Apple und IBM gehen Enterprise-Allianz ein

Nicolas La Rocco
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Mobile Enterprise neu definieren“ nennt es Apple, „Die nächste Ebene Enterprise-Mobilität“ heißt es bei IBM. Durch eine globale Partnerschaft sollen Apples iPhone und iPad sowie IBMs MobileFirst für iOS verstärkt in Unternehmen zum Einsatz kommen. Zu einer Kooperation waren beide Unternehmen nicht immer bereit.

Vergessen ist der Kampf zwischen Mac und PC, jetzt werden Kräfte vereint, um die Präsenz im Enterprise-Markt zu steigern. Die Allianz hat sich nichts weniger zum Ziel gesetzt, als neu zu definieren, wie Arbeitnehmer ihre Aufgaben erledigen. Mehr als einhundert Enterprise-Lösungen inklusive nativer Apps sollen für iPhone und iPad entstehen. IBM entwickelt für iOS optimierte Cloud-Angebote, zu denen Gerätemanagement, Sicherheit, Analytik und mobile Integration zählen. Apple bietet maßgeschneiderten Enterprise-Support und spezielle AppleCare-Programme an.

Apple und IBM gehen Enterprise-Partnerschaft ein
Apple und IBM gehen Enterprise-Partnerschaft ein

Über MobileFirst für iOS sollen aus IBMs Big-Data- und Analytik-Fähigkeiten sowie der „Kraft von mehr als einhunderttausend Beratern“ und Apples Entwicklerplattform, Erfahrung bei Verbrauchern sowie Hard- und Software-Integration Apps entstehen, die speziell auf die Anforderungen von Unternehmen und deren Angestellten zugeschnitten sind. Als Teil von MobileFirst für iOS wird IBM zukünftig iPhones und iPads mit angepasster Software an Klienten weltweit verkaufen.

Mit „AppleCare for Enterprise“ will Apple IT-Abteilungen und Angestellten rund um die Uhr (24/7) Unterstützung anbieten, während IBM die Geräte vor Ort wartet und notfalls instand setzt oder austauscht. IBM übernimmt die Aktivierung und Verwaltung von Endgeräten im Unternehmen und bietet verschiedene Leasing-Optionen an.

Insbesondere das iPad hat Apple schon heute auch auf Enterprise ausgerichtet
Insbesondere das iPad hat Apple schon heute auch auf Enterprise ausgerichtet

Im Interview mit dem US-Fernsehsender CNBC sagte Apple-CEO Tim Cook, dass die Partnerschaft das Beste von Apple und das Beste von IBM ohne Überlappung oder Konkurrenzkampf zusammenführt. Die Unternehmen würden sich gegenseitig ergänzen, um den Fokus voll auf Enterprise-Kunden zu legen. Virginia „Ginni“ Rometty, IBM-CEO seit Anfang 2012, macht die Allianz an drei Dingen fest: die Chance auf großen Wachstum für beide Unternehmen, die Neugestaltung des Bereiches Enterprise und die Sicherheit für Anwender.

Tim Cook nennt die Partnerschaft historisch, auch weil vor rund 30 Jahren ein erbitterter Wettbewerb zwischen IBM und dem seit Ende 1983 von John Sculley geführten Apple sowie dem Macintosh (Steve Jobs Projekt) und dem IBM Personal Computer mit Microsofts DOS tobte.

Steve Jobs vor dem IBM-Gebäude auf Manhattan, New York City
Steve Jobs vor dem IBM-Gebäude auf Manhattan, New York City (Bild: Jean Pigozzi/1983)

In einem Brief an die Mitarbeiter bezeichnet Cook die Partnerschaft als großartig für Apple, IBM und Enterprise-Kunden. Neben Apple lobt Cook in dem Schreiben auch mehrfach IBM für seine Fähigkeiten, insbesondere im Industriesektor. Das Kriegsbeil scheint endgültig begraben zu sein.

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