Debian ab sofort mit Langzeitsupport

Ferdinand Thommes
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Debian startet ab sofort den seit Anfang des Jahres geplanten Langzeitsupport für die eigene Linux-Distribution. Anwender, die noch auf Debian 6 „Squeeze“ setzen, erhalten nun bis Anfang 2016 Unterstützung, nachdem diese eigentlich Ende Mai 2014 bereits ausgelaufen war.

Denn obwohl Debian aufgrund seiner Stabilität häufig in Unternehmen eingesetzt wird, fehlte bislang ein umfassender Unterstützungszeitraum, wie ihn Unternehmen erwarten. Bisher wurden die etwa alle zwei Jahre stattfindenden Veröffentlichungen noch ein Jahr nach Veröffentlichung der nächsten Version gepflegt. Aus diesen drei Jahren Support macht Debian nun zunächst für Debian 6 „Squeeze“ fünf Jahre. Der Supportzeitraum für das am 6. Februar 2011 freigegebene „Squeeze“ endete somit erst am 5. Februar 2016 und nicht wie ursprünglich geplant am 31. Mai 2014.

Um den Langzeitsupport zu gewährleisten, ohne kritische Ressourcen von der Entwicklung von Debian abziehen zu müssen, hatte das Debian-Sicherheitsteam im März 2014 einen Aufruf an die Community, Unternehmen und Organisationen, die von Debian-LTS (Long Term Support) profitieren, veröffentlicht. Hier wird im Unterpunkt „LTS“ darauf hingewiesen, dass LTS für Squeeze „nicht vom Himmel fallen werde“. Wer sich LTS wünscht, möge sich selbst einbringen oder einen Entwickler bezahlen, die zusätzliche Arbeit zu übernehmen.

Die Unterstützung hat vorerst ausgereicht, um zumindest für Debian 6 nun LTS öffentlich anzubieten. Vom erweiterten Support profitiert die Architektur x86 in 32- und 64-Bit. Anwender von Debian 6 können LTS ab sofort in ihrer Quellenliste freischalten. Um zu erfahren, welche Pakete diese Unterstützung bisher erfahren, ist das Paket debian-security-support zu installieren, welches fortan über den LTS-Status von neu installierten Paketen informiert.

Damit auch die derzeitige stabile Version Debian 7 „Wheezy“ sowie zukünftige Versionen von Debian-LTS profitieren können, bedarf es weiterer Mitarbeit von interessierter Seite in Form von Arbeitskraft oder Finanzmitteln, wie das Projekt in der Ankündigung ausführt.

Die Konkurrenz von Red Hat und Suse gewährt bereits maximal 13 Jahre Unterstützung für ihre Linux-Distributionen – allerdings kostenpflichtig.