Micron 9100 & 7100: SSDs mit 3 GB/s, 750.000 IOPS oder als M.2-Modul für Server

Michael Günsch
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Micron 9100 & 7100: SSDs mit 3 GB/s, 750.000 IOPS oder als M.2-Modul für Server

Statt nur Hardware in Form von DRAM und NAND-Flash anzubieten, wird Micron zum Storage-Solutions-Provider. In Texas wurde dafür das Micron Storage Solutions Center (MSCC) eröffnet. Derweil hat Micron zwei neue Serien von Enterprise-SSDs vorgestellt: Die 9100 und 7100 arbeiten mit PCIe und NVMe.

Micron 9100 und 7100 als PCIe-SSDs mit NVMe

Der Hersteller erweitert das Portfolio der Enterprise-SSDs für Rechenzentren mit den Serien 9100 und 7100, die beide mit PCI Express 3.0 x4 und NVMe arbeiten. Dabei kommt noch nicht der neue 3D-NAND zum Einsatz, den Partner Intel bereits für kommende Enterprise-SSDs angekündigt hat. Stattdessen soll es sich um 2D-MLC-NAND der 16-nm-Generation handeln. Der eigene 3D-NAND wird erst in der zweiten Kalenderhälfte den Weg in Microns Data-Center-Portfolio finden.

Die obere Leistungsklasse bedient die Micron 9100 mit Transferraten von bis zu 3 GB/s und 750.000 IOPS beim dauerhaften (steady state) Lesen. Bis zu 3,2 TByte Speicherplatz werden auf einer PCIe-3.0-x4-Steckkarte oder in einem 15 mm hohen 2,5-Zoll-Gehäuse mit U.2-Anschluss geboten. Eine Power-loss Protection soll gegen Datenverlust bei Stromausfall schützen.

Micron 9100
Formfaktor Add-in-Card (HHHL) / 2,5" U.2
Schnittstelle PCIe 3.0 x4 (NVMe)
Speicherkapazität 800 GB 1,2 TB 1,6 TB 2,4 TB 3,2 TB
Seq. Lesen (128 KB, steady state) 2.100 MB/s 2.800 MB/s 3.000 MB/s
Seq. Schreiben (128 KB, steady state) 650 MB/s 1.300 MB/s 2.000 MB/s
Random Read (4 KB, steady state) 540.000 IOPS 700.000 IOPS 750.000 IOPS
Random Write (4 KB, steady state) 55.000 IOPS 180.000 IOPS 100.000 IOPS 300.000 IOPS 160.000 IOPS
Leistungsaufnahme Leerlauf 7 Watt
Leistungsaufnahme Aktiv 7 – 16 Watt 7 – 21 Watt 7 – 27 Watt

Weniger auf Hochleistung, dafür mehr auf Sparsamkeit und Kompaktheit getrimmt, ist die Micron 7100, die als M.2-Modul mit maximal 960 GByte oder im 7 mm hohen 2,5-Zoll-Gehäuse (U.2) mit bis zu 1,92 TByte Speicherkapazität zur Verfügung steht. Die sequenziellen Transferraten fallen vor allem beim Schreiben mit höchstens 900 MB/s deutlich niedriger als bei der 9100 aus. Lesend werden immer noch bis zu 2,5 GB/s erzielt. Mit 3,7 Watt im Leerlauf beträgt die Leistungsaufnahme fast nur die Hälfte der 9100. Eine Power-loss Protection ist ebenfalls vorhanden.

Micron 7100
Speicherkapazität 400 GB 480 GB 800 GB 960 GB 1,6 TB 1,92 TB
Formfaktor M.2 / 2,5" U.2 2,5" U.2
Seq. Lesen (128 KB, steady state) 2.400 MB/s 2.500 MB/s
Seq. Schreiben (128 KB, steady state) M.2: 475 MB/s
U.2: 500 MB/s
M.2: 600 MB/s
U.2: 900 MB/s
900 MB/s
Random Read (4 KB, steady state) 180.000 IOPS 220.000 IOPS 235.000 IOPS
Random Write (4 KB, steady state) 25.000 IOPS 10.000 IOPS 33.000 IOPS 12.000 IOPS 40.000 IOPS 15.000 IOPS
Leistungsaufnahme Leerlauf 3,7 Watt
Leistungsaufnahme Aktiv M.2: 5 – 8,25 Watt
U.2: 6 – 12,5 Watt
6 – 12,5 Watt

Micron S600DC mit SAS

Darüber hinaus hat Micron die SSD-Serie S600DC mit SAS-Schnittstelle als direkten Ersatz von HDDs mit 15.000 U/min angekündigt. Laut Datenblatt werden über SAS 12 Gbit/s (Dual Port) Leseraten von bis zu 1.850 MB/s erreicht. Vor allem bei parallelen Zugriffen stellen die SSDs mit bis zu 200.000 IOPS jede HDD in den Schatten. Mit eMLC-Speicher bestückt werden bis zu 3,84 TByte in einem 2,5-Zoll-Gehäuse geboten.

Micron S650DC mit SAS
Micron S650DC mit SAS (Bild: Micron)

Micron Storage Solutions Center (MSCC)

Ohne darauf zugeschnittene Software kann Hardware noch so schnell sein – diese Devise gilt auch für Enterprise-SSDs. Um künftig für Kunden angepasste Komplettlösungen mit Hard- und Software anbieten zu können, hat Micron in Austin, Texas das Micron Storage Solutions Center (MSSC) eröffnet. An dem Standort sollen die sogenannten Micron Accelerated Solutions ausgearbeitet werden. Ziel ist es, all-flash storage solutions auf Open-Source-Basis für Unternehmen zu entwerfen. Dabei kooperiert Micron mit den Branchengrößen VMware, Supermicro und Nexenta.