten Exemplaren – nicht ganze Wafer kauft und selbst das Binning der Speicherchips übernimmt, sondern das 19-nm-MLC-NAND mit Toggle-Interface fertig selektiert bei Toshiba ordert, und die Speicherchips dementsprechend auch einen Toshiba-Aufdruck tragen. Bei den in 25 bzw. 20 nm Strukturbreite gefertigten Micron-Speicherchips der Vector und Vertex 450 war dies noch anders, was stellenweise auch für Argwohn ob der Qualität der verbauten Chips sorgte.

Mit der Vector 150 möchte OCZ sich jedoch weiter von dem in der Vergangenheit ramponierten Ruf befreien und setzt noch stärker auf Haltbarkeit und Zuverlässigkeit. Dass dieser Anspruch nicht nur aus leeren Worten besteht, zeigt sich bei den Garantiebedingungen: 5 Jahre Garantie bot OCZ zwar auch in der Vergangenheit schon für seine SSDs, verglichen mit der ersten Vector ist jedoch die Menge der Daten, die in dieser Zeit innerhalb der Garantie auf das Laufwerk geschrieben werden können, deutlich gesteigert worden. Bei der Vector und der Vertex 450 garantierte OCZ über den Garantiezeitraum 20 Gigabyte Hostwrites pro Tag, was für den normalen Nutzer bereits mehr als ausreichend war. Mit der Vector 150 erhöhen die Kalifornier diesen Wert nun auf 50 Gigabyte, was sich über einen Zeitraum von 5 Jahren auf über 91 Terabyte summiert. Das ist beispielsweise mehr, als Samsung derzeit bietet: Für die Serie 840 Pro werden über den gleichen Zeitraum 40 GB pro Tag garantiert.

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wurde unter anderem auch das Overprovisioning der SSDs erhöht, die dementsprechend „nur noch“ nutzbare Kapazitäten von 120, 240 und 480 GB bieten, was aber dem Controller hilft, die Write Amplification möglichst gering zu halten.

Technische Daten OCZ Vector 150
Format (Höhe) 2,5 Zoll (7 mm)
Schnittstelle SATA 6 Gb/s
Kapazitäten 120, 240, 480 GB
Controller Indilinx Barefoot 3
NAND-Flash (Fertigung) MLC (Toshiba, 19 nm)
DRAM-Cache 120/240 GB: 512 MB DDR3-1600
512 GB: 1.024 MB DDR3-1600
Leistungsaufnahme active 2,5 W, idle 0,55 W
(DevSleep wird nicht unterstützt)
Verschlüsselung AES-256 (über ATA-Passwort, kein TCG Opal 2.0 oder IEEE-1667)
Garantie 5 Jahre oder 91,25 TB
(entspricht 50 GB Host-Writes pro Tag)
Leistung
120 GB 240 GB 480 GB
Seq. Lesen 550 MB/s
Seq. Schreiben 450 MB/s 530 MB/s 530 MB/s
Random Read (4K, QD32) 80.000 IOPS 90.000 IOPS 100.000 IOPS
Random Write (4K, QD32) 95.000 IOPS
Random Write (4K, QD32, Steady-state) 12.000 IOPS 21.000 IOPS 26.000 IOPS
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Einen Minuspunkt gibt es im Hinblick auf den Einsatz in Notebooks zu verzeichnen. Da die Vector 150 DevSleep und Link Power Management nicht unterstützt, ist die Leistungsaufnahme im Leerlauf relativ hoch, was zulasten der Akkulaufzeit geht.

Die Leistungsangaben sind verglichen mit der ersten Vector teilweise etwas geringer, erstmals gibt es jedoch eine Angabe dazu, wie schnell die SSD ist, wenn sie über einen längeren Zeitraum mit Schreibbefehlen bombardiert wird. Die Ergebnisse im sogenannte Steady-state sind erwartungsgemäß niedriger als die Maximalleistung, weisen aber darauf hin, dass selbst dann noch ein flüssiges Arbeiten möglich ist.

Zu den Preisen lässt sich aktuell noch keine zuverlässige Aussage treffen, die verschiedenen Kapazitätsstufen werden bisher nur von einem einzelnen Händler gelistet, der rund 120 Euro für das 120-GB-Modell, 217 Euro für die 240-GB-Variante und 446 Euro für die größte Ausführung mit 480 GB verlangt, aber alle drei noch nicht liefern kann.

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