Umstrukturierung: Sony erwägt Verkauf der Mobilsparte

Sasan Abdi
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Umstrukturierung: Sony erwägt Verkauf der Mobilsparte
Bild: Sony

Investoren und Analysten drängen seit geraumer Zeit darauf, dass Sony seine Elektroniksparte weiter umstrukturiert. Dieser Forderung könnte der Konzern demnächst nachkommen: Neben der TV-Sparte steht derzeit angeblich auch das Mobil-Geschäft auf dem Prüfstand.

Ursächlich sind die anhaltend schwachen Zahlen von Sony, die maßgeblich auf einzelne schwächelnde Sparten zurückzuführen sind. „Kein Geschäft ist für immer“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters dazu eine Quelle aus dem Konzernumfeld. Zwar gäbe es noch keine konkreten Pläne, grundsätzlich aber müsse jeder Bereich sich darüber im Klaren sein, dass Sony das jeweilige Geschäft jederzeit verlassen könne – eine Ansage, die mit Blick auf die zuletzt gültige Sony-Strategie vor allem für den TV- und Mobil-Bereich gelten dürfte.

Deutlicher wird Sony-CEO Kazuo Hirai, der für die Fernseh- und Mobilsparte in ihrer jetzigen Form keine Zukunft sieht. „Ohne drastische Reformen wie Joint Ventures oder Allianzen werden beide Bereiche in drei Jahren rote Zahlen schreiben“, sagte Hirai, dessen Vertrag erst kürzlich trotz der Verluste verlängert wurde. Die Ausrichtung müsse grundlegend überarbeitet werden, um die Zukunftsfähigkeit zu sichern. Grundsätzlich werde die Elektroniksparte aber in jedem Fall ein wichtiges Standbein des Konzerns bleiben.

Sony hatte erst im vergangenen Jahr sein PC-Geschäft verkauft. Die Marke Vaio ging an die japanische Investmentgesellschaft Japan Industrial Partners über – ein Schritt der von zahlreichen Stimmen begleitet wurde, die die Abstoßung weiterer Problemsparten forderte. Sofern sich die Absätze und Umsätze nicht deutlich verbessern, könnte es noch in diesem Jahr dazu kommen. Ungewöhnlich wäre ein Sony, das im Vergleich zur Vergangenheit zunehmend weniger mit klassischer Elektronik zu tun hat, nicht: Gerade in Japan zeigen Konkurrenten wie Toshiba, dass sich ein solcher Schwerpunkt ohne große Probleme zugunsten von gewinnträchtigeren Bereichen wie der Finanzdienstleistung verschieben lässt.