Intels erstes Quartal trifft die Erwartungen

Michael Günsch
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Einer kleinen Tradition folgend hat Intel am Dienstagabend den Reigen der großen IT-Firmen bezüglich der Quartalszahlen eröffnet. Für das erste Quartal des Jahres verbucht der Halbleiterhersteller einen Umsatz von rund 12,76 Milliarden US-Dollar und einen Nettogewinn von 1,95 Milliarden US-Dollar.

Damit trifft Intel die Erwartungen beim Umsatz relativ genau. Pro Aktie war im Vorfeld ein Gewinn von 37 Cent erwartet worden, hier werden nun 38 Cent verkündet. Gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum konnte Intel den Umsatz um 184 Millionen Dollar steigern, erzielte unterm Strich aber 98 Millionen US-Dollar weniger Profit. Der Vergleich mit dem starken vierten Quartal 2013 fällt fast durchweg negativ aus: Umsatz und Nettogewinn sanken um acht respektive 26 Prozent, auch die Bruttogewinnmarge nahm von vormals 62 Prozent auf nunmehr 59,7 Prozent ab.

Intel: Umsätze und Gewinne seit Q1/2003
-4.00004.0008.00012.00016.000Millionen US-Dollar Q1/2003Q3/2003Q1/2004Q3/2004Q1/2005Q3/2005Q1/2006Q3/2006Q1/2007Q3/2007Q1/2008Q3/2008Q1/2009Q3/2009Q1/2010Q3/2010Q1/2011Q3/2011Q1/2012Q3/2012Q1/2013Q3/2013Q1/2014

Bei Betrachtung der Wirtschaftszahlen der einzelnen Unternehmenssparten ist darauf hinzuweisen, dass Intel diese neu gruppiert. Der Umsatz der PC Client Group sank im Jahresvergleich von 8,05 auf 7,94 Milliarden Dollar. Im Gegenzug legte die Data Center Group von 2,78 auf 3,09 Milliarden Dollar deutlich zu. Auch in der neuen Internet of Things Group konnte der Umsatz gegenüber dem ersten Quartal 2013 deutlich gesteigert werden: Statt 365 Millionen Dollar wurden 482 Millionen Dollar eingenommen, der Gewinn kletterte auf 123 Millionen Dollar. Sorgenkind bleibt die Handheld-Sparte, die neuerdings als Mobile and Communications Group geführt wird: Statt 404 Millionen Dollar stehen nur noch 156 Millionen Dollar Umsatz im Quartalsbericht, der Verlust stieg auf 929 Millionen Dollar. Dort zeigt sich die Neugruppierung sehr deutlich, denn beispielsweise „Bay Trail-T“ fällt nur noch allein in diese Sparte, während „Bay Trail-M/D“ neurdings zur PC Client Group zählt. Auch in die IoT-Sparte sind weitere Teile gewechselt, weshalb die absoluten Zahlen nicht vergleichbar sind. Die Software and services operating segments sowie die restlichen Bereiche konnten wiederum eine Umsatzsteigerung vermelden.

Im ersten Quartal beobachteten wir ein solides Wachstum bei [der] Data Center [Group] sowie Anzeichen für Verbesserungen im PC-Geschäft und wir lieferten 5 Millionen Tablet-Prozessoren aus, womit wir einen kräftigen Fortschritt in Richtung unseres Ziels von 40 Millionen Tablets im Jahr 2014 erzielten

Brian Krzanich, CEO Intel

Was Brian Krzanich mit „Anzeichen für Verbesserungen im PC-Geschäft“ genau meint, bleibt zunächst verborgen. Weiter weist der Intel-CEO auf das durch die Investition in den Hadoop-Distributor Cloudera bestärkte Engagement im Enterprise-Sektor hin. Ferner widmet er der Einführung der neuen LTE-Plattform sowie der Auslieferung der ersten Produkte auf Basis der neuen Quark-Prozessoren eine Erwähnung.

Intels Ausblick auf das laufende zweite Quartal 2014 sieht wie folgt aus: Der Umsatz soll etwa 13 Milliarden US-Dollar – plus oder minus 500 Millionen Dollar – erreichen. Die Marge wird auf rund 63 Prozent geschätzt. Für das Gesamtjahr 2014 prognostiziert das Unternehmen, dass die Ausgaben für Forschung und Entwicklung mit 18,9 Milliarden US-Dollar nochmals höher ausfallen werden, als zuvor angenommen. Hier spiegelt sich wider, womit die Halbleiterbranche generell zu kämpfen hat: Für technologische Fortschritte in Form von feineren Herstellungsverfahren wird ein immer höherer Aufwand nötig.