Google Chromecast wird 2014 international

Przemyslaw Szymanski
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Nach dem Erfolg in den USA schafft es Google Chromecast 2014 über den Atlantik. Denn wie Mario Queiroz, seines Zeichens Vice President of Product Management beim Suchmaschinenbetreiber, in einem Interview angekündigt hat, soll der HDMI-Stick im kommenden Jahr auch international angeboten werden.

Länder nennt der Google-Manager gegenüber Gigaom zwar nicht, die Nutzer würden aber „positiv überrascht“ werden. Das Ziel der internationalen Expansion sei es, möglichst schnell eine breite App-Abdeckung zu erreichen. In Zukunft werde es der Ansicht von Queiroz nach seitens der Konsumenten die Erwartungshaltung geben, dass jede App das hinter dem Chromecast stehende Google-Cast-Protokoll unterstütze.

Das dazu notwendige SDK, das derzeit nur als Beta-Version erhältlich ist, soll nächstes Jahr in einer finalen Variante erscheinen – einen genauen Zeitpunkt wollte Queiroz nicht nennen. Erst vor kurzem hielt Google dem Bericht zufolge einen internen „Chromecast-Hackathon“ ab, bei dem 40 Entwickler von 30 verschiedenen Software-Unternehmen eingeladen wurden, das SDK zu testen.

Derzeit sind neben der vor Kurzem in die Weboberfläche von Google Play eingeführten Cast-Integration insgesamt 14 Anwendungen mit Chromecast kompatibel. In Deutschland wird die Situation jedoch dadurch verschlechtert, dass ein Großteil der vorgestellten Anwendungen hierzulande gar nicht oder nur stark eingeschränkt nutzbar ist.

Doch Googles Ambitionen enden nicht beim Chromecast: Das Unternehmen möchte das Google-Cast-Protokoll zu einem Industriestandard ausbauen. Ziel sei es, dass Google Cast direkt von Fernsehern und anderen Geräten unterstützt wird. Zu diesem Zweck sei Google laut Mario Queiroz derzeit bereits in „ernsthaften Verhandlungen“ mit einer Reihe von nicht näher genannten Herstellern.

Damit könnte Google der Erfolg gelingen, der dem Unternehmen mit Google TV verwehrt blieb. Die Set-Top-Boxen – wie beispielsweise die Sony NSZ-GS7 – werden zwar noch von verschiedenen Herstellern verkauft, gelten aber als zu teuer und kompliziert. Bereits unmittelbar nach dem Start des Angebots äußerten mehrere große Medienkonzerne Kritik an Googles Projekt.

Der 35 US-Dollar günstige Chromecast hat es hingegen geschafft, sich seit der Veröffentlichung im Juli dieses Jahres durchgehend in den Top 3 der meistverkauften Elektronikprodukte auf Amazon zu halten. Zudem wurde der HDMI-Stick zuletzt vom TIME Magazin als Gadget des Jahres ausgezeichnet, auf Platz zwei folgt das im Oktober vorgestellte iPad Air von Apple.

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