Sonoma: Oracles Low-Cost-SPARC-CPU mit acht Kernen und 64 Threads

Volker Rißka
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Sonoma: Oracles Low-Cost-SPARC-CPU mit acht Kernen und 64 Threads
Bild: Oracle

Für das Enterprise-Marktumfeld hat Oracle auf der Hot Chips 27 den Low-Cost-Ableger mit dem Namen Sonoma vorgestellt. Dieser versteht sich als ein Viertel so großer Bruder des M7, mit acht Kernen und jeweils bis zu achtfachem Threading in 20-nm-Fertigung soll das Modell jedoch weiterhin eine hohe Leistung liefern.

Von den 32 Kernen des im August des letzten Jahres vorgestellten Flaggschiffes M7 bleiben beim Sonoma noch acht übrig. Mit einher geht eine Halbierung der Speicherkanäle, über zwei nun aber direkt angebundene Speichercontroller mit insgesamt vier Kanälen wird weiterhin DDR4-Speicher unterstützt. Insgesamt können bis zu 1 TByte DDR4-Speicher pro Prozessorsockel adressiert werden.

Oracles Low-Cost-SPARC-CPU Sonoma mit acht Kernen im Detail
Oracles Low-Cost-SPARC-CPU Sonoma mit acht Kernen im Detail (Bild: Oracle)

An der zugrundeliegenden S4-Architektur hat sich nichts geändert, Oracle spricht zwar von einer angepassten Cache-Struktur, die grundlegenden Züge sind jedoch identisch. Jeweils vier Kerne bilden deshalb auch in diesem Jahr mit geteiltem L2I- und L2D-Cache einen Cluster. Dabei teilen sich zwei Kerne jeweils einen 256 KByte großen Datencache, während die vier Kerne in einem Cluster einen 256 KByte großen Cache für Instruktionen gemeinsam nutzen. Als dritte Cache-Stufe gibt es jeweils einen 8 MByte L3-Cache für einen Cluster, insgesamt für den Prozessor stehen also 16 MByte zur Verfügung.

Oracles Low-Cost-SPARC-CPU Sonoma mit acht Kernen im Detail (Bild: Oracle)

Auch wenn Oracle selbst acht von zehn Systeme mit Intels x86-Prozessoren bestückt, ist der Hersteller weiterhin darauf bedacht, diese speziellen SPARC-Lösungen für den Markt zu bieten. Dabei bewirbt Oracle die Integration nicht nur von zwei PCIe-3.0-Links sondern auch als erster Prozessor überhaupt mit voll integrierten doppeltem InfiniBand. Werden zwei Prozessoren gekoppelt, stehen vier direkte Links mit einer Bandbreite von bis zu 128 Gbit/s zur Verfügung, werden hunderte oder gar tausende CPUs angestrebt, muss das langsamere InfiniBand herhalten.

Im Vergleich mit dem zwei Jahre alten Vorgänger für diesen Bereich, den T5, soll der Neuling in allen Bereichen massiv überlegen sein, während die Leistung dank Zusatzinstruktionen wie AES, schnellem Speicher und Optimierungen um maximal den Faktor 8,5 höher ausfallen kann – beim M7 sprach Oracle von Steigerungen bis zum Faktor 10,x (PDF) in ähnlichen Tests. Weitere Details wie Taktraten und TDPs will Oracle erst zum Start preisgeben, wann dieser ist, ist allerdings ebenfalls unklar und wollte Oracle auf Nachfrage nicht eingrenzen.