„iPhone 6“: Termine, Artworks und Personalien

Przemyslaw Szymanski
106 Kommentare

Gerüchte zum Aussehen, den Spezifikationen und einem Erscheinungstermin von Apples „iPhone 6“ nehmen Fahrt auf. Und mit Greg Christie verlässt der Chef der iOS-Benutzeroberfläche das Unternehmen. ComputerBase fasst die aktuell kursierenden Verlautbarungen zusammen.

„iPhone 6“ als 4,7- und 5,7-Zoll-Modell

Schön länger wird darüber gemunkelt, dass der Nachfolger des iPhone 5S erstmals in zwei Modellen mit unterschiedlichen Bildschirmgrößen erscheinen wird. Nochmals bekräftigt wurden die Vermutungen durch die Ende des vergangenen Monats von der japanischen Zeitschrift MacFan veröffentlichten Blaupausen, die von einem 4,7 Zoll sowie einem 5,7 Zoll großen Modell sprechen.

So könnte das iPhone 6 mit 4,7 (links) und 5,7 Zoll (rechts) aussehen
So könnte das iPhone 6 mit 4,7 (links) und 5,7 Zoll (rechts) aussehen (Bild: macrumors.com)

Während das kleinere Modell eine Größe von 137 × 66 × 7,0 Millimetern vorweisen soll, wird die 5,7-Zoll-Variante den vorliegenden Informationen nach mit 157 respektive 77 Millimetern breiter und höher, mit 6,7 Millimetern allerdings ein wenig dünner sein. Die auf Apple-Produkte spezialisierte Internetseite MacRumors hat nun aus den angeblich von einem Zulieferer stammenden Blaupausen digitale Modelle generieren lassen. Sie zeigen, wie stark der Größenunterschied ausfallen würde.

Bereits das 4,7-Zoll-Modell wäre signifikant breiter als das vier Zoll große iPhone 5S. Bei einem „iPhone 6“ mit 5,7 Zoll ergäbe sich ein Maß, das ungefähr die Hälfte der Breite eines aktuellen iPad mini sowie mehr als zwei Drittel von dessen Höhe einnimmt. Sofern die Blaupausen zutreffen, würde Apple auch die Form des kommenden iPhones wieder grundlegend ändern und zu runderen Formen wie beim iPhone 3G und iPhone 3GS zurückkehren.

Von links nach rechts: iPhone 5S, iPhone 6 (4,7"), iPhone 6 (5,7"), iPad mini
Von links nach rechts: iPhone 5S, iPhone 6 (4,7"), iPhone 6 (5,7"), iPad mini (Bild: macrumors.com)

Dass das Marktpotential für ein iPhone mit einem Bildschirm größer als vier Zoll vorhanden ist, wird bei Apple bereits länger diskutiert. In einer internen Präsentation aus dem Jahr 2013, die durch das aktuell stattfindende zweite Patentverfahren gegen Samsung an die Öffentlichkeit gelangt ist, schrieb der Konzern „Kunden wollen etwas, das wir nicht haben“ und bezog sich dabei auf das Marktwachstum bei Smartphones mit einem Display oberhalb von vier Zoll und einem Preispunkt von mehr als 300 US-Dollar.

Auszug aus der internen Apple-Präsentation.
Auszug aus der internen Apple-Präsentation. (Bild: recode.net)

Saphirglas statt Cornings Gorilla Glass, 8-Megapixel-Kamera und iOS 8

Abseits der Größe und dem Aussehen des „iPhone 6“ gibt es auch erste, wenn auch allgemein gehaltene Informationen zu den Spezifikationen des kommenden Apple-Smartphones. Zahlreiche Stimmen gehen unter anderem davon aus, dass das Display des „iPhone 6“ statt auf Cornings Gorilla Glass erstmals komplett auf Saphirglas setzen wird.

Dies deckt sich mit von Apple getroffenen potentiellen Vorbereitungen: bereits im vergangenen Jahr hatte der Konzern eine Kooperation mit dem Saphirglasspezialisten GT Advanced Technologies angekündigt, die noch im Februar dieses Jahres in Arizona beginnen sollte. Aktuell setzt Apple Saphirglas, das seit Jahrzehnten aufgrund seiner hohen Kratzfestigkeit als Uhrglas zum Einsatz kommt, beim Homebutton und dem Kameraglas des iPhone 5S ein.

AppleInsider geht darüber hinaus davon aus, dass das „iPhone 6“ neben dem neuen, jedoch nicht näher beschriebenen Apple-A8- und M8-Prozessor wie das aktuelle iPhone 5S auf eine 8-Megapixel-Kamera bieten wird. Bereits beim Generationenwechsel von iPhone 5 auf iPhone 5S hat Apple nicht an der Auflösung geschraubt, dafür allerdings die Kantenlänge eines Pixels von 1,4 auf 1,5 Mikrometer sowie die Blendenöffnung von f/2,4 auf f/2,2 vergrößert. Dadurch fängt die iPhone-5S-Kamera mehr Licht ein als die des Vorgängers.

Als Betriebssystem soll iOS 8 zum Einsatz kommen, das bisherigen Berichten von 9to5Mac nach neben zahlreiche von OS X bekannte Anwendungen mit „Healthbook“ unter anderem auch eine zentrale Anlaufstelle für Messdaten verschiedener Fitnesswerte und Vitalfunktionen erhalten soll. Ob bei Letzterem die bereits seit Längerem spekulierte Apple-Smartwach „iWatch“ eine Rolle spielen wird oder ob das „iPhone 6“ selbst mit entsprechenden Sensoren ausgestattet werden soll, ist zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt.

Vorstellung angeblich im September

Bezüglich des Vorstellungstermins gibt es aktuell noch keine Angaben. Allerdings ist davon auszugehen, dass die neuen iPhone-Modelle wie zuletzt üblich im Herbst erscheinen werden. Die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei nennt den September als möglichen Termin, was sich mit dem Vorstellungszeitraum des iPhone 5 und iPhone 5S decken würde.

Greg Christie verlässt Apple

Abseits der Spekulationen bezüglich des „iPhone 6“ gibt es auch einen wichtigen Abgang bei Apple zu verkünden. Wie das Unternehmen gegenüber dem Wall Street Journal bestätigte, wird der Vice President of Human Interface Greg Christie das Unternehmen im Jahresverlauf verlassen. Greg Christie hat bei der Entwicklung des iPhones und dessen Benutzeroberfläche eine tragende Rolle gespielt. Christie war unter anderem für den von iOS bekannten „Slide to Unlock“-Entsperrmechanismus verantwortlich. Das Patent auf diese Funktion führt Apple – neben anderen – in den Patentstreitigkeiten gegen Samsung vor Gericht an.

Insgesamt war Christie zwei Jahrzehnte lang für Apple tätig. In diesen Jahren gingen 100 Apple-Patente und rund 31 weitere Patentanträge auf das Konto von Christie, so das Wall Street Journal. Gründe für den Abschied von Christie teilt Apple nicht mit. Laut 9to5Mac soll es zwischen Christie und dem Apple-Chefdesigner Jonathan Ive zu einem Disput gekommen sein, nachdem dieser im Oktober 2012 die Entwicklung des „Human Interface“ über alle Apple-Aktivitäten übernommen hatte.