Mainboard: MSI X99S Gaming 9 AC streamt eigenständig

Michael Günsch
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Mainboard: MSI X99S Gaming 9 AC streamt eigenständig
Bild: MSI

Im Einerlei der Mainboards versuchen sich Hersteller mit neuen Funktionen von der Konkurrenz abzuheben. MSI verbaut auf der „Haswell-E“-Platine X99S Gaming 9 AC einen zusätzlichen Chip, der die Rechenarbeit für das Live-Streaming von Spielen übernimmt und damit die CPU entlastet.

Der Erfolg von Plattformen wie Twitch zeigt, dass Spiele-Streaming im Trend liegt. Normalerweise übernehmen CPU oder GPU die Encodierung der Aufnahmen. Durch die zusätzliche Rechenarbeit bei der parallelen Video-Aufzeichnung kann es zu dazu kommen, dass die Spieleleistung beeinträchtigt wird, sodass die Bildrate abnimmt. Das besagte MSI-Mainboard verfügt daher über einen Zusatz-Chip der Firma AVerMedia dessen Aufgabe in der Encodierung der Videodaten liegt. Dieser arbeitet mit dem Kompressionsstandard H.264 und soll Full-HD-Videomaterial (1080p) mit einer Rate von 60 Mbit/s aufnehmen können. Ferner ist eine zweijährige Premium-Lizenz für die Aufnahme-Software XSplit Gamecaster enthalten.

AVerMedia-Chip für Video-Encodierung
AVerMedia-Chip für Video-Encodierung (Bild: MSI)

Die dedizierte Video-Hardware vermarktet MSI unter der Bezeichnung „Streaming Engine“. Der Vorteil der Lösung wird anhand eines Beispiels dargelegt: Die Bildrate (FPS) eines Spiels sinkt beim parallelen Live-Streaming durch zusätzliche Rechenlast für CPU oder GPU von 62 auf 54 FPS. Mit der Streaming-Engine soll die Bildrate hingegen unangetastet bleiben. Im Grunde macht die Streaming Engine damit nichts anderes als separate Video-Capture-Lösungen, nur dass die Hardware in diesem Fall direkt im Mainboard integriert ist.

Mehr FPS durch weniger CPU-Last
Mehr FPS durch weniger CPU-Last (Bild: MSI)

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 369 Euro gehört das MSI X99S Gaming 9 AC zu den teuersten X99-Mainboards für Haswell-E. Der Umstand, dass separate Video-Capture-Lösungen mit Eignung für Live-Streaming von Spielen gerne 70 Euro oder mehr kosten, relativiert den Preis.

Zur weiteren Ausstattung zählen ein M.2-Steckplatz mit Anbindung über vier PCIe-Lanes mit einer Bruttodatenrate von 32 Gbit/s, WLAN 802.11ac und Bluetooth 4.0, die Unterstützung von bis zu vier Grafikkarten im SLI/CrossFire-Verbund, diverse OC-Funktionen sowie ein Killer-Netzwerkchip und eine abgeschirmte Audio-Lösung aus dem Hause Sound Blaster mit doppeltem Kopfhörerverstärker (600 Ω) und vergoldeten Anschlüssen.

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