Haswell: Intel deaktiviert TSX per Microcode

Volker Rißka
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Haswell: Intel deaktiviert TSX per Microcode

Intels im letzten Jahr eingeführten Instruktionen rund um den Transactional Memory (TM) sowie die dazugehörigen Transactional Synchronization Extentions (TSX) sorgen über ein Jahr nach dem Start für Probleme. Externe Softwareentwickler erkannten einen reproduzierbaren Vorgang, der das System zum Absturz bringen kann.

Intel betonte in der letzten Woche im Hauptsitz Hillsboro gegenüber der Presse, dass die TSX-Funktion einfach über ein Microcode-Update aktiviert oder deaktiviert werden kann – letztere Wahl hat der Hersteller nun getroffen. Mittels BIOS-Update wird der Prozessor angewiesen, die Möglichkeiten von TSX nicht mehr zur Verfügung zu stellen. Das Problem besteht jedoch nicht nur bei den aktuellen „Haswell“-Prozessoren, auch die erste Runde an „Broadwell“-CPUs wird auf TSX verzichten müssen. Während dort das Stepping-Update jedoch bereits in Produktion geht, wird es für die regulären „Haswell“-Modelle wohl keinen Fix mehr geben. Denn viele der letztjährigen Modelle, darunter die K-Prozessoren Core i5-4670K und Core i7-4770K, konnten das Feature von Anfang an nicht bieten.

TSX-Problem laut Intel (PDF)
TSX-Problem laut Intel (PDF) (Bild: intel.com)

Problematischer wird es in wenigen Wochen für den Start der „Haswell-EP“ als neue Server-Flaggschiff-Serie. Auch dort schlägt der Bug noch zu, sollte aber wie bei „Broadwell“ in einem nächsten Stepping-Update behoben werden. Da gerade im Serverumfeld mit hochspezialisierter Software und vielen neuen Methoden gearbeitet wird, wiegt der Fehler dort deutlich schwerer – allerdings ist TSX ein bisher kaum genutztes Feature, das den Start der neuen Plattform nicht verzögern wird. Dem Eindruck der geringen Bedeutung von TSX will Intel mit der Aussage, dass auch zukünftige CPUs das Feature nutzen sollen, jedoch etwas Wind aus den Segeln nehmen.

Für Softwareentwickler, die speziell mit TSX arbeiten wollen, wird Intel auch weiterhin die passenden Werkzeuge bereitstellen. In den Entwicklerplattformen sollen Kunden bei „Haswell-EP“ über eine Firmware die Entscheidung haben, das Feature zu aktivieren oder zu deaktivieren. Entsprechend angepasste Software dürfte sich durch das Problem jedoch verzögern.