Nvidia GeForce GTX Titan Black als „kleine Profi-Karte“ enthüllt

Volker Rißka
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Parallel zu GeForce GTX 750 und GeForce GTX 750 Ti auf Basis der neuen „Maxwell“-Architektur stellt Nvidia heute auch die GeForce GTX Titan Black vor. Mit dieser Karte will Nvidia nicht nur den klassischen Enthusiasten adressieren, sondern abermals die Lücke zu den professionellen Tesla-Lösungen schließen.

Wie bereits seit Wochen erwartet, basiert die GeForce GTX Titan Black auf dem PCB der GeForce GTX 780 Ti, kann jedoch bei der für professionelle GPGPU-Anwendungen wichtigen Double-Precision-Leistung gegenüber der Spieler-Karte deutlich zulegen. Darüber hinaus spendiert Nvidia der Grafikkarte sechs Gigabyte Speicher und leicht angehobene Taktraten; gegenüber der ursprünglichen GTX Titan legen diese sogar deutlich zu. Am Ende entsteht so die aktuell schnellste Grafikkarte auf dem Markt.

Zotac GeForce GTX Titan Black

Auch wenn Nvidia die Karte nicht nur als Spielelösung präsentiert, vergisst der Hersteller nicht damit zu werben. Dabei geht es in erster Linie um einen oft kritisierten Punkt der GeForce GTX 780 Ti, den VRAM. Unbestätigten Gerüchten zufolge hat es Nvidia Partnern untersagt, die GeForce GTX 780 Ti mit mehr als drei Gigabyte Speicher zu bestücken, und holt diesen Schritt mit der Titan Black nun nach. Nicht nur die Speicherausstattung entspricht dabei dem Stand der ersten GTX Titan: Mit 999 US-Dollar wird auch die Preisempfehlung gleich angesetzt, Asus spricht zum Marktstart in Deutschland von 959 Euro als UVP.

GTX Titan GTX 780 Ti GTX Titan Black
GPU GK110-400 GK110-425 GK110-430
Shader-Einheiten 2.688 2.880 2.880
TMUs 224 240 240
ROPs 48 48 48
GPU-Takt (Basis) 836 MHz 875 MHz 889 MHz
GPU-Takt (Boost) 876 MHz 928 MHz 980 MHz
Speicher 6 GB GDDR5 3 GB GDDR5 6 GB GDDR5
Speichertakt 3.004 MHz 3.504 MHz 3.500 MHz
Speicherinterface 384 Bit 384 Bit 384 Bit
Rechenleistung (SP*) 4,5 TFLOPS 5,0 TFLOPS 5,1 TFLOPS
Rechenleistung (DP*) 1,5 TFLOPS 0,2 TFLOPS 1,7 TFLOPS
TDP 250 W 250 W 250 W
Stromanschlüsse 6 Pin + 8 Pin 6 Pin + 8 Pin 6 Pin + 8 Pin
*SP = Single-Precision (einfache Genauigkeit), DP = Double-Precision (doppelte Genauigkeit)

Mit dem Neuling versucht Nvidia, die Lücke zwischen High-End-Spielegrafikkarten und den professionellen Tesla-Produkten zu schließen. Diese sind in der Regel noch viel teurer, punkten dabei jedoch mit vielen Garantien und Support, der bei der Titan Black nicht gegeben sein wird. Die Titan Black wird deshalb eine „Tesla light“: günstiger Einstiegspreis, hohe Leistung, dafür aber keine der sonstigen Tesla-Vorzüge.

Pressemuster wurden von Nvidia im Vorfeld zur Markteinführung nicht zur Verfügung gestellt. Und auch über Dritthersteller und den Handel konnte ComputerBase sich zum Start kein Exemplar für einen Test sichern. „Die von Nvidia zugeteilte Anzahl an Karten ist derart gering, dass wir von einer Herausgabe von Testmustern vorerst absehen“, erklärte ein Hersteller gegenüber ComputerBase.

Interessant ist, dass mehrere Hersteller die Absicht bekundeten, in Zukunft eigene Designs der GeForce GTX Titan Black zu veröffentlichen. Dass Nvidia diesen Schritt zulassen wird, darf allerdings bezweifelt werden. Bei der GeForce GTX Titan hatte der Hersteller diesen Schritt nicht gestattet. Gigabyte hatte nach Monate langem Hin und Her eine Variante auf den Markt gebracht, bei der der Kunde den Referenzkühler in Eigenregie gegen eine mitgelieferte Alternative von Nvidia tauschen konnte.

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