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Carrizo: AMDs neue APU stellt ihre Funktion unter Beweis

Michael Günsch
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Carrizo: AMDs neue APU stellt ihre Funktion unter Beweis
Bild: AMD

Zur Jahresmitte, und damit später als anfangs erwartet, soll AMDs neue APU Carrizo erscheinen. Als Beleg dafür, dass erste Prototypen des Kaveri-Nachfolgers bereits funktionieren, stellt der Chipentwickler auf der CES 2015 ein Notebook mit nicht näher spezifiziertem Chip dieser Generation aus, das läuft.

Nach Informationen von AnandTech handelt es sich um Vorserien-Chips, die erst vor wenigen Wochen die Fabrik verlassen haben. Zu den ausgestellten Systemen mit Windows und Carrizo gehörte der Design-Prototyp eines Notebooks, das AMD in eigenen Bildern zeigt – Fotos waren angeblich untersagt. Laut EE Times besitzt der Prototyp ein 15,6-Zoll-Display und eine Bauhöhe von 21 Millimetern.

Notebook-Prototyp mit AMD Carrizo

Eigene Benchmarks konnten Fachbesucher nicht durchführen, stattdessen demonstrierte AMD die Fähigkeiten zur Video-Dekodierung. Ein 4K-Video im neuen Kompressionsstandard H.265 ließ sich laut AnandTech auf dem AMD-System problemlos mit ausreichender Bildrate abspielen. Das zum Vergleich herangezogenen Intel-System sei dabei hingegen ins Stocken geraten: Durch die niedrige Bildfrequenz sei das Video praktisch „nicht anschaubar“ gewesen. Um was für ein Intel-System es sich handelte, ist jedoch nicht bekannt.

Mit einer dedizierten GPU wäre das Video auch auf dem Intel-System problemlos abspielbar, jedoch hatte sich AMD das Ziel gesetzt, zu zeigen, dass die Carrizo-APU mit integrierter GCN-GPU auch ohne zusätzlichen Chip über genügend Leistung verfügt. Im Bereich der integrierten Grafiklösungen ist AMD bekanntlich Intel voraus, während der Marktführer dafür bei der reinen CPU-Leistung weit in Front liegt.

Carrizo im Überblick
Carrizo im Überblick (Bild: AMD)
Carrizo als Mobile-Plattform
Carrizo als Mobile-Plattform (Bild: AMD)
Carrizo für Verbraucher und Unternehmen
Carrizo für Verbraucher und Unternehmen (Bild: AMD)

Mit neuen Excavator-Kernen will AMD in diesem Bereich aufholen. Diese kommen jedoch nur bei der High-End-Variante von Carrizo zum Einsatz, der sparsamere Carrizo-L setzt hingegen auf Puma+-Kerne, die bereits in Beema und Mullins verwendet werden. Trotz architektonisch großer Unterschiede sollen beide Varianten auf der gleichen Plattform (FP4 BGA) basieren. Ein großer Nachteil gegenüber Intel bleibt weiterhin die Fertigung: Während Intels neue Broadwell-CPUs schon in einem 14-nm-Verfahren hergestellt werden, bleibt es bei Carrizo weiterhin bei 28 nm.

Dennoch soll Carrizo gegenüber dem Vorgänger Kaveri auf nahezu gleicher Fläche rund 30 Prozent mehr Transistoren unterbringen, von denen allerdings ein Großteil auf die erstmals direkt integrierte Southbridge zurückzuführen sein dürfte – Carrizo ist ein waschechtes System on a Chip (SoC). Der Fokus liegt dabei vor allem auf kompakten Mobilcomputern wie Notebooks, aber auch All-in-One-PCs sollen mit der größeren Carrizo-Variante bedient werden.

Zur Jahresmitte sollen Carrizo-Chips in Serie ausgeliefert werden. Mit dem Erscheinen erster Notebooks ist demnach in den darauf folgenden Monaten zu rechnen. Nähere Details zur Architektur wird es voraussichtlich im Februar auf der ISSCC geben.

AMDs Mobile-Roadmap bis 2015
AMDs Mobile-Roadmap bis 2015 (Bild: AMD)
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