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MediaTek MT2601: SoC gegen Qualcomms Monopol bei Android Wear

Nicolas La Rocco
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MediaTek MT2601: SoC gegen Qualcomms Monopol bei Android Wear

Bislang setzen mit Ausnahme von Motorola alle Hersteller von Smartwatches mit Android Wear auf Systems-on-a-Chip aus dem Hause Qualcomm. Konkurrent MediaTek bietet Herstellern mit dem MT2601 nun eine Alternative an.

Uhren wie die Samsung Gear Live, LG G Watch und G Watch R oder auch die ZenWatch von Asus nutzen einen modifizierten Snapdragon 400 von Qualcomm, bei dem drei der insgesamt vier ARM-Cortex-A7-Kerne deaktiviert werden. Der in 28 Nanometer gefertigte SoC ist mit einer Adreno-305-GPU ausgestattet und stellt zudem Bluetooth 4.0 zur Verfügung. Bei dem von vornherein für Wearables mit Android Wear konzipierten MT2601 ist die Deaktivierung von CPU-Kernen nicht notwendig, weil nicht ein ursprünglich für Smartphones und Tablets konzipierter SoC zweckentfremdet wird.

Android-Wear-Prototypen mit MT2601 und MT6630
Android-Wear-Prototypen mit MT2601 und MT6630

MediaTek setzt auf ein Dual-Core-Design, das sich ebenfalls des ARM Cortex-A7 bedient. Wie Qualcomm taktet auch MediaTek den SoC mit maximal 1,2 GHz. Der Chip ist mit einer ARM-Mali-400-MP-GPU ausgestattet und kann ein Display mit maximal 960 × 540 Bildpunkten (qHD) ansprechen. Der SoC soll im Vergleich zu anderen Angeboten auf dem Wearable-Markt mit rund 42 Prozent weniger Komponenten auskommen und weniger Energie verbrauchen. Welche Konkurrenz damit gemeint ist, ist mit Blick auf die Marktsituation eindeutig. MediaTek verspricht zudem niedrigere Kosten, kleinere PCBs und längere Akkulaufzeiten als bisher möglich. Zusammen mit dem Wireless-SoC MT6630, der im Februar 2014 vorgestellt wurde und WLAN-ac, Bluetooth 4.1 sowie GPS, GLONASS, Beidou, Galileo und QZSS zur Verfügung stellt, sollen PCBs in einer Größe von unter 480 mm² möglich sein.

Der MT2601 wird ab sofort in Masse produziert und kann von Herstellern in Geräten mit Android Wear integriert werden. Auf der CES 2015 stellte MediaTek zwei Prototypen auf Basis des neuen SoC aus, die in puncto Design der einfach gestalteten ersten Android-Wear-Uhr G Watch von LG ähneln. Das Dual-Core-Design konnte im Vergleich zu bisherigen Uhren mit Single-Core-SoC von Qualcomm und vor allem der Moto 360 mit in die Jahre gekommenem Texas-Instruments-Chip mit einer bei der Navigation durch die verschiedenen Menüebenen von Android Wear spürbar gesteigerten Leistung überzeugen.

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